Hamburg-Liga: Ohe ging es wie dem HSV in Wolfsburg


Am Mittwoch verlor der Hamburger SV im DFB-Pokal-Viertelfinale beim VfL Wolfsburg mit 1:2 nach Verlängerung – weil er viele Chancen vergab und nach Meinung der HSV-Verantwortlichen „vom Schiedsrichter benachteiligt wurde“. Ähnlich erging es am Freitagabend dem FC Voran Ohe, der zum Auftakt des 24. Spieltages der Hamburg-Liga mit 1:2 beim VfL 93 den Kürzeren zog.

„Wir haben wirklich gut gespielt, aber alleine in der ersten Halbzeit drei hundertprozentige Chancen vergeben“, ärgerte sich Ohes Fußball-Abteilungsleiter Ralf Naundorf. Der „Paolo Guerrero“ der Oher hieß dabei Manuel Nächilla, der aus bester Position das VfL-Gehäuse verfehlte. Die Hausherren gingen dagegen mit ihrem ersten Torschuss in Führung - Martin Marcinkiewicz musste dafür nicht einmal eine „Schwalbe“ hinlegen, sondern erzielte fair und aus dem Spiel heraus das 1:0. „Der VfL war vorher nicht ein einziges Mal gefährlich vor unserem Tor aufgetaucht“, ärgerte sich Naundorf über den Pausen-Rückstand.

Auch in der zweiten Hälfte vergaben die Oher beste Chancen – als Heiko Tetzlaff nach einer Ecke zum Kopfball kam, konnte ein auf der Torlinie stehender VfL-Spieler den Ball mit der Stirn noch an die Unterkante der Latte wischen, von wo aus er ins Feld zurücksprang. Besser zielte Florian Witt, der nach einem Eckstoß von Selik Aksu zum 1:1 einköpfte (60.). Als alle bereits mit einem Unentschieden rechneten, gelang VfL-Torjäger Marcinkiewicz noch das 2:1 (86.). Naundorf schimpfte anschließend: „Bei diesem Konter stand der Torschütze mindestens vier Meter im Abseits – dass das der Schiedsrichter-Assistent nicht gesehen hat, ist eine Schande!“

Überhaupt ging Naundorf hart mit dem Schiedsrichter-Assistenten ins Gericht: „Die Leistung von Referee Alexander Teuscher war in Ordnung – aber dass sein etwa 15-jähriger Assistent in der ersten Hälfte unsere Stürmer 15 Mal im Abseits sieht, und dann vier Minuten vor dem Abpfiff die Fahne unten lässt, ist unglaublich!“ Da besagter Schiedsrichter-Assistent sich zuvor ein Wortgefecht mit Voran-Coach Jan Schönteich geliefert hatte, vermutete Naundorf: „Er war wütend auf uns, weil er sich mit unserem Trainer gestritten hatte – und hat nun unsere 15 Spieler, die die ganze Woche hart trainiert haben, um den Lohn ihrer Arbeit gebracht!“

Abschließend fand übrigens VfL-Manager Jürgen Domzalski, ähnlich wie Wolfsburgs Coach Felix Magath, lobende Worte für den Gegner: „Unser Sieg war absolut nicht verdient, denn Voran Ohe war deutlich besser, und wir haben viel Glück gehabt – vielleicht war jemand von uns unter der Woche mal in der Kirche ... Aber die Oher haben ihre Chancen nicht genutzt, und wir haben effizient gespielt – das hat am Ende den Ausschlag gegeben!“ Mit einem Blick auf das Klassement fügte Domzalski hinzu: „Ohe steht als Dritter so gut da, die benötigen die Punkte nicht mehr – für uns könnte dieser siebte Saisonsieg dagegen am Ende noch ganz, ganz wichtig sein!“

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