Bezirksliga West: Lipholz von Steinhauer überzeugt


Bereits Ende Oktober hatte sich der TSV Sparrieshoop von seinem Trainer Jürgen Wolfgramm (45) getrennt. Die Talfahrt setzte sich mit einer 0:4-Heimpleite gegen den Spitzenreiter Blau-Weiß 96 Schenefeld fort, bei der TSV-Fußball-Abteilungsleiter Ernst Lipholz die Mannschaft betreute. Am vergangenen Donnerstag leitete erstmals der neue Chefcoach Mario Steinhauer (39) die Übungseinheit – es folgte eine 0:3-Niederlage beim TSV Stellingen 88 ...

„Das war sein erstes Spiel und noch kennt er die Mannschaft nicht so gut“, nahm Lipholz anschließend Steinhauer in Schutz. Von SportNord befragt, was ihn, nachdem aus den letzten sechs Partien nur ein Punkt geholt wurde, auf die Wende zum Positiven hoffen lasse, entgegnete Lipholz: „Ich habe Vertrauen in die Mannschaft – viele Spieler haben deutlich mehr Potential, als sie zuletzt abrufen konnten ... Schließlich haben viele von ihnen bis zum Sommer 2009 für uns noch in der Landesliga gekickt!“ Wahre Worte, aber dennoch müssen die Klein Offensether, die nur eines ihrer jüngsten elf Spiele gewannen, aktuell fürchten, in die Kreisliga abzustürzen: Der Vorsprung auf TBS Pinneberg, das als Drittletzter den ersten Abstiegsplatz belegt, aber eine um 13 Treffer bessere Tordifferenz und noch eine Partie mehr auszutragen hat, beträgt nur noch zwei Punkte!

„Wir müssen zukünftig defensiv besser stehen“, so Lipholz, der betonte: „Unter Wolfgramm haben wir viel zu offensiv agiert und auch die Mannschaft hat gemerkt, dass die Spielweise unser Problem ist!“ Eigentlich ist es untypisch für den als ruhigen Klub geltenden TSV, während einer Saison einen Trainerwechsel zu vollziehen: „So lange ich hier bin, und ich bin schon viele Jahre bei Sparrieshoop, hat es das nie gegeben“, so Lipholz, der einwarf: „Wir haben mit Wolfgramm ja auch viereinhalb Jahre sehr gut zusammengearbeitet, nämlich drei Jahre beim Reserve-Team und dann knapp anderthalb bei der Liga-Mannschaft ... Aber wenn es irgendwann einfach nicht mehr passt ist es für beide Seiten besser, sich zu trennen!“ Nun hofft der 63-Jährige, dass „schnell wieder Ruhe bei uns reinkommt, denn diese Ruhe hat uns in den letzten Jahren immer stark gemacht“.

Beim Debüt von Steinhauer, der vor seinem Engagement an der Rosenstraße bei den Kreisligisten TSV Uetersen II (von Juli 2007 bis Januar 2010) und SSV Rantzau (Juli 2004 bis November 2006) tätig war, war Lipholz nicht mit dabei. „Ich habe mir aber sagen lassen, dass wir am Sportplatzring auf dem Grandplatz spielen mussten – und auf Grand hat sich unser Team schon in den letzten Jahren immer schwer getan“, so der Fußball-Abteilungsleiter. Der Stellinger Kapitän Axel Werner brachte sein Team in Führung (36.), Christopher Meier sorgte in der zweiten Halbzeit mit einem Doppelpack für die Entscheidung (50., 60.). Steinhauer, der in der Saison 1989/1999 beim FC St. Pauli unter Vertrag stand, in der Ersten Bundesliga aber nicht zum Einsatz kam, wurde an der Seitenlinie von Mittelfeldmann Yusuf Önegi (24), den er einst in Rantzau trainierte, unterstützt.

Nun empfangen die Sparrieshooper am Sonntag, 14. November, um 14 Uhr im Helmut-Gehn-Stadion zur Heim-Premiere vom in Barmstedt wohnenden Steinhauer zum Keller-Krimi den Vorletzten SV West-Eimsbüttel, der zwar momentan fünf Zähler weniger aufweist, aber auch noch zwei Partien mehr zu absolvieren hat. „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel, das wir gewinnen müssen, um noch vor der Winterpause Boden gutzumachen“, so Lipholz, der von Steinhauers Fähigkeiten überzeugt ist: „Wir haben mit ihm ein fremdes, neues und junges Gesicht, das die Spieler haben wollten, geholt. Bei ihm fängt jeder Akteur bei null an und natürlich muss er die Mannschaft auch erst einmal richtig kennen lernen. Und egal, wen man als Trainer verpflichtet – entscheidend ist, von der Bundesliga bis zur Kreisklasse, dass es dann zwischen dem Trainer und den Spielern passt ...“

(JSp)

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