
Unter ihrem neuen Trainer Florian Neumann langte für den SC Condor es gegen den SV Curslack-Neuengamme beim Start zur Mission Nichtabstieg nur zu einem 2:2 Unentschieden. Unterm Strich zu wenig, um sich durch einen Sieg mehr Selbstvertrauen für die Restsaison zu verschaffen. Betrachtet man das Ganze mehr positiv, konnte der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze auf drei Zähler reduziert werden, da sowohl der Meiendorfer SV (2:3 gegen den WTSV Concordia) als auch der HEBC (2:3 gegen den TuS Osdorf) gänzlich leer ausgingen.
Die Gäste, die zwar vor dem Spiel in Farmsen fünf Zähler mehr (23) als die auf dem ersten Regelabstiegsplatz liegenden Raubvögel auf ihrem Konto hatten, aber damit auch noch nicht im gänzlich sicheren Hafen der Tabelle liegen, waren von Beginn an das präsentere Team. Der Ball lief besser durch die eigenen Reihen als bei den Hausherren, denen der Druck doch deutlich anzumerken war.
Sebastian Spiewak hätte nach einer Ecke von links eigentlich treffen müssen, aber sein Kopfball ging haarscharf am Tor vorbei (7.). Timo Lenz kam nach einem langen Ball aus der Tiefe 12 Meter vor dem Tor zum Kopfball. Diesmal war Condors Keeper Maximilian Richter Spielverderber, weil er den Ball mit letzter Streckung am Pfosten zur Ecke lenken konnte (10.). Auch Lenz‘ zweiter Versuch per Kopf fand wenig später nicht den Weg ins Tor.
Der Chancenwucher sollte sich nach 25 Minuten rächen, denn da führte ein Ballverlust 25 Meter vor dem eigenen Tor durch Hamed Mokhis zum 1:0 für den SC Condor. Adrian Sousa legte den Ball gedankenschnell auf Incheol Choi, der dann wenig Mühe hatte, das Runde ins Eckige zu setzen. So richtig Sicherheit verlieh dieser Treffer den Neumann-Mannen aber nicht. Curslack blieb das bessere Team. Kurz nachdem Witalij Wilhelm mit einem 16-Meter-Schuss nur haarscharf links am Gehäuse von Richter vorbeigeschossen hatte (42.), bediente Wilhelm perfekt Hamid Mohklis, der zum letztendlich hochverdienten 1:1 aus sieben Metern finalisierte (43.).
Mit Wiederbeginn zum zweiten Durchgang erhöhte der SC Condor offensiv die Schlagzahl, ohne aber den zielgerichteten Abschluss zu finden. Im Gegenteil. Nun geriet man in Konter, die brandgefährlich verliefen. Der erste (50.), perfekt über die Stationen Spiewak und Florian Rogge vorgetragen brachte Mokhlis völlig frei zum Abschluss. Nur dem klasse reagierenden Keeper Richter war es zu verdanken, dass der Rückstand verhindert werden konnte. Ähnliche Situation nach 55 Minuten, als Timo Lenz viel Platz hatte und aus 16 Metern links neben das Gehäuse zielte. Witalij Wilhelm und Gökhan Iscan (per Freistoß) trafen genauso wenig zur längst überfälligen 2:1 Führung der Gäste (60./65.).
Das Plus an Effizienz lag eindeutig bei den Gastgebern. Dies stellte „Dauerläufer“ Melvin Bonewald unter Beweis, der nach elegantem Dribbling und dem nötigen Willen letztlich auch noch links im Sechzehner zum 2:1 für den SC Condor einnetzen konnte (75.). Doch die Freude über diese doch sehr glückliche Führung wehrte nur kurz. Die Gäste schlugen nur 120 Sekunden später zurück. Nach einer Linksflanke von Wilhelm war Timo Lenz im zweiten Nachsetzen zum 2:2 Ausgleich zur Stelle. Curslacks Joker Arnold Lechler hatte in der Nachspielzeit noch die Chance zum Siegtreffer, vergab diese aber recht deutlich (90.+2).
Übers ganze Spiel gesehen bleibt festzuhalten, dass der SC Condor noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen war. Der Weg aus der Abstiegszone wird sicherlich schwer, aber bei noch 13 ausstehenden Partien sind die Messen noch längst nicht gelesen.
hvp