
Nachdem der FSV Geesthacht 07 am vergangenen Freitag eine 0:5-Pleite beim FC Voran Ohe kassiert hatte, war beim Dienstagstraining eine Krisensitzung für Donnerstagabend anberaumt worden. Bei dieser kam es zur Trennung von Coach Alfred Gerdts, der das Traineramt erst Mitte September übernommen hatte: „Wir haben uns einvernehmlich getrennt – mehr möchte ich dazu aber nicht sagen“, erklärte Gerdts am Freitagvormittag gegenüber SportNord.
„Die Entscheidung, dass wir uns wieder trennen, ist im gegenseitigen Einvernehmen gefallen“, betonte Volker Tack. Der Erste Vorsitzende des FSV präzisierte am Freitagvormittag auf Nachfrage von SportNord: „Die Trennung erfolgte nicht wegen den sportlichen Ergebnissen, sondern hatte den Grund, dass Herr Gerdts die Leistungsstärke und Potentiale der Mannschaft als sehr kritisch betrachtete. Weil Herr Gerdts da keine Verbesserungsmöglichkeiten sah, war es auch in seinem Sinne, dass wir uns trennen!“ Nachdem sportlich unter der Regie von Gerdts nur ein Punkt aus drei Partien geholt wurde (beim 2:2 gegen die TSV Reinbek), betonte Tack noch einmal, dass dem Coach keinesfalls der ‚schwarze Peter‘ zugeschoben werden soll: „Man tut einem Trainer, der uns helfen wollte, Unrecht, wenn man ihn jetzt ausbuht. Man muss ihm die Möglichkeit einräumen, dass er sich ein Bild macht – und dass er mit dem Zustand des Teams nicht gerade glücklich war, ist gut nachvollziehbar!“ Auch, weil die Trainingsbeteiligung zuletzt arg zu wünschen übrig ließ, sah sich Gerdts laut Tack “nicht dazu imstande, die Ziele, die der FSV-Vorstand anpeilt, zu erreichen“.
Wer zukünftig auf der Trainerbank der Geesthachter, die am Sonnabend, 8. Oktober, den TuS Hamburg (Ex-Klub von Gerdts) empfangen, Platz nimmt, ist fraglich: „Da haben wir noch keine Idee“, so Tack, der am Donnerstagabend noch „längere Gespräche mit der Mannschaft führte“. Das Geesthachter Dilemma ist laut Tack auf den kurzfristigen Abgang von Olaf Poschmann zum ‚großen Nachbarn‘ FC Bergedorf 85 (Oberliga Hamburg) zurückzuführen: „Nach Poschmanns Kündigung und Wechsel zu Bergedorf 85 haben wir genau die Probleme abbekommen, die die Bergedorfer durch seine Verpflichtung gelöst und jetzt Ruhe haben“, so Tack, der daran erinnerte: „Am 6. September habe ich genau die Schwierigkeiten, die wir jetzt haben, prognostiziert!“ Abschließend nahm Tack, der früher selbst lange Jahre für die Geesthachter kickte, noch Stellung zum Interview, das FSV-Mittelfeldmann Tolga Koca am Donnerstag bei SportNord gab: „Einige Spieler überschätzen sich selbst – das Team hat am Donnerstagabend bei der Sitzung, die eine Pflichtveranstaltung für alle Spieler war, vergeblich auf Koca gewartet. Leider schafft er es nicht, sich im Sinne des Vereins einzubringen!“
(JSp)