
In der A-Kreisklasse 5 kam es am letzten Spieltag zu einem „Fernduell“ um den 15. Rang, der nach dem Rückzug des FC Elmshorn II der einzige sportliche Abstiegsplatz ist. Der TSV Uetersen hatte dabei als Tabellen-14. einen Drei-Punkte-Vorsprung auf den Tangstedter SV II, der zudem eine um zwölf Treffer schlechtere Tordifferenz aufwies. Aber die Rosenstädter, die nur zu neunt antraten, lagen in ihrer finalen Partie beim Rang-Zweiten SuS Waldenau zur Pause bereits deutlich mit 0:9 (!) zurück. „Wir haben zwischenzeitlich zwei unserer Spieler vom Platz genommen, um es fair zu gestalten. Unser Gedanke war dabei auch, einen Abbruch zu vermeiden“, erklärte Stefan Peters, Spielertrainer der SuS-Reserve, die den Aufstieg in die Kreisliga schon zuvor sicher hatte. „Doch in der Pause kam der Schiedsrichter dann zu uns und hat uns erklärt, dass die Uetersener nicht mehr weiterspielen wollen“, berichtete Peters auf Nachfrage von SportNord.
Florian Blaedtke, der für den TSV Uetersen schon lange Jahre zu erfolgreichen Landesliga-Zeiten aktiv war, war in dieser Partie nicht dabei, weil er privat verhindert war. Allerdings teilte er in Bezug auf mancherorts getätigte Äußerungen und Vermutungen, die Uetersener seien zur zweiten Halbzeit nicht mehr angetreten, weil sie Angst vor weiteren Gegentreffern und einem daraus resultierenden Abstieg hatten, mit: „Ich möchte hiermit klarstellen, dass ich nicht für den Spielabbruch verantwortlich bin, weil ich nicht vor Ort war – ein bisschen Ehre und Stolz habe ich noch.“
Zudem sprach SportNord mit Stefan Ahrens, dem Obmann der Tangstedter, deren Reserve bei den Sportfreunden Pinneberg mit 2:1 gewann und dadurch nach Punkten mit dem TSV Uetersen gleichzog, aber ein um zwei Treffer schlechteres Torverhältnis hat. „Wir haben in unserem Spiel zur Pause mit 0:1 zurückgelegen, was insofern unglücklich war, als dass es ein ausgeglichenes Duell war. Im zweiten Durchgang haben wir dann aber zügig den Ausgleich und schließlich auch den Führungstreffer erzielt. Unsere zunächst große Freude darüber wurde natürlich getrübt, als wir gehört haben, dass die Partie in Waldenau abgebrochen wurde. Sportlich haben wir uns zwar in den vergangenen Wochen selbst alles andere als gut präsentiert und wir sind ja auch bei Waldenau II nicht angetreten – aber so abzusteigen, wie wir es jetzt sind, hat doch einen faden Beigeschmack.“
Daran, vor das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes zu gehen und Protest einzulegen, verschwendeten die Tangstedter aber keinen Gedanken: „Das war kein Thema für uns“, so Ahrens, der ergänzte, dass die TSV-Verantwortlichen für den Fall, dass ihr Reserve-Team den Klassenerhalt sportlich noch geschafft hätte, sogar einen freiwilligen Rückzug in die B-Kreisklasse erwogen hatten. „Es gilt zu bedenken, dass nach dem Verlust zahlreicher Spieler im Frühjahr vor allem Akteure unserer vorherigen Zweiten Herren bei der Liga-Mannschaft gespielt haben, die aus der Kreisliga 8 abgestiegen ist, und wir unsere Zweite Mannschaft mit Spielern der Drittvertretung auffüllen mussten, die wir deshalb aus der B-Klasse zurückgezogen haben“, gab Ahrens einen Einblick in die Personalrochaden am Hasloher Weg.
Fakt ist aber: Nachdem im DFB-Net zunächst ein 9:0 als Endergebnis für die Partie zwischen Waldenau II und dem TSV Uetersen zu lesen war, ist dort inzwischen ein „abgebrochen“ eingetragen worden. Und am Mittwoch, 5. Juni befasst sich das HFV-Sportgericht mit den Geschehnissen ...