Kreisliga 8: Egenbüttel II geht mit 1:12 unter


„Desolate Vorstellung“ lautete die Überschrift auf der facebook-Seite des SC Egenbüttel II zum Bericht über das Gastspiel beim Heidgrabener SV, das am Sonntag mit 1:12 verloren ging. „Spielerisch war es ein Armutszeugnis und einige waren mehr als überfordert, wenn der Ball auch nur in die Nähe gekommen ist“, hieß es weiter auf der facebook-Seite der SCE-Zweiten, die in der Kreisliga 8 weiterhin Schlusslicht bleibt. Dagegen kletterte der „kleine HSV“ durch seinen zweiten Saisonsieg auf den elften Platz und Trainer Ove Hinrichsen befand: „Wir haben in dieser Partie vieles gut gemacht und uns den Frust von der Seele geschossen.“

Die Heidgrabener waren von Beginn an klar überlegen und drängten die SCE-Zweite, die aufgrund von zahlreichen Ausfällen nur zwei gelernte Abwehrspieler dabei hatte und deshalb Abdulla Mohamad sowie Maik Oliczewski als Außenverteidiger aufbieten musste, von Beginn an in die Defensive. In der zwölften Minute landete ein Linksschuss von Philippe Schümann am Außenpfosten. Und so dauerte es bis zur 20. Minute, ehe die Hausherren in Führung gingen: Nach einem Foul an Christoph Ketelhohn zirkelte Schümann den fälligen Freistoß aus 19 Metern über die Abwehrmauer direkt in den Winkel. Auch das 2:0 ging auf Schümanns Konto, als er nach einem langen Pass von Fabian Doell über die Gäste-Abwehr den herausstürzenden SCE-Keeper Tobias Winkler überlupfte. Nach einer guten halben Stunde verdoppelten die Heidgrabener ihren Vorsprung. Als ein Egenbütteler eine Linksflanke von Ketelhohn unzureichend per Kopf klärte, nahm Timo Badermann den Abpraller direkt ‒ noch leicht abgefälscht, sprang der Ball von der Lattenunterkante ins Netz (33.). Und nur eine Minute später setzte sich Schümann links gut durch und Ketelhohn köpfte den Ball an die Latte, ehe Manuel Maresch den Abpraller zum 4:0 verwertete.

Das 5:0 ging wieder auf das Konto von Schümann, der eine Rechtsflanke von Ketelhohn im Rückwärtsfallen ins lange Eck schoss. „Das war das schönste Tor des Tages“, lobte Hinrichsen, der zudem feststellte: „Spätestens mit diesem Treffer, dem fünften innerhalb von 17 Minuten, war der Gegner geknackt.“ Gegen die Egenbütteler, die sich fortan nur noch auf das Verteidigen konzentrierten, erhöhte Ketelhohn zum 6:0-Pausenstand, als er einen langen Doell-Pass aufnahm, von links in die Mitte zog und den Ball an den rechten Innenpfosten schlenzte, von wo aus er ins Netz krachte (44.). „Und im zweiten Durchgang ging es genauso torreich weiter“, frohlockte Hinrichsen. Dennis Malysz erlief sich einen Rückpass der Gäste, umkurvte Winkler und schob zum 7:0 ein (47.). Drei Minuten später schlug Moritz Gelien einen Pass lang in den Lauf von Ketelhohn, der den Ball gut mitnahm und am Keeper vorbei einschob. Besonders groß war der Jubel, als der reaktivierte Daniel Burmester einen Eckstoß von Timo Badermann zum 9:0 einköpfte (60.). Ein zweistelliges Ergebnis war besiegelt, als Ketelhohn nach Timo Badermanns Pass in die Schnittstelle der SCE-Abwehr das 10:0 gelang (62.).

Ein „kleiner Schönheitsfehler“ aus Hinrichsens Sicht war das 10:1, das der Egenbütteler Fabian Schubert nach einem Eckstoß per Kopf gegen die Laufrichtung von HSV-Keeper Krystof Barth erzielte (70.). Aber postwendend gelang der Heim-Elf das 11:1, als sich Schümann links durchsetzte und Ketelhohn nur noch seinen Fuß hinhalten musste, um sein viertes Tor des Tages zu erzielen. Den Schlusspunkt setzte dann Schümann, der nach einem Alleingang über die linke Seite mit rechts zum 12:1-Endstand ins lange Eck einschoss und damit ebenfalls auf vier Tore kam. „In der ersten Halbzeit haben wir aus acht Chancen sechs Tore gemacht, das war wirklich stark“, so Hinrichsen, der ‒ da nach der Pause noch einige gute Gelegenheiten vergeben wurden ‒ den Sieg „auch in der Höhe verdient“ nannte. Am Rellinger Moorweg herrscht dagegen Frust: „Es wird schwer werden, dieses Team weiterhin zu motivieren“, hieß es auf der facebook-Seite von Egenbüttel II, das aber bei nur fünf Punkten Rückstand auf den rettenden 13. Rang eigentlich noch keinen Grund dafür hat, den Kopf in den Sand zu stecken.

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