
Aydin Taneli, der nach viereinhalb Jahren Trainertätigkeit beim Barsbütteler SV ab kommender Saison seine Zelte beim Staffelkonkurrenten V/W Billstedt 04 aufbauen wird, verließ die Bühne am Soltausredder mit einem 3:1 Sieg über den SC Condor II.
Am bereits länger feststehenden Abstieg seiner Truppe nach fünf Spielzeiten Landesliga konnte der fünfte Saisonsieg aber auch nichts mehr ändern. Hätten sich die Spieler in gleichem Maße wie der sympathische Coach reingehängt, hätte das Saisonfinale mit ziemlicher Sicherheit einen besseren Ausgang genommen.
Das Spiel gegen die Zweite des SC Condor vor dürftiger Kulisse glich, wie kaum anders zu erwarten, mehr einem Auslaufen mit Wettkampfcharakter. Eine halbe Stunde lang versuchten beide Mannschaften vergeblich Linie in ihr Spiel zu finden. Angriffsversuche endeten fast immer ca. 20 Metern vor beiden Strafräumen. Prickelnde Torszenen bis dahin Fehlanzeige. Barsbüttels Philipp Sander durchbrach die aufkommende Langeweile, als er rechts im Gäste-Strafraum zum Abschluss kam, den Ball aber klar am langen Eck vorbeischoss (31.). Zwei Minuten später stand dann auf der anderen Seite Jonas Gögge nach Zuspiel von Kim Kubik plötzlich frei vor Keeper Stanislaw Lenz, brachte die Kugel aber nicht an ihm vorbei. Im direkten Gegenzug lief der Ball tatsächlich mal über mehrere Stationen bis Philipp Sander mit einem kurzen Zuspiel am Strafraumrand auf Felix Stirl querlegte, der dann aus 13 Metern für das Barsbütteler 1:0 sorgte. Stirl war es auch, der fünf Minuten vor der Pause im letzten Moment so gerade noch vom eingreifenden Morten Melchert an seinem zweiten Strich gehindert wurde.
Nach der Pause tat sich dann in einer zähen Partie wieder lange Zeit nichts mehr. Die Gäste zeigten sich ein wenig emsiger, nur mit der Durchschlagskraft im Offensivbereich haperte es doch erheblich. Da musste schon Barsbüttels Mert Delireisoglu mit einem verkorksten Rückspiel auf Keeper Lenz mithelfen. Diesen Braten hatte Condors Dennis Facklam gerochen, spritzte dazwischen und vollendete aus spitzem Winkel rechts im Sechzehner zum nicht unverdienten 1:1 (72.). Die Freude über den Ausgleich wehrte aber nur sehr kurz. Ein langer Ball der Hausherren aus der eigenen Hälfte landete links bei Ivan Radulaovic, der seinem Gegenspieler entwischte und dann problemlos zur erneuten Barsbütteler Führung einnetzte (75.). Drei Minuten später machte Philipp Sander mit einem Schuss aus 16 Metern, ohne dass er groß von der passiven Abwehr gestört wurde, den Deckel drauf.
Beide Teams hatten die Saison mit Anstand beendet.
Barsbüttels Fazit ist bekannt.
Die Raubvögel vom Berner Heerweg haben indes als Aufsteiger alle Erwartungen übertroffen, auch wenn man die zuletzt gesetzte Zielrichtung von 40 Punkten knapp verpasste. Vor der Saison geäußerte Zweifel von so einigen „Experten“, ob denn ein neuer Trainer, der zuvor sein Können „nur“ in der Kreisklasse (HSV Barmbek-Uhlenhorst III) gezeigt hatte, ein Landesligateam formen könne, ließ Trainer Robin Hüttig wie Seifenblasen zerplatzen.
hvp