
Auch das dritte Landesliga-Derby gegen den FC Union Tornesch konnte der FC Elmshorn gewinnen: Nach ihren beiden Siegen in der vergangenen Saison (3:1 daheim und 4:1 auswärts) triumphierten die Krückaustädter nun am Sonntag sogar mit 5:2 im „Torneum Fußballpark“. Während dies vor allem für die drei Ex-Tornescher Till Mosler, Jannick Prien und Björn Schramm ein besonderer Sieg war, gab FCU-Coach Stefan Dösselmann gab zu: „Dieser Gegner liegt uns offensichtlich nicht.“ Für den Anfang vom Tornescher Ende sorgte bezeichnenderweise ein Eigentor: Einen Ball, den der Elmshorner Hasan Mercan von links geschossen hatte, lenkte FCU-Keeper Christoph Richter zu seinem Mitspieler Ricardo Gomes, von dessen Körper er an den rechten Innenpfosten und dann ins Netz sprang ‒ 0:1 (18. Minute).
Der Tornescher Rechtsverteidiger Flemming Lüneburg hätte beinahe ausgeglichen, doch den Kopfball, den der Ex-Elmshorner nach einem Eckstoß abgab, klärte der auf der Torlinie stehende Yannik Kouassi. Als die Hausherren eine Rechtsflanke von Daniel Witt eigentlich schon geklärt hatten, Lüneburg dann aber ein Fehlpass unterlief, sprang der Ball zu Prien, der von halbrechts aus freistehend zum 0:2 in das lange Eck einschoss (33.). Nachdem Prien den Torerfolg ausgiebig gefeiert hatte, verpasste Felix Ohlerich aus 16 Metern das mögliche 1:2 (40.), ehe die Elmshorner per Doppelschlag zwei weitere Treffer nachlegten: Emmanuel Kwakye nach einem Steilpass von Wojciech Krauze (41.) sowie Mercan per Einzelleistung (44.) sorgten für einen deutlichen 0:4-Pausenstand. „Wir haben das Spiel komplett in der ersten Halbzeit verloren“, so Dösselmann, der „zahlreiche Ballverluste im Mittelfeld“ sowie „die fehlende Kommunikation auf dem Platz“ anprangerte.
Im zweiten Halbzeit gaben die Tornescher ein deutlich besseres Bild ab: „Endlich haben wir uns daran erinnert, was wir eigentlich spielen wollten“, sagte Dösselmann. Direkt nach dem Wiederanpfiff sah Gomes, dass Björn Schramm, der von FCE-Spielertrainer Dennis Usadel erstmals den Vorzug gegenüber Tilman von Velde erhalten hatte, zu weit vor seinem Gehäuse stand ‒ und schoss aus 40 Metern zum 1:4 ein (46.). „Die Abgeklärtheit, die Gomes in dieser Szene besaß, hätte uns auch im ersten Durchgang gutgetan“, sagte Dösselmann gequält lächelnd. Dass die Gäste-Abwehr in der Folge schwamm, nutzte die Heim-Elf zügig zum zweiten Tor: Maik Stahnke, der einmal mehr der stärkste Union-Akteur war, schlenzte den Ball zu Ohlerich, der aus 16 Metern freie Bahn hatte und unter Björn Schramm hindurch zum 2:4 einschob (57.). Sogar der 3:4-Anschlusstreffer lag in der Luft, als ein Kopfball des eingewechselten Sören Badermann an die Latte des FCE-Gehäuses sprang (63.).
In der Folge ließ der Angriffselan der Tornescher allerdings wieder nach. Als die Heim-Elf einen Konter der Elmshorner eigentlich schon geklärt hatte, der eingewechselte Union-Akteur Auron Gashi den Ball dann aber direkt zum eingewechselten Mosler passte, wusste sich Fabian Tiedemann nur noch mit einem Foul gegen seinen früheren Mitspieler zu helfen. Ömer Aygün verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:5 (74.). „Damit war die Partie entschieden“, so Dösselmann, der vermutete: „Wenn wir in der ersten Halbzeit so gespielt hätten wie in der zweiten, wären wir als Sieger vom Platz gegangen ‒ aber über 90 Minuten betrachtet haben wir zu wenig gezeigt.“ Die Elmshorner feierten damit im achten Spiel unter Usadels Regie ihren siebten Sieg, der im Klassement mit dem Sprung auf den fünften Platz belohnt wurde. Dagegen rutschten die Tornescher auf den zwölften Rang ab.