Landesliga Hammonia: BU-Serie endet gegen Rantzau

Hier enteilt der Rantzauer Finn Krupski (rechts), der im zweiten Durchgang verletzt passen musste, dem Barmbeker Moritz Erichsen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Emotionen, rund 300 Zuschauer und ein packendes Topspiel, an dessen Ende eine Serie riss. Nach sechs Siegen am Stück hatte der HSV Barmbek-Uhlenhorst am Freitag gegen den SSV Rantzau mit 2:3 das Nachsehen. Dadurch verloren die Barmbeker auch die Tabellenführung in der Landesliga Hammonia an den FC Alsterbrüder, der nun wie die neuerdings zweitplatzierten Rantzauer (jeweils 27 Zähler) einen Punkt vor dem auf den dritten Rang abgesackten Team von BU-Trainer Michael Koss liegt.

„Manchmal, wenn es kalt und nass ist, bringt das Trainerdasein keinen Spaß – aber genau solche Spiele wie das in Barmbek zeigen dann wieder, warum sich der Aufwand, den wir für den Amateurfußball betreiben, lohnt“, begab sich SSV-Coach Marcus Fürstenberg „sehr glücklich“ auf den Heimweg. Zuvor hatte er sich noch mit einigen Zuschauern ausgetauscht, die er aus seiner Zeit als Übungsleiter der zweiten und ersten Mannschaft des Bramfelder SV (2008 bis 2012) kannte. Weniger harmonisch war Fürstenbergs Unterredung mit Schiedsrichter Torbjörn Niedorf (FC Eintracht Norderstedt), der ihn in der 17. Minute gegen sich aufbrachte. Was war geschehen? Nach einem Foul von Niclas Lohmann hatte der Referee den SSV-Linksverteidiger zu sich an die Mittellinie zitiert, um ihn zurechtzuweisen. Dann gab er das Spiel sofort frei, die Barmbeker führten den Freistoß schnell aus und flankten von ihrer rechten Seite – wo Lohmann aus Rantzauer Sicht fehlte – in die Mitte, wo Nikolaos Christodoulos das 1:0 erzielte. „Ein absolutes Unding“, erboste sich Fürstenberg, der dem eigenen Bekunden nach „dicht vor einem Platzverweis“ stand.

Als der Ball dann wieder rollte, fanden die Barmstedter schnell zurück in die Partie – und dank einer feinen Einzelleistung ihres Kapitäns Flemming Bruns auch zum Ausgleich. Der Stürmer bekam kurz hinter der Mittellinie den Ball, ließ dann auf engstem Raum vier Gegenspieler aussteigen und jagte den Ball in den Winkel (24.). Sogar einige BU-Anhänger rieben sich verwundert die Augen: „Wie hat er das denn mit seinen langen Greten hinbekommen“, fragten sie sich angesichts der Tatsache, dass Flemming Bruns eher der Typ großgewachsener Stoßstürmer als wendiger Dribbler ist. Jonas Wesemann brachte die Hausherren aber prompt wieder in Führung (25.) und dieses 2:1 hatte auch bis zur Pause Bestand, weil Bennet von Schassen und zweimal Flemming Bruns gute Gäste-Chancen vergaben. „Flemming Bruns versenkt scheinbar nur die schwierigen Bälle“, stellte Fürstenberg gequält lächelnd fest.

Die Barmbeker ließen es im zweiten Durchgang ruhiger angehen. Sie standen tief und lauerten auf Konter, bei denen sie durchaus auf 3:1 hätten erhöhen können. Aber erst hatte SSV-Keeper Semir Svraka etwas dagegen, dann stand die Latte einem dritten BU-Tor im Weg. Die Rantzauer spielten derweil weiter druckvoll nach vorne: „Wir haben bis zum Ende an uns geglaubt und uns spät für unseren Aufwand belohnt“, frohlockte Fürstenberg angesichts er Tatsache, dass seine Schützlinge das Ergebnis in der Schlussphase noch zu ihren Treffern drehten. Erst verlängerte der frisch eingewechselte Alexandros Kotzapanagiotou, den die BU-Deckung offenbar noch nicht auf dem Zettel hatte, eine Flanke von Lennart Keßner so, dass der Ball im Winkel landete (2:2/81.). Und in der vorletzten Minute setzte sich erneut Keßner rechts gegen mehrere Barmbeker durch und fand mit einem flachen Pass links im Strafraum Lukas Raphael, der via Innenpfosten den 2:3-Endstand besiegelte.

(Johannes Speckner)

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