Bezirksliga Nord: Victoria II dreht 0:2 Rückstand gegen Niendorf III


Nach 45 Minuten deutete wenig auf den dritten Sieg im dritten Spiel für den SC Victoria II hin, denn vor der Pause stellten die Gäste vom Niendorfer TSV III klar das bessere Team und lagen vollkommen verdient mit 2:0 in Führung.
Für die beiden Tore der Niendorfer vor der Pause sorgte Goalgetter Bo Jannik Gehrke, der nach dem Absitzen einer für zwei Spiele ausgesprochenen Rot-Sperre erstmals wieder im Trikot des NTSV III auflaufen durfte. Beim ersten Treffer nach nur sieben Minuten nutzte er eine böse Tändelei von Victorias Keeper Victor Medaiyese mit echtem Torjägerinstinkt zur 1:0 Führung. Schon eine Minute zuvor hätte es im Kasten der Hausherren klingeln können. Doch Niendorfs linker Mittelfeldmann Tjorben Krahn setzte ein Gehrke-Zuspiel aus wenigen Metern neben das Tor. Die Hausherren fanden überhaupt nicht ins Spiel und brachten die Gäste vom Bondenwald durch etliche Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung immer wieder zu aussichtsreichen Angriffen. Ein toller Pass aus der eigenen Hälfte von Paul Schacht auf den links durchstartenden Gehrke, wusste dieser mit einem Flachschuss in die Maschen nach 25 Minuten mit dem 2:0 für Niendorf zu krönen. Fünf Minuten später blieb dann Tjorben Krahn nach einem Aussetzer der Vicki-Abwehr an Torwart Medaiyese hängen genau wie in der 33 Minute, als Krahn erneut am Torwart scheiterte. Bis auf ein paar halbherzige Distanzschüsse, die ihr Ziel verfehlten, hatte Victoria gegen die bis dahin sattelfeste Gästeabwehr kaum Nennenswertes in der Offensive zu bieten.
Letzte Aktion vor der Pause war dann ein mit Gelb geahndetes Foulspiel von Niendorfs Marco Körner, das zu einer schweren Verletzung von Linksverteidiger Liborio-Luca Mazzagatti führte (39.), der letztlich nach längerer Behandlung an der lädierten linken Schulter mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Gute Genesung wünscht SportNord dem 23jährigen Defensivmann. Schiedsrichter Robert Hoffmann pfiff letztlich zur Pause, um dann die verbleibenden sechs Minuten nach dem Gang in den Kabinen nachspielen zu lassen. Eine höhere Führung der Gäste bis dahinn wäre durchaus möglich gewesen.

Diese nach 15minütiger Pause gespielten sechs Minuten verliefen ereignislos. Gleich darauf wurden die Seiten gewechselt. Für den leidtragenden Mazzagatti hatte Trainer den Japaner Takaya Nojiri ins Spiel gebracht, der dem Spiel der bis dahin schwächelnden Hausherren neue Impulse brachte. Aber nicht nur er, sondern das gesamte Team zeigte nun eine ganz andere Körpersprache und agierte wesentlich engagierter, schneller und zielgerichteter in Richtung des Niendorfer Tores. Was sich schon in den Minuten zuvor andeutete, passierte dann nach 63 Minuten: Nojiri nutzte eine Uneinigkeit der Gäste-Hintermannschaft, so dass durch einen Pressschlag mit Torwart Louis Vierth der Ball zum 1:3 in den Kasten trudelte. Nur vier Minuten später bekamen die Gäste den Ball erneut nicht weit genug aus dem Sechzehner geklärt, so dass Michele Krüger Nutznießer war und satt vom Strafraumrand zum 2:2 Ausgleich finalisierte. Kurzfristig ließen die Hausherren danach ein wenig locker. Die Gäste konnten ihren wirklich guten Auftritt der ersten Halbzeit nicht annähernd in die zweiten 45 Minuten übertragen. Hatten sie zuerst noch fast alle Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entscheiden können, sah das jetzt ganz anders aus. Auch die wenigen Konterangriffe wurden schlecht zu Ende gespielt. Nachdem die Gastgeber gleich zweimal ein wenig unentschlossen den Führungstreffer im Strafraum der Niendorfer liegengelassen hatten (79./82.) sah es eigentlich schon nach einem Remis aus, aber mit der letzten Aktion des Spiels holten sich die Hausherren doch noch alle drei Punkte. Einen Einwurf auf der rechten Seite konnten die Gäste nicht richtig klären, der Ball kam zu Michele Krüger, der einfach mal vom rechten Strafraumrand abzog und präzise ins lange Eck traf (90.+2).
Vom Zeitpunkt her sicherlich ein glücklicher Sieg für den SC Victoria, der sich aber mit einer großen Portion Willen und Gierigkeit für seine Bemühungen am Ende doch noch belohnen konnte.

Ein enttäuschter NTSV-Trainer Jan Hendrik Schmidt haderte dann auch damit, den Sack nicht schon im ersten Spielabschnitt mit weiteren Toren zugemacht und die später folgenden Konter schlecht gespielt zu haben. „Dann noch so ein krummes Ding am Ende zu bekommen tut einfach weh“, ergänzte er, zollte aber auch dem Gegner fair Anerkennung, der „in der zweiten Halbzeit auch richtig gut gespielt hat.“




hvp

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