Regionalliga: Pini trifft gegen die alte Liebe


Respekt gegenüber seinem Ex-Verein bewies Erdogan Pini: Als er am Mittwochabend bereits in der vierten Minute des Regionalliga-Spiels von Altona 93 gegen die SV Drochtersen/Assel mit einem herrlichen Lupfer von rechts in das lange Eck das 1:0 erzielte, hätte er allen Grund gehabt, dieses Traumtor frenetisch zu bejubeln. Doch weil Pini vom Juli 2017 bis zum Mai dieses Jahres für die Drochtersener aktiv war, fiel sein Jubel sehr verhalten aus – sympathisch. Am Ende gewannen die Altonaer, die ihre ersten drei Saisonspiele allesamt verloren hatten, mit 2:1 und feierten damit ihren ersten Regionalliga-Sieg seit dem 16. Mai 2018 (4:3 gegen ihren damaligen Mitabsteiger Eutin 08).

Nach Pinis „Tor des Monats“ drängten die Gäste auf den schnellen Ausgleich. Nach einem Eckstoß von Oliver Ioannou hatten die Altonaer Glück, dass der Ball knapp an Freund und Feind vorbei sauste (6. Minute). Kurz darauf flankte der Ex-Altonaer Jan-Ove Edeling von links mit rechts in die Mitte, wo Ioannou den Ball nur knapp verpasste, ehe er hauchdünn am rechten Pfosten vorbei sprang (12.). In der 17. Minute hätte Leon Mundhenk die Führung der Heim-Elf beinahe ausgebaut, doch seinen Schuss wehrte Gäste-Akteur Benjamin Nadjem zur Ecke ab. Ärgerlich aus Altonaer Sicht war, dass aus diesem Eckstoß ein Konter der Niedersachsen wurde, den Alexander Neumann von halbrechts aus mit einem Schuss in das lange Eck zum 1:1 abschloss (17.).

Die Mannschaft von Drochtersen/Assel wollte mehr und drängte weiter: Neumann sprang am langen Pfosten nur knapp an einer hohen Rechtsflanke vorbei (22. Minute), ehe ein Freistoß, den Ioannou vom linken Strafraumeck aus abgegeben hatte, von einem 93-Akteur gerade noch über die Latte gelenkt wurde (24.). In der 28. Minute gingen dann nicht die Gäste aus dem Kehdinger Land, sondern etwas überraschend erneut die Hamburger in Front: Zunächst zögerte Bujar Sejdija bei einem Konter zu lange, weshalb sein Schuss noch abgelockt wurde. Doch dann flog ein Eckstoß von der rechten Seite auf den langen Pfosten, wo Sejdija den Ball zurück in die Mitte köpfte und Abdullah Yilmaz zum 2:1 einnickte – das sah nach einer einstudierten Ecken-Variante aus!

Das 2:1 hatte bis zur Pause Bestand, weil 93-Torwart Tobias Grubba einen Ioannou-Schuss, der noch tückisch abgefälscht worden war, stark aus dem Winkel fischte (37.) und auf der Gegenseite Marco Schultz nach einer schönen Einzelaktion aus 18 Metern knapp am rechten Winkel vorbei schoss (42.). Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie dann: Die Altonaer Abwehr stand gut und den Niedersachsen fiel nicht viel ein. Dass Ioannou einen Freistoß aus aussichtsreicher Position in die dritte Etage setzte, war sinnbildlich. Kurz darauf hätte Schultz den Sack zumachen können, doch nach einer Linksflanke scheiterte er von halbrechts aus an den Beinen von DA-Keeper Fabian Klinkmann.

Bemerkenswert war, dass sich der Altonaer Verteidiger William Wachowski in der Nachspielzeit noch einmal in das Offensivspiel seines Teams einschaltete und nach einem sehenswerten Alleingang auch von der Strafraumgrenze aus zum Torschuss kam, den er allerdings entkräftet links vorbei setzte. Direkt danach ertönte vor den Augen von 1.486 zahlenden Zuschauern aber der Schlusspfiff von Schiedsrichter Eric Müller (vom FC Union 60 Bremen) und die Altonaer wurden, nach zuvor zwei knappen 1:2-Niederlagen gegen den VfB Lübeck sowie bei Hannover 96, endlich für ihren Aufwand mit Punkten belohnt. Weiter geht es für das Team von 93-Trainer Berkan Algan am Sonnabend, 17. August mit einem Gastspiel beim zurzeit punktgleichen SSV Jeddeloh.

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