
Am viertletzten Spieltag der Bezirksliga West haben neben dem SV West-Eimsbüttel, der einen 3:1-„Pflichtsieg“ beim Schlusslicht TuS Holstein Quickborn einfuhr, auch zwei andere abstiegsgefährdete Teams gewonnen: Der SV Rugenbergen II überraschte mit einem 1:0-Sieg beim SSV Rantzau, der FC Union Tornesch bezwang den SV Eidelstedt mit 3:1. An der heimischen Friedlandstraße erwischten die Tornescher einen Traumstart: Gerade einmal elf Minuten waren gespielt, als Fatih Simsek aus 20 Metern halbrechter Position abzog und der Ball unten rechts im Netz zappelte. Doch nur vier Minuten später kamen die Gäste zum Ausgleich: Nach einem langen Freistoß, der von links in den FCU-Strafraum geschlagen wurde, kam kein Union-Akteur mehr an den Ball – und so stand es 1:1, Schiedsrichter Mike Franke trug im Spielberichtsbogen Kevin Koppenhagen als Torschützen ein. „Das war ein klarer Abwehrfehler“, haderte Union-Pressewart Reinhard Koppers, während sich Carsten Richter, Erster Vorsitzender der Tornescher, ärgerte: „Da hat sich jeder auf seinen Nebenmann verlassen!“
Verlass war dann aus FCU-Sicht auf die Winter-Neuzugänge Mahdi Habibpur und Simsek. Zunächst tankte sich Habibpur über die rechte Seite bis zur Grundlinie durch und legte dann klug zurück. Atalay Karul täuschte an, aber anstelle des FCU-Kapitäns ging Kevin Bliesch zum Ball und schoss ihn von halblinks aus 15 Metern flach zum 2:1 ins Gäste-Gehäuse (29.). Nachdem beim folgenden Eidelstedter Angriff Union-Verteidiger Raphael Friederich nach einem langen Pass deutlich vor seinem Gegenspieler Oliver Schröder am Ball war, sahen die Zuschauer in der 32. Minute den nächsten Tornescher Angriff. „Fatih, spiel rüber“, rief Habibpur seinem Sturmpartner noch zu – doch Simsek machte es alleine, und das war aus Union-Sicht auch gut so, denn er knallte den Ball aus 20 Metern halblinker Position aus wuchtig an den rechten Innenpfosten, von wo aus er zum 3:1 ins Netz sprang. Anschließend fehlte es den Eidelstedtern, die tabellarisch im Niemandsland stehen, an der nötigen Entschlossenheit, so dass sie vor der Pause keine Chance mehr zum Anschlusstreffer hatten.
Als Ferhat Yildirim einmal durch war und es mit einem Lupfer über FCU-Keeper Björn Schramm hinweg versuchte, stand er im Abseits. Auf der Gegenseite lag sogar noch das 4:1 in der Luft, aber Habibpur zielte zunächst von halblinks aus knapp vorbei (43.) und scheiterte dann am gut reagierenden SVE-Torwart Daniel Ude (45.). Kurz nach der Pause lag erneut das vierte FCU-Tor in der Luft, doch einen Freistoß konnte Ude noch an die Latte lenken und den Nachschuss setzte Habibpur aus dem Gewühl heraus genau auf den Torhüter (48.). „Danach waren die Eidelstedter zwar feldüberlegen, konnten sich aber keine nennenswerten Torchancen mehr erspielen“, berichtete Koppers. Letztmals lag das 4:1 in der Luft, als Habibpur den SVE-Keeper bereits umspielt hatte, dann aber noch Gäste-Verteidiger Dominik Evert dazwischen grätschte. „Am Ende haben wir verdient gewonnen“, atmete Koppers durch und hob die FCU-Torschützen Bliesch und Simsek als „beste Spieler“ hervor.
(JSp)