
Nach Revanche sann der FC Union Tornesch, als er am Sonntag im Rahmen des zweiten Spieltages der Bezirksliga West den Niendorfer TSV II empfing. Zur Erinnerung: Am 20. März 2011 hatten die Tornescher am Niendorfer Sachsenweg eine bittere 0:8-Klatsche kassiert. Nun plätscherte an der Friedlandstraße die erste Halbzeit vor sich hin: Die Gäste hatten einen Kopfball an die Latte, der Tornescher Atalay Karul vergab eine Großchance. Nach dem Seitenwechsel scheiterte Sebastian Rose, die einzige echte Spitze in der Aufstelling von FCU-Coach Andreas Popko, gleich zweimal an NTSV-Torwart Stefan Simonsen, der wenig später nach einem Eckstoß von zwei eigenen Verteidigern behindert wurde. Er reklamierte auf ein Foulspiel und konzentrierte sich nicht mehr auf den Ball, der am Fünfmeterraum herunterkam und dort vom Tornescher Neuzugang Kai Fröhlich (kam vom VfL Pinneberg II) zum 1:0 versenkt wurde (51.). Vollkommen zu Recht erkannte Schiedsrichter Torben Kunde (vom SC Alstertal-Langenhorn) das Tor an.
Anschließend hatten die Hausherren weitere gute Gelegenheiten, die sie aber nicht konsequent genug zu Ende spielten: „Wir haben den Sack nicht zugemacht“, ärgerte sich FCU-Pressewart Reinhard Koppers, dass es versäumt wurde, das 2:0 nachzulegen. Als die Niendorfer in der 72. Minute einen langen Ball in die Mitte spielten, verschätzte sich Florian Grosse; der eingewechselte Niendorfer Danielo Behm nahm den Ball mit dem Arm mit (Koppers: „Das haben alle gesehen, außer dem Schiedsrichter und seinen Assistenten!“) und schob zum 1:1 ein (72.). Als der Tornescher Manuel Valera Rojas den Ball vertändelte, schoss Hinrich Nicolaj Maack die Gäste erstmals in Führung (82.). Perfekt war die Union-Niederlage, als Grosse über den Ball schlug, anstatt ihn wegzuschießen, und Gäste-Akteur Timo Schöneberndt auf 1:3 erhöhte (87.).
„Wir haben alle drei Gegentore mit individuellen Fehlern erst ermöglicht“, schimpfte Koppers und gab zu: „Nach dem 1:1 hatten wir keine zwingenden Aktionen mehr nach vorne!“ In der 89. Minute sah Dennis Sannemann, der bis dahin der beste Tornescher war, auch noch die Rote Karte: „Er wollte ein taktisches Foul begehen, der Schiedsrichter hat diese Aktion aber als Nachtreten ausgelegt“, so Koppers. Bitter: Nun muss Defensivmann Sannemann am Dienstag, 9. August, gesperrt zuschauen, wenn die Tornescher um 18.30 Uhr an der heimischen Friedlandstraße in der Dritten Runde des Oddset-Pokals den Landesliga-Hammonia-Spitzenreiter FC Elmshorn empfangen. „Das ist für uns das Spiel des Jahres“, so Koppers, der hofft, dass Raphael Friederich, der gegen Niendorf mit einem dicken Fuß vom Platz humpelte, gegen den FCE wieder mitwirken kann.
(JSp)