
Zwei Teams, die ursprünglich zunächst als Dritte Mannschaft ihres Klubs begannen, dann aber zur Zweitvertretung wurden, trafen am Sonntag in der Ersten Runde des Holsten-Pokals aufeinander. Der VfL Pinneberg II (A-Kreisklasse 5), der diesen vereinsinternen Aufstieg durch den Rückzug der Zweiten Pinneberger Herren aus der Bezirksliga West im Januar vollzog (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), empfing dabei den Heidgrabener SV II (Kreisliga 8), der intern seine eigene Zweite Mannschaft überflügelt hatte, indem er im Mai 2017 aus der A-Kreisklasse in die Kreisliga aufgestiegen war. Am Ende gab es ein zweistelliges Ergebnis: Die Heidgrabener stürmten mit einem 12:0-Kantersieg in die Zweite Runde.
Der Rasenplatz im VfL-Stadion 1 leuchtete im herrlichsten Grün, bot aber am Sonntagnachmittag nur einigen Vögeln, über denen eine Drohne kreiste, eine Heimat – für Fußballspiele war er noch gesperrt. Gekickt wurde deshalb auf dem Grandplatz im VfL-Stadion 2, wo die Heidgrabener ihrer Favoritenstellung voll und ganz gerecht wurden: „Wir haben von der ersten Minute an deutliche Vorteile gehabt und auf dem für uns ungewohnten Grand bis zum Ende Vollgas gegeben – das hat mir sehr gut gefallen“, lobte HSV-Coach Frank Rockel seine Schützlinge. Die Unterlegenheit der klassentieferen und neu formierten VfL-Reserve verstärkte sich dadurch, dass ihr kein Einwechselspieler zur Verfügung stand, weshalb sie nach einer Verletzung in Unterzahl weiterspielen musste.
Besonders gut in Schuss war der Heidgrabener 0ick Weinert, der in der Fahltsweide einen Fünferpack schnürte (11./40./47./50./54. Minute). Das zwischenzeitliche 0:2 ging auf das Konto des Pinnebergers Haso Shahin, der eine halbhohe Rechtsflanke von Joshua Rockel vor dem einschussbereiten Philipp Seifert klären wollte, den Ball dabei aber wuchtig in das eigene Netz jagte (31.). Im zweiten Durchgang sorgten Marlon Rockel (48.), Seifert (67.), Fabian Hlede (71.), Chris Stief (73.), Marvin Kummerfeldt (78.) und Leon Colmsee (83.) für ein zweistelliges Ergebnis. „Am Ende haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen, aber wir wollen dieses Ergebnis nicht überbewerten – denn den Pinnebergern haben, ebenso wie uns, noch zahlreiche wichtige Spieler gefehlt“, erklärte Frank Rockel.
Überschattet wurde die Partie davon, dass der Heidgrabener Neuzugang Timo Diercksen, der zusammen mit Fabian Hlede und Simon Reinecke vom TSV Heist an die Uetersener Straße gekommen war, einen Armbruch erlitt. Nachdem er bei einem Foul auf seinen linken Ellenbogen gefallen war, litt Diercksen unter großen Schmerzen, weshalb ihm HSV-Co-Trainer Christian Pfeiffer erst eine notdürftige Schiene bastelte, ehe er ihn auf dem kurzen Fußweg in das nahe gelegene Regio Klinikum Pinneberg begleitete. „Ich habe einen Bruch des Radiusköpfchens im Ellenbogen erlitten, muss nun erst einmal mit Gips herumlaufen und eventuell operiert werden“, berichtete Diercksen.