
Wie SportNord bereits berichtete, werden der Hamburg-Liga-Spitzenreiter SC Victoria und der Oberliga-Fünfte Altona 93 zukünftig in Sachen Stadion zusammenarbeiten. Sollten die Altonaer die Qualifikation für die neue Regionalliga schaffen, tragen sie ihre Heimspiele zukünftig im Victoria-Stadion an der Hoheluft aus (siehe unten stehenden Link).
SportNord sprach nun mit Victoria-Manager Ronald Lotz über die Zusammenarbeit und die Zukunftspläne der beiden Traditionsvereine ...
SportNord: Wie genau sieht die Vereinbarung zwischen dem SC Victoria und Altona 93 aus?
Ronald Lotz: „Fakt ist: Der SC Victoria bestreitet seine Heimspiele in der kommenden Saison definitiv an der Hoheluft - egal, ob wir dann in der neuen Regionalliga oder der Hamburg-Liga vertreten sind. Wenn die Altonaer den Aufstieg in die Regionalliga schaffen, werden sie ihre 17 Heimspiele an der Hoheluft absolvieren und jeweils unser Gast sein – sollten die Altonaer in die Hamburg-Liga absteigen, kicken sie weiterhin an der Griegstraße.“
SportNord: Fürchten Sie nicht, dass zwischen beiden Vereinen auch Probleme auftreten könnten?
Lotz: „Altona 93 und der SC Victoria sind in Hamburg nicht nur benachbart, sondern auch gut befreundet – deshalb macht diese Zusammenarbeit Sinn, darüber sind sich die Verantwortlichen schnell einig gewesen. Wir haben uns vernünftig an einen Tisch gesetzt und sind uns sicher, dass alle Interessen und Optionen beider Klubs gewahrt bleiben. Wirtschaftlich ist diese Lösung für beide Vereine sehr interessant, und das gemeinsame Stadion ist die Basis unseres sportlichen Weiterkommens.“
SportNord: Die Verantwortlichen von Altona hatten am 10. Januar erklärt, keine Regionalliga-Lizenz beantragen zu wollen ...
Lotz: „Das ist nun schon über einen Monat her, und die Ziele und Planungen können sich im Laufe der Zeit eben ändern. Dass die Altonaer in die Regionalliga wollen, stand nie zur Debatte – ihr einziges Problem auf dem Weg dorthin war die Adolf-Jäger-Kampfbahn, für die sie nie und nimmer eine Zulassung vom Deutschen Fußball-Bund bekommen hätten. Dieses Problem haben wir jetzt gemeinsam gelöst und für die Zukunft beider Vereine eine gute Plattform geschaffen.“
SportNord: Die Umbaumaßnahmen des Stadions müssen finanziert werden, bevor feststeht, welcher Verein sportlich den Aufstieg schafft – welcher Klub wird nun welche Summe investieren?
Lotz: „Ich bitte um Verständnis darum, dass ich mich zu diesen finanziellen Angelegenheiten nicht äußern möchte – dieses Thema behandeln wir ausschließlich intern. Der SC Victoria bleibt auf jeden Fall der Hausherr an der Hoheluft, Altona wäre ein gleichberechtigter Gast. Die Thematik ‚Umbau’ gehen wir nun auf jeden Fall gemeinsam an, aber jeder Verein bleibt dabei für sich autonom und versucht zunächst einmal, die sportliche Qualifikation zu schaffen.“
SportNord: Haben Sie sich, neben den Gesprächen mit Altona, auch mit anderen Vereinen über eine Zusammenarbeit unterhalten?
Lotz: „Dazu möchte ich mich jetzt nicht äußern. Wir sind froh, dass wir uns mit Altona geeinigt haben, denn am schönsten sind doch immer die Verträge, von denen alle etwas haben – und jetzt profitiert neben Altona 93 und dem SC Victoria hoffentlich auch die Sportstadt Hamburg von unserer Vereinbarung.
SportNord: Altona und Victoria könnten auch in der Aufstiegsrunde aufeinander treffen ...
Lotz: „Das ist richtig, aber zunächst einmal hoffen wir natürlich, dass Altona in der Oberliga am Ende unter den besten fünf steht und sich direkt für die neue Regionalliga qualifiziert. Wenn wir in der Aufstiegsrunde aufeinander treffen sollten, dann wäre wenigstens die Chance gegeben, dass einer von beiden den Aufstieg schafft – und der andere dann vielleicht ein Jahr später aufsteigen kann.“
SportNord: Kann man im Tagesgeschäft Fußball so langfristig denken?
Lotz: „Natürlich – und ich gebe Ihnen dafür auch gerne ein Beispiel: Wir bei Victoria denken schon seit über einem Jahr an den im Sommer 2008 möglichen Regionalliga-Aufstieg. Als wir im Frühjahr 2007 auf unser Aufstiegsrecht zur Oberliga verzichtet haben, sind wir mancherorts als ‚Idioten’ beschimpft worden – aber wir haben damals schon den Weitblick gehabt, zu wissen, dass wir uns in der