Seit Juli 2009 hatte beim SV Wilhelmsburg ein Trainerduo das Sagen – doch nun muss sich der Elbinsel-Klub für die Restrunde einen neuen Chefcoach suchen: Nachdem Michael von Trzebiatowski bereits Ende September zurückgetreten war (SportNord berichtete, siehe unten verlinktes Interview mit von Trzebiatowski), nimmt Ende Dezember auch Rene Dau, der nach von Trebiatowskis Ausscheiden alleine an der Seitenlinie stand, seinen Hut.
„Es ist schwierig, die Gründe für meinen Rücktritt in ein paar Worte zu fassen“, so Dau, der dann aber gegenüber SportNord seine Beweggründe erklärte: „Sicherlich ist es so, dass sich im dritten Jahr eine gewisse Routine eingestellt hat und nun für die Mannschaft neue Reizpunkte gesetzt werden müssen. Und immer dann, wenn es nicht so erfolgreich wie geplant läuft, kommen auch ein paar kritische Stimmen aus dem eigenen Verein ...“ Von Trzebiatowski hatte vor knapp zwei Monaten ähnliche Gründe für seinen Rückzug von der Trainerbank genannt. „Er hat die Zeichen der Zeit noch eher als ich erkannt – aber wir haben beide schon zum Herbstbeginn gemerkt, dass es problematisch wird“, so Dau, der ergänzte: „Ich hatte gehofft, dass wir die Kurve irgendwie noch kriegen – aber obwohl wir nun immerhin seit vier Spielen ungeschlagen sind, ist für mich Ende Dezember definitiv Schluss!“
Im Mai 2010 hatten Dau und von Trzebiatowski erst in der Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Vizemeister knapp den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga verpasst. Die Saison 2010/2011 schloss der SVW als Tabellen-Vierter der Bezirksliga Süd ab, aktuell ist das Team nur Rang-Zehnter mit 20 Punkten aus 15 Partien. Nach einem „schwarzen Oktober“ (die ersten drei Spiele nach von Trzebiatowskis Rücktritt gingen allesamt verloren) ist der Elbinsel-Klub aber aktuell seit vier Spielen ungeschlagen, holte in diesem Zeitraum acht von zwölf möglichen Zählern und feierte zuletzt am vergangenen Sonntag einen 5:0-Kantersieg gegen den diesjährigen Neuling TSC Wellingsbüttel II. Peter Lascheit (33.), Yasin Korkusuz (37.), Simon Greff (73.) sowie die eingewechselten Kevin Reinhold Piescheck (82.) und Max Amirov (86.) trafen gegen den Drittletzten.
Dau will ab Januar erst einmal eine Fußball-Pause einlegen: „Ich bin nach den kraftraubenden letzten Monaten froh, wenn ich etwas durchatmen kann“, so Dau, der klarstellte, dass er sich nicht gleich in eine neue Trainer-Aufgabe stürzen wird: „Für mich ist es immer so gewesen, dass ich mit dem SVW sehr verbunden war – nur deshalb habe ich das Traineramt ja damals auch übernommen. Ob ich irgendwann einmal woanders als Coach arbeite, wird man sehen – aber wenn, dann wird bis dahin einige Zeit ins Land gehen!“ Wer zukünftig am Vogelhüttendeich auf der Trainerbank sitzt, ist noch fraglich: „Unser Fußball-Abteilungsleiter Dirk Zimmermann ist nun auf der Suche nach einem neuen Coach“, so Dau, der abschließend betonte: „Ich glaube, in der Winterpause wird es schwer, einen guten Übungsleiter zu finden – aber ich hoffe, dass Herrn Zimmermann dies trotzdem gelingen wird!“
(JSp)
