
Am vergangenen Sonntag bezog der Post SV eine bittere 0:3-Heimpleite gegen das Schlusslicht SV Eidelstedt II. Weil zugleich der Drittletzte SC Condor überraschend mit 1:0 gegen den SC Eilbek gewann (Tor: Dennis Facklam/85.), liegt Post als Tabellen-13. nur noch jeweils einen Punkt und Platz vor der Abstiegszone – und Jan Matthies, der vor zwei Jahren vom Walddörfer SV zum Neusurenland gekommen war, trat am Sonntagabend als Chefcoach zurück!
„Ich kann bestätigen, dass Herr Matthies zurückgetreten ist“, erklärte Paul Posorske, Erster Vorsitzender der Postler, am Dienstag auf Nachfrage von SportNord. Etwas redseliger gab sich Liga-Obmann Thomas Klotzki: „Am Sonntag war die 0:3-Niederlage der ausschlaggebende Grund für den Rücktritt, aber bei Herrn Matthies hatte sich schon eine Menge Frust angestaut!“ Matthies war laut Klotzki „enttäuscht davon, dass die Mannschaft über mehrere Wochen nicht mehr die Präsenz und Einstellung mitbrachte, wie er es sich vorgestellt hatte“. Der Obmann präzisierte: „Nach dem Eidelstedt-Spiel teilte Matthies uns mit, dass er nicht mehr die Verantwortung dafür tragen will, wie die Spieler sich zuletzt präsentiert hätten!“
Zunächst hoffte Klotzki noch, dass die Aktion von Matthies, der zugleich PR-Manager beim Hamburger Oberligisten USC Paloma ist, „nur eine Kurzschlussreaktion“ war: „Als ich ihn am Montag noch einmal angerufen habe, wurde mir aber klar, dass der Rücktritt endgültig ist“, so Klotzki. Zunächst einmal übernehmen nun die beiden langzeitverletzten Spieler Tobias Fuhrberg und Marc Blättry interimsweise die Betreuung des Teams: „Sie werden am Dienstag und Donnerstag die Übungseinheit leiten und auch am Sonntag, 3. April, im Gastspiel beim TuS Berne die Verantwortung tragen“, so Klotzki, der nun die Mannschaft in die Pflicht nimmt: „Ich hoffe, dass die Spieler dem spontanen Einsatz und der hervorragenden Einstellung von Fuhrberg und Blättry folgen!“
Klotzki hat sich derweil auf die Suche nach einem neuen Coach begeben: „Ich wusste, dass Matthies, nachdem er zuletzt Vater wurde, am Saisonende sowieso aufhören würde, weshalb ich schon einige lose Gespräche geführt hatte – dass ich nun schon jetzt reagieren muss, ist aber natürlich für mich auch neu!“ Klotzki telefonierte aber schon mit einigen Kandidaten, vereinbarte persönliche Gespräche und „hofft, in anderthalb bis zwei Wochen eine externe Lösung gefunden zu haben“. Nachdem aus vier Partien in 2011 nur zwei Punkte geholt wurden, will Klotzki nun die Wende zum Guten schaffen: „Matthies sagte zu seinem Abschied, dass dies sein letzter Versuch sei, das Team zu erreichen – damit die Spieler endlich wieder alles für den Klassenerhalt tun!“
(JSp)