
Eigentlich wollte der Norddeutsche Fußball-Verband bereits am heutigen Montag eine definitive Entscheidung darüber fällen, ob der Meiendorfer SV in der kommenden Saison nun in der Oberliga antritt oder sich tatsächlich in die Kreisliga zurückzieht. Kurze Rückblende: Der MSV-Vorstand hatte mit 3:1-Stimmen gegen einen Verbleib in der vierthöchsten Spielklasse entschieden, weshalb Schatzmeister Joachim Schöne einen Brief an den NFV sendete und den Meiendorfer Verzicht auf die bereits erteilte Lizenz kundtat. Der Vereinsvorsitzende Fritz Helms, der als einziger für eine Zukunft in der Oberliga votierte, will nun mit Hilfe eines Rechtsanwaltes beweisen, dass Leist nicht autorisiert war, ein solches Schreiben zu verfassen (SportNord berichtete).
Wolf-Günther Wiesel, Spielausschussvorsitzender des NFV, erklärte gegenüber SportNord, der Verband habe die Meiendorfer um eine genaue Erklärung gebeten, eine endgültige Entscheidung werde "im Laufe dieser Woche" fallen. Auch Wiesel weiß, wie dringend eine Klärung erforderlich ist: "Die Vereine, die bei einem MSV-Rückzug nicht absteigen würden, benötigen schließlich Planungssicherheit".
In erster Linie sind der HSV Barmbek-Uhlenhorst (falls sich die Verantwortlichen für einen Verbleib in der Oberliga entscheiden), der SV Eidelstedt und die TSG Inter Bergedorf betroffen - sie müssten nicht i die Verbands- (BU), Landes- (SVE) bzw. Bezirksliga (TSG) absteigen, wenn Meiendorf sich in die Kreisliga zurückzieht. Andernfalls müssten sie definitiv absteigen, weil der NFV inzwischen allen Oberliga-Klubs die Lizenz erteilte - zur allgemeinen Verwunderung auch dem hoch verschuldeten VfR Neumünster (SportNord berichtete). Dadurch ist übrigens der Abstieg des SC Concordia in die Verbandsliga endgültig besiegelt, und von den vier Bezirksliga-Vizemeistern steigt definitiv keiner in die Landesliga auf. Doch auf die Aufstiegs-Relegation zur Bezirks- und Kreisliga hat die Meiendorfer Angelegenheit Auswirkungen - und zwar folgende:
Wenn sich der MSV in die Kreisliga zurückzieht, und sich BU für einen Verbleib in der Oberliga entscheidet ...
... steigen die beiden Sieger der Relegationsgruppen der Kreisliga-Vizemeister in die Bezirksliga auf
... steigen aus den beiden Relegationsgruppen der Kreisklassen-Drittplazierten jeweils die besten drei Mannschaften auf. In Gruppe A stünden die Aufsteiger deshalb bereits fest (Bostelbeker SV II, TuS Appen II, TSV Stellingen 88 II, weil der Sancak FV seinen Verzicht erklärte.
Wenn der MSV doch in der Oberliga bleibt, ...
... steigt nur ein Kreisliga-Vizemeister in die Bezirksliga auf - die Sieger der beiden Vierer-Relegationsgruppen würden den Aufsteiger in einem zusätzlichen Entscheidungsspiel ermitteln
... steigen aus den beiden Relegationsgruppen der Kreisklassen-Drittplatzierten jeweils die beiden besten Mannschaften in die Kreisliga auf. Die beiden Gruppen-Dritten ermitteln in einem zusätzlichen Entscheidungsspiel den fünften Aufsteiger.