Bezirksliga Nord: VfL 93 verliert auch gegen Norderstedt II


Das kurzfristig auf den Kunstrasenplatz an der Meerweinstraße verlegte Spiel zwischen Aufsteiger VfL 93 und Eintracht Norderstedt II schien nach gut 60 Minuten klar für die Gäste entschieden, wurde dann aber noch einmal richtig spannend, weil die Gastgeber Moral zeigten und die bis dahin mit 3:0 führenden Norderstedter mehr und mehr den Faden verloren.

Die ersten 45 Minuten gingen klar an die Zweitvertretung von Eintracht Norderstedt. Schon in den ersten fünf Minuten hätte der zum Regionalliga-Kader gehörige Marlon Stannis die Gäste in Führung bringen können, aber einmal traf er den Ball aus 15 Metern nicht richtig und dann scheiterte der 19jährige nach Zuspiel von Sturmpartner Dustin Tegeler am gut reagierenden VfL-Schlussmann Jens Grawe (3./4.). Danach legten die übernervös startenden Hausherren ihre Zurückhaltung ab und tauchten auch hin und wieder in der Gäste-Hälfte auf. Doch nach 18 Minuten führte ein „tödlicher“ Pass von Felix Brüning auf den vorne wirbelnden Stannis zur 1:0 Führung der Eintracht. Stannis nahm den Ball wie selbstverständlich im Sechzehner auf und vollendete eiskalt an Keeper Jens Grawe vorbei in die Maschen.

Nachdem Brüning mit einem Schuss zentral aus gut 30 Metern nur die Latte des VfL-Tores getroffen hatte (35.), erhöhte Tegeler aus kurzer Distanz auf 2:0. Dies unter gütiger Mithilfe von Torwart Jens Grawe, der völlig unkoordiniert das Zuspiel durch Nicola Rehmke links im Sechzehner nicht hatte verhindern können. Auch beim dritten Streich der Gäste, als Marlon Stannis von rechts ohne Bedrängnis flanken konnte und Tegeler im Zentrum zum Kopfball kam, sah der VfL-Keeper schlecht aus, als er den Ball, der wohl rechts neben das Tor gegangen wäre mit einer vermeintlichen Faustabwehr ins eigene Tor ablenkte (43.). Nur einmal im ersten Durchgang sah es nach einem Torerfolg des VfL 93 aus. Zunächst hatte Robert Weber mit einem 30-Meter-Freistoß Torwart René Heide in Verlegenheit gebracht, der den Ball abprallen ließ und so Florian Samek ins Spiel brachte, dessen Kopfball aber so gerade noch entschärft werden konnte (24.).

Die erste Viertelstunde in Halbzeit zwei verlief dann eher ereignisarm. Norderstedt kontrollierte die Partie, dem VfL 93 fiel wenig ein. Nachdem dann Dustin Tegeler einen VfL-Ballverlust im Mittelfeld nicht mit dem 4:0 bestraft hatte, weil er viel zu überhastet aus 16 Metern rechts vorbeischoss, anstatt weiter auf das Tor zuzulaufen, drehte der Wind erheblich. Plötzlich waren die Hausherren richtig am Drücker. Vor dem 1:3 Anschlusstreffer von Joker Ole Schröder sah die gesamte Defensive der Gäste schlecht aus, die bereits die Rechtsflanke vom ebenfalls ins Spiel gebrachten Alexander Inacio nicht hätte zulassen dürfen (68.). Wenige Sekunden später vergab Schahab Sarlak völlig frei im Strafraum das 2:3. Nun ging es hinten bei der Eintracht drunter und drüber.

Nach einer Ecke von links kam Andree Bokalarsky völlig frei zum Kopfball, blieb aber mit diesem am gut reagierenden Torwart René Heide hängen (72.). Nachdem schon Alexander Inacio aus vier Metern den Ball nicht richtig getroffen hatte und dieser an den rechten Außenpfosten geklatscht war (78.) verkürzte Schahab Sarlak gegen desorientierte Gäste aus kurzer Distanz auf 2:3 (83.). Nicola Rehmke erlöste zwei Minuten vor dem Schlusspfiff die Gäste mit seinem 4:2, welches ihm von der rechten Seite vom gerade erst eingewechselten Maik Kochanowski aufgelegt worden war. Ein sehenswerter Treffer gelang dann noch in der Nachspielzeit Harry Hehlke mit einem Schuss von der rechten Strafraumkante ins obere linke Toreck zum 3:4, was allerdings auch nichts mehr an der dritten Niederlage im dritten Spiel des VfL 93 ändern sollte.

Ein enttäuschter Trainer Said Farhadi legte nach dem Spiel den Finger auf die Wunde, als er sagte: „Leider machen wir es den Gegnern immer wieder leicht mit Fehlern, die man sich in der Kreisliga noch leisten konnte. In der Bezirksliga werden diese gnadenlos bestraft. Allmählich brauchen wir auch mal Punkte.“

Daniel Lopez, Coach der Norderstedter Zweitvertretung, konnte sich zumindest über die ersten drei Punkte freuen. Die letzte halbe Stunde hatte ihm aber gezeigt, dass sein Team „einfach noch nicht so weit ist“, u.a. auch, weil einige Spieler ausgerechnet zum Ligastart Urlaub machten. „Aber ich bin sicher, dass das in drei, vier Wochen wesentlich besser wird“, so Lopez.






hvp

 Redaktion
Redaktion Artikel