Bezirksliga West: Hansa effizient, SCP im Pech


Als Holger Bichel, Coach des SC Hansa 11, sich am Freitagabend nach dem Abpfiff des Bezirksliga-West-Spiels beim SC Pinneberg mit seinem Trainerkollegen Dirk Kahl austauschte, gab er ehrlich zu: „Ihr hättet zur Pause mit 3:0 oder 4:0 führen können.“ SCP-Coach Kahl schlug in eine ähnliche Kerbe: „Wir haben in der ersten Halbzeit eine richtig gute Leistung gezeigt, es aber leider versäumt, für einen höheren Vorsprung zu sorgen.“ Dafür wurden die Kreisstädter bitter bestraft: Gegen das effiziente Hansa-Team verloren sie mit einem 2:3 auch ihr drittes Saisonspiel in der Bezirksliga West. „Das ist vielleicht das Lehrgeld, das ein Aufsteiger zahlen muss“, sagte Kahl gequält lächelnd, als er am Sonntagvormittag unter den Zuschauern weilte, als die SCP-Reserve mit einem 2:1 gegen den Heidgrabener SV II ihren ersten Saisonsieg in der Kreisliga 7 einfuhr.

Am Freitagabend deutete zunächst alles darauf hin, dass es auch für die Erste Mannschaft des SCP den ersten „Dreier“ geben würde. Auf dem Rasenplatz an der Raa holte Stürmer Fabian Tiede erst einen Foulelfmeter heraus, den Sebastian Fröhlich zum 1:0 verwandelte (20. Minute). Dann erhöhte Tiede selbst zum 2:0 (26.) und belohnte sich damit selbst für sein enormes Lauf- und Arbeitspensum, das er in jedem Spiel leistet. Weitere gute Chancen vergaben die Pinneberger, wobei sie entweder am eigenen Nervenkostüm oder an Hansa-Keeper Dustin Reddig scheiterten. Kurz vor der Pause verkürzten die Gäste von der Feldstraße dann zum 2:1, als Robert Kipke nach Vorarbeit von Hakan Bayraktar traf. „Das war aus unserer Sicht sehr unglücklich“, haderte Kahl. Im zweiten Durchgang hatten Bichels Schützlinge dann Vorteile und glänzten mit einer beeindruckenden Effizienz: Thomas Pawlytta nach Vorarbeit von Maximilian Garbe (59.) sowie der eingewechselte Jonas Steinbrück, dem mit Kevin Kasten ein weiterer „Joker“ assistierte (70.), drehten die Partie zugunsten von Hansa 11. „Kurz vor Ultimo haben wir dann noch eine Großchance zum Ausgleich vergeben“, stöhnte Kahl.

Dass die Pinneberger nun zusammen mit ihrem diesjährigen Mitaufsteiger SV Lieth das Tabellenende zieren, nannte Kahl „bitter“ und rechnete vor: „Wenn wir am ersten Spieltag gegen die SV Blankenese nicht in der Nachspielzeit ein Gegentor kassiert hätten, hätten wir ein Unentschieden mitgenommen ... Dazu ein Sieg gegen Hansa, der aufgrund der ersten Halbzeit verdient gewesen wäre ‒ und schon wären wir mit vier Zählern im Soll.“ Am kommenden Sonntag, 20. August steht das Auswärtsspiel beim HEBC II an. „Es wird nicht leichter für uns“, so Kahl, der aufgrund des Radrennens Cyclassics auch Probleme bekommen könnte, aus seinem Wohnort Wedel nach Eimsbüttel zu kommen ‒ und unbedingt auf seinem Heimweg die ersten Punkte im Kofferraum haben möchte ...

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