
Sowohl der Glashütter SV als auch Eintracht Lokstedt trat mit vielfachem Ersatz an, wobei es das Tabellen-Schlusslicht wohl noch ein wenig härter traf. Dies mag mit ein Grund dafür gewesen sein, dass sich ein Spiel auf unterstem Niveau entwickelte, darf aber ein derart schwaches Gekicke nicht entschuldigen.
Die Gäste aus Lokstedt gingen nach 20 Minuten durch Faris Moosa in Führung, nachdem ihm Luis-Luka Gleich den Ball schön in den Lauf gespielt hatte. Fünf Minuten später überwand Gleich Glashüttes Schlussmann Boris Thormählen mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke und erhöhte so auf 2:0. Als wären die personellen Sorgen bei Glashüttes Trainer Peter Roggensack nicht groß genug, musste zwischen den beiden Gegentreffern auch noch Dominik Sprenger mit einer schmerzhaften Verletzung den Platz verlassen (22.).
Oliver Barz sorgte für die überlegenen, aber wenig einfallsreichen Lokstedter, kurz vor der Halbzeit mit einem Kopfball an die Latte für die letzte erwähnenswerte Aktion in Halbzeit Eins.
Der zweite Durchgang begann für den neutralen Beobachter verheißungsvoll. Nach einem Eckball stand Michael Czebiolko kurz vor dem 3:0, doch die Latte verhinderte den endgültigen Knockout für Glashütte (50.). Was dann folgte, war eine Aneinanderreihung von Fehlpässen und wildem Gestochere im Mittelfeld. Hatte sich eine Mannschaft den Ball erkämpft, war dies nach wenigen Sekunden auch wieder Geschichte.
DAS Highlight war wohl die Gelb-Rote Karte für Lokstedts Josip Josipovic für ein hartes Einsteigen (71.), nachdem er nur wenige Sekunden zuvor für Reklamieren Gelb gesehen hatte. Rekordverdächtig.
Glashütte schöpfte nun noch einmal Hoffnung und machte bis um Spielende so etwas wie Druck. Moritz Scholz zwang Lokstedt Torwart Önder Cinar zu einer Klasseparade (86.), Zeichen dafür, dass tatsächlich auch Torhüter an diesem Spiel teilnahmen! Dass Sebastian Kaaß direkt vor dem Schlusspfiff noch der Anschlusstreffer gelang, hatte dann auch nur noch statistischen Wert.
Keine Frage, der Lokstedter Sieg ging in Ordnung, aber war wohl auch das Einzige, was Trainer Jörn Borstelmann als Positives mitnehmen konnte. Glashütte trägt weiter mit sechs Zählern die Rote Laterne und geht harten Zeiten entgegen.
hvp