Holsten-Pokal: Niendorf durch 5:1 gegen Concordia Pokalsieger


Der Vergleich Landesliga, Niendorfer TSV II, und Kreisliga, WTSV Concordia II, im diesjährigen Finale des Holsten-Pokals geriet am Ende zur vom Ergebnis her erwartet klaren Sache des von Matthias Jobman trainierten Teams vom Sachsenweg.

Nach siebenjährigem Wirken, in dem Jobmann sein ganzes Herzblut der U23 widmete und die Mannschaft in den letzten drei Spielzeiten überaus erfolgreich zu einem Spitzenteam in der Landesliga Hammonia formte, gelang ihm nun auch zum Abschluss seiner Tätigkeit der Gewinn eines Titels. Es gab wohl kaum jemanden, der ihm diesen Erfolg nicht gegönnt hätte. So fällt dann wohl auch der Abschied – Jobmann übernimmt ab nächster Spielzeit den Oberligisten Wedeler TSV - nicht ganz so schwer. Moritz Niemann, Kapitän und langjähriger Weggefährte des scheidenden Trainers brachte die Wertschätzung für den Coach nach dem Finale in kurzen Worten auf den Punkt: „Matthias Jobmann war der beste Trainer, den ich je hatte. Ihm gegenüber kann ich schon von einer Vater/Sohn-Beziehung sprechen.“ Dass auch viele ähnlich denkende Niendorfer Akteure nach dieser Saison den Verein verlassen und ihr Wirken bei anderen Vereinen in die Waagschale werfen werden, steigerte zusätzlich ihren Ehrgeiz, sich mit einem Erfolg zu verabschieden.

So sah es dann auch nach nur wenigen Minuten danach aus, dass der ausgemachte Favorit seiner Rolle gerecht werden würde. Zunächst war es Ilyas Afsin, der erst an Torwart Henry Kern scheiterte und dann den Abpraller an die Latte setzte (5.), dann schraubte sich Kapitän Moritz Niemann nach einer Ecke, getreten von Afsyn, hoch und blieb per Kopfball zweiter Sieger gegen den äußerst wachen Keeper Henry Kern (8.).
Vor 338 zahlenden Zuschauern an der Brucknerstraße, Heimstätte des USC Paloma, gab es nicht das sonst häufig ermüdende Abtasten. Dafür sorgten dann auch der Underdog aus Marienthal, der den Aufstieg aus der Kreisliga 3 in die Bezirksliga äußerst knapp verpasste hatte. Wie schon in den vorhergegangenen Pokalspielen zeigte Concordia lange Zeit einen beherzten Auftritt und spielte fortan mehr als nur mit. Torjäger Matthias Müller ließ rechts im Strafraum den einen oder anderen Gegenspieler im Dribbling stehen, spannte dann aber die zahlreichen Cordi-Fans immens auf die Folter, weil er einfach den richtigen Zeitpunkt zum finalen Torabschluss verpasste und letztlich an Niendorfs Keeper Constantin Lustermann hängenblieb (10.). Niendorf verlor in dieser Phase den Zugriff auf die sehr hochstehenden Concorden, die sich dann auch mit dem 1:0 belohnten. Ibrahim Gyaase wurde auf der rechten Seite Nutznießers eines Fehlers der Jobmann-Truppe, drang in den Strafraum ein und finalisierte dann eiskalt in die Maschen (15.).

Die Freude wehrte aber nicht lange, denn nachdem Afsin ein weiteres Mal an Keeper Kern gescheitert war, führte das Zusammenwirken zweier in Zukunft für den USC Paloma in der Oberliga auflaufenden Spieler zum 1:1 Ausgleich. Ein aus dem linken Halbfeld von Moritz Niemann hoch in den Sechzehner gespielter Ball erreichte Colin Blumauer, von dessen Hinterkopf die Kugel unhaltbar ins Tor gelenkt wurde (18.). Sechs Minuten später schlugen die Landesligisten ein weiteres Mal zu. Diesmal gelang Ilyas Afsin der Torerfolg, wenngleich es viel für ihn schwerer war als zuvor. Auf Zuspiel von Lennart Merkle gelang ihm per Rückzieher aus 11 Metern das 2:1. Oben rechts schlug der Ball im Concordia-Tor ein. Durchaus sehenswert! Bis zur Pause nahm sich die Partie eine kleine Auszeit. Viel passierte nicht mehr, sieht man einmal von einem Afsin-Schuss aus 10 Metern ab, der recht knapp am Tor vorbeistrich (44.).

Wesentlich besser präsentierten sich nach dem Seitenwechsel wieder die Schützlinge von Concordias Trainergespann Rainer Pump und Kay Papenfuß. Den Niendorfern war eine gewisse Nervosität und Anspannung, die knappe Führung ins Ziel zu bringen, anzumerken. So ließen sie sich fast eine Viertelstunde lang in die eigene Hälfte drängen, wobei der Kreisligist ansehnlichen Fußball spielte und keinen Zweiklassen-Unterschied erkennen ließ. Nur mit dem Toreschießen wollte es nicht klappen, auch wenn Matthias Müller der Sache recht nahekam, letztlich aber erfolglos blieb.
Ein umstrittener Foulelfmeter nach 59 Minuten nach vermeintlichem Foulspiel von Thomas Schmidke an Lennart Müller war der Ausgangspunkt (zuvor wäre ein Elfer nach Foul an Afsin durchaus gerechtfertigt gewesen). Moritz Niemann ließ sich nicht lange bitten und verwandelte eiskalt zum 3:1. Damit waren die Messen gelesen. Maximilan Danzer bot sich gleich darauf die Chance zum 4:1. Doch sein Kopfball aus acht Metern geriet doch arg fehljustiert (60.).

Die folgenden 20 Minuten plätscherten mehr oder wenig vor sich hin. Niendorf kontrollierte gegen nun desillusionierte Concorden, die fast eine Stunde lang einen erstklassigen Finalteilnehmer ablieferten. Moritz Niemann erhöhte mit einem Freistoßtor Marke Extraklasse auf 4:1 (83.) ehe Simon Flandrin seinem Gegenspieler die Hacken zeigte und zum 5:1 Endstand vollendete (85.).

Ohne Frage ein etwas zu hoch ausgefallener, aber letztlich verdienter Sieg des Niendorfer TSV II, der nach der Pokalübergabe ausgiebig und hoch emotional feierte. Sportnord gratuliert dem Pokalsieger herzlich, findet aber auch Anerkennung für den Klasse-Auftritt der Concorden, deren erste Enttäuschung dann auch bald wich und der Erkenntnis Platz machte, „toll dagegen gehalten“ und „jede Menge Spaß“ gehabt zu haben.





hvp

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