
Nicht nur in einer neuen Liga (Bezirksliga West statt Süd-Staffel) und mit neuem Namen („TBS Pinneberg“ statt „Türk-Birlikspor Pinneberg“), sondern auch mit dem neuen Trainergespann Koray Gökkurt und Mehdi Saeedi-Madani startete TBS Pinneberg in diese Saison (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Doch Gökkurt und Saeedi-Madani, die parallel die Zweite A-Jugend des Hamburger SV trainierten, verließen die Müssentwiete schon im September wieder.
Nun verpflichtete TBS-Obmann Yusuf Demir, der das Team in den letzten Wochen interimsweise selbst trainierte, mit Florian Gossow einen neuen Chefcoach. Gossow, der zuletzt im Juli 2010 beim SC Union 03 (Kreisliga 7) zurückgetreten und zuvor beim FC St. Pauli als Jugend-Trainer tätig war, nahm sich Zeit für ein Interview mit SportNord ...
SportNord: Waren Sie am Sonntag bei der 1:2-Heimpleite im Keller-Krimi gegen den SV West-Eimsbüttel bereits dabei?
Florian Gossow: „Ich war nur als Zuschauer an der Müssentwiete und habe mir das Spiel angeschaut. Am Montagabend werde ich mit der Mannschaft reden, weil ich die Meinung der Spieler erfahren möchte. Es ist mir wichtig zu wissen, wie die Spieler die aktuelle Situation sehen, um mir ein Bild vom aktuellen Zustand machen zu können.“
SportNord: Konnten Sie denn bei der Niederlage gegen ‚Wespe‘ sehen, wo Sie den Hebel ansetzen müssen?
Gossow: „Wenn man als Trainer während der Saison eine Mannschaft übernimmt, bei der es zuletzt nicht richtig rund lief, muss man immer Motivation und Zuversicht ausstrahlen. Das werden auch die ersten Aufgaben für mich in Pinneberg sein ...“
SportNord: Gibt es denn einen bestimmten Tabellenplatz, den Sie mit Ihrer neuen Mannschaft in dieser Saison noch erreichen wollen?
Gossow: „Das ist mir komplett egal. Klar ist: Den Aufstieg machen ganz andere Mannschaften unter sich aus, ins Rennen um die Spitzenplätze können wir nicht mehr eingreifen, und das war zu Saisonbeginn auch nicht das Ziel des Vereins. Wir müssen nur sehen, dass wir nicht absteigen – ob wir am Ende Fünfter oder Zwölfter werden, ist mir, salopp ausgedrückt, egal!“
SportNord: Aber jeder Trainer und jeder Spieler müsste doch eigentlich den maximal möglichen Erfolg erreichen wollen!
Gossow: „Das ist richtig, aber für mich beginnt jetzt schon die Vorbereitung auf die neue Saison 2011/2012. Unsere Mannschaft kann jetzt ohne Druck spielen – denn das Potential, dass wir nicht absteigen, ist auf jeden Fall vorhanden. In unserem Team stehen viele junge Spieler, die noch nicht zueinander gefunden haben, weshalb sich die Erfolge bisher noch nicht wie erhofft eingestellt haben.“
SportNord: Sind Sie denn zuversichtlich, dass sich dies bald ändern wird?
Gossow: „Nun ja, mit mir hat die Mannschaft nun schon wieder einen neuen Trainer bekommen, der das System ändern und neue Vorgaben machen wird ... Eine solche System-Änderung macht es zunächst immer schwieriger für die Spieler, weshalb es in meinen Augen auch nicht so wild wäre, wenn wir noch ein paar Spiele verlieren sollten. Wichtig ist mir, dass die Spieler ab sofort und bis zum Saisonende ohne jeden Druck agieren, damit wir in die nächste Spielzeit nicht mit Null gehen, sondern ein gewisses Level haben: Wir wollen dann nicht mehr Laufwege und taktische Systeme trainieren müssen, sondern uns spezielleren Inhalten widmen können!“
SportNord: Haben Sie keine Sorge, dass, wenn Sie eine so laxe Einstellung vorgeben, Ihr Team am Saisonende dort steht, wo es auch zum Abschluss der Hinrunde liegt – nämlich auf einem Abstiegsplatz?
Gossow: „Ich gebe doch keine laxe Einstellung vor, sondern will mit einem neuen System und meiner Taktik dafür sorgen, dass wir uns spielerisch verbessern – und zwar nicht nur kurzfristig, sondern auf lange Sicht. Um so etwas zu erlernen, benötigt eine Mannschaft Zeit; und da wir uns jetzt nun einmal nicht in der sommerlichen Saison-Vorbereitung befinden, müssen wir das eben während der Saison machen ...“
SportNord: Haben Sie wirklich keine Bedenken, dass dies am Ende den Abstieg in die Kreisliga bedeuten könnte?
Gossow: „Es ist doch so: Wenn ich nach der Hinrunde eine Mannschaft übernehme, die Fünfter ist und bei der es die Vorgab