
Störtebeker – die Legende lebt. Natürlich nicht mehr in Gestalt des sagenumwobenen Seeräubers, der mit seinen Vitalienbrüdern um 1400 die Hanseatischen „Pfeffersäcke“ erleichterte, aber doch immerhin im Geiste. Statt an den Küsten und auf hoher See, treibt der einst gefürchtete Anführer der Likedeeler sein Unwesen nun auf Asche – und zwar unter dem Dach der Hamburger Fußball-Freizeit-Gemeinschaft, kurz HFFG. Das nicht nur durchaus erfolgreich, sondern zukünftig auch bei SportNord ...
Nach dem Einzug ins Viertelfinale des HFFG-Pokals – im Achtelfinale wurde Rot-Weiß Bülau (1. Division) mit 4:1 besiegt – konnte der FC Störtebeker auch den Punktspielauftakt im neuen Jahr erfolgreich gestalten (3:0 bei DBK Hamburg). Dadurch schraubte die Truppe, entstanden aus dem gleichnamigen St. Pauli-Fanclub, ihre ewige Tordifferenz auf plus 300. Ein beachtlicher Beutezug, der im Jahre 2000 in der 3. Division seinen Anfang nahm und in der vergangenen Saison seinen vorläufigen Höhepunkt fand: Zweiter in der 1. Division hinter dem FC Thessaloniki, Aufstieg in die Oberliga!
Auch dort sammelt die Mannschaft, die ihre Heimspiele in der Beethoven-Straße austrägt, fleißig Punkte. Habgut nach zehn absolvierten Partien: Platz fünf. Kapitän Moritz Kranich überrascht: „Dass wir so gut mitspielen würden, hätten wir nicht gedacht.“ Die Frage, ob der 27-Jährige, der früher in der Jugend beim SC Concordia spielte, und seine Kumpels auch dem FC LaOla das Fürchten lehren, bleibt vorerst unbeantwortet – das Spiel beim amtierenden Double-Gewinner fiel dem Orkan zum Opfer. Ein Wink des Schicksals? Nur zur Erinnerung: Auch Klaus Störtebeker stand irgendwann vor seinem Henker. Gemeinsam mit rund 30 Gefährten fand er am 20. Oktober 1401 auf dem Grasbrook sein Ende – enthauptet von Meister Rosenfeld ...