Bezirksliga Süd: Abbruch nach Messer-Drohungen


Am Mittwoch, 21. April, wurde die seit dem 21. Spieltag der Bezirksliga Süd offene Nachholpartie zwischen dem Vorletzten Harburger Türksport (16 Punkte) und dem Rang-Dritten FC Bingöl (46 Zähler) von Schiedsrichter Thomas Grage (von der Groß-Flottbeker SV) beim Stand von 0:1 (Tor: Mehmet Akan/30.) nach 78 Minuten abgebrochen. Zuvor soll am Alten Postweg ein Zuschauer mehrere Personen bedroht haben und mit einem Messer auf den Platz gelaufen sein!


SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...


... Bingöl-Obmann Cetin Hüseyin erklärte:

„Es war von beiden Mannschaften und auch vom Schiedsrichter ein ganz normales, faires und reguläres Spiel. Was dann am Ende passiert ist, wissen wir selbst nicht genau: Irgendwie gab es Ärger zwischen zwei Zuschauern, die aber nichts mit dem FC Bingöl zu tun hatten. Die Streitigkeiten zwischen diesen beiden Personen führten dazu, dass die Polizei gerufen wurde. Wir vom FC Bingöl haben uns in die Auseinandersetzung aber nicht eingemischt, sondern ich selbst habe unsere Spieler und auch einige Akteure des Gegners in die Mitte des Platzes gebracht, wo wir dann zusammen mit dem Schiedsrichter gewartet haben, wie sich die Situation entwickelt. Dann sagte der Referee, dass wegen der fehlenden Ordner seine und unsere Sicherheit nicht gewährleistet wäre, und er das Spiel nicht mehr fortsetzen könnte. Ich weiß nicht, was das Schiedsrichter-Gespann nun in seinen Bericht schreibt und wie der Hamburger Fußball-Verband die Partie dann werten wird ...“


... Nazim Capa, Erster Vorsitzender und Interimstrainer beim Harburger Türksport, berichtete:

„Das Spiel selbst verlief normal und fair. Bingöl ging zwar mit 1:0 in Führung, hatte aber nicht das Übergewicht, das man von der Tabellen-Situation her hätte erwarten können. Es war dann sogar so, dass wir auf den Ausgleich gedrängt haben und das Spiel vielleicht noch hätte kippen können. In der 78. Minute kam es dann aber auf der Seite der Bingöl-Zuschauer zu einer Bewegung in Richtung des Ausganges; es muss dort Streitigkeiten untereinander gegeben haben, jedenfalls wurde eine einzelne Person von der Menge bis zum Ausgang verfolgt. Dort traf die Menge dann auf mehrere Türksport-Anhänger und Außenstehende, die mit dem ganzen Vorfall nichts zu tun hatten, und die Person, die verfolgt worden war, verschwand in der Menge. Bis ich von der Trainerbank zum Ort des Geschehens gelaufen war, brüllte dort nur noch ein Mann herum, der durch die Menge lief und alle Personen, die er traf, auch andere Bingöl-Anhänger sowie Frauen und Kinder, verbal bedrohte.

Unglücklicherweise ist dieser Mann dann auch aufs Feld gelaufen und er soll dabei auch ein Messer in der Hand gehabt haben, was ich selbst allerdings nicht gesehen habe. Nachdem er fünf, sechs Meter auf dem Spielfeld gelaufen war, wurde er von mehreren Bingöl-Zuschauern und Herren aus dem Bingöl-Vorstand angehalten und wieder vom Feld heruntergeholt. In diesem Moment stand ich in der Nähe des Schiedsrichters, der sagte: ‚Wir können hier jetzt nicht mehr spielen, da keine Sicherheit mehr gewährleistet ist!‘ Daraufhin hat er das Spiel dann abgebrochen, und diese Entscheidung war auch richtig. Der Mann, der alle anderen Personen bedrohte und auf den Platz lief, hatte wohl zu der Gruppe gehört, die die eine Person verfolgt hatten – aber was genau dort passiert ist, wissen wir nicht. Als unsere Spieler nach dem Abbruch vor unserer Kabine standen, wurden auch sie noch von dem besagten Mann laut beschimpft.

Unser Obmann Ismail Turan hatte schon vor der Partie aufgrund der unglücklichen Tatsache, dass es zuletzt in einigen Bingöl-Spielen, beispielsweise gegen Türk-Birlikspor Pinneberg und den FC Türkiye (Anmerkung der Redaktion: Bei beiden Duellen gab es Probleme unter den Zuschauern, SportNord berichtete jeweils), unschöne Geschehnisse gab, und mittwochs bei uns immer viele Jugendliche unter den Zuschauern weilen, weil sie am Mittwoch auch ihr Training absolvieren, die Polizei gebeten mit zwei Beamten bei dem Spiel anwesend zu sein. Zunächst hatte sich die Polizei wohl auch, weil es zeitlich nicht möglich erschien, dagegen ausgesprochen – aber beim Anpfiff waren dann doch vier Beamten vor Ort. Deshalb war die Situation nach der Eskalation zum Glück schne

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