
Nach zuvor drei Niederlagen in Folge hatte der SC Egenbüttel am Freitagabend endlich wieder Grund zum Jubeln: Zum Auftakt des zehnten Spieltages der Bezirksliga West feierte Egenbüttel einen 4:1-Sieg gegen den TSV Holm und kletterte dadurch auf den sechsten Platz. In den ersten 20 Minuten waren es zwar die Holmer, die der Partie ihren Stempel aufdrückten, sich dabei aber keine klaren Möglichkeiten herausspielen konnten. Fabian Tiede hatte lediglich eine Halbchance. „Unser Torwart Stefan Steen musste nur einen einzigen Ball halten“, betonte SCE-Coach Marc Zippel. TSV-Trainer Bernd Bressem hielt dagegen: „Wir hatten spielerisch ein leichtes Übergewicht!“
In der 38. Minute gingen aber die Hausherren in Führung: Als sich der Holmer Linksverteidiger Flemming Matthiessen einen Fehlpass im Aufbauspiel leistete, schalteten die Egenbütteler schnell um und Philipp Koberger traf zum 1:0. Als der zweite Durchgang wenige Sekunden alt war, erhöhte erneut SCE-Torjäger Koberger auf 2:0 (46.). „Da ist keiner von uns dem Ball nachgegangen“, schimpfte Bressem. Beim 3:0 schalteten die Egenbütteler erneut blitzschnell um: Antonio Ude legte den Ball von rechts mustergültig quer in die Mitte, wo Koberger flach einschob und sein drittes Tor des Tages bejubeln konnte (53.). Während einige Zuschauer urteilten, TSV-Torwart Sascha Blaedtke sei in dieser Szene „langsamer als eine Bahnschranke herunter gegangen“, lobte Zippel lieber seinen Stürmer: „Er hat den Keeper in dieser Situation sehr gut ausgeguckt!“ Ein Lebenszeichen der Gäste gab es, als Tiede den Ball von halbrechts aus zum 3:1 einschoss und damit bereits seinen achten Saisontreffer erzielte (54.). Die Egenbütteler ließen sich davon aber nicht beirren, sondern nutzten weiterhin den Platz, den ihnen die seit dem Seitenwechsel vollkommen unsortierten Holmer ließen.
Ude schoss zunächst von links aus noch knapp am langen Pfosten vorbei (58.). Als er vier Minuten später von rechts aus wuchtig das kurze Eck anvisierte, zappelte der Ball zum 4:1 im Netz; auch, wenn Ude den Ball voll traf, gab Blaedtke hier keine gute Figur ab. Eine erneute Ergebniskosmetik verpasste Tiede, als er den Ball nach einer Rechtsflanke mit der Hacke nur knapp am langen Pfosten vorbei lenkte – dies wäre das wohl schönste Tor des Tages gewesen (74.). Auf der Gegenseite jagte Paul Niclas Jürs den Ball an die Latte (82.). Nachdem Steen einen Fernschuss von Jan Dostal im Nachfassen sicher hatte (90.), ertönte der Abpfiff. „Wir haben heute komplett die Ordnung verloren“, fluchte Bressem; seinem Keeper Blaedtke wollte er keine Vorwürfe machen: „Er hat nicht immer die glücklichste Figur abgegeben, hatte es bei den Flatterbällen aber auch schwer!“ Zippel stellte dagegen zufrieden fest: „Wir haben heute mit fünf Spielern aus unserer Kreisliga-Reserve gespielt, die ihre Aufgabe mit großer Leidenschaft angegangen sind. Wir haben sehr gut und diszipliniert dagegen gehalten und hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können!“
(JSp)