
An den jüngsten beiden Spieltagen in der Kreisklasse 1 war der TV Haseldorf mit vier Zählern tatsächlich erfolgreicher gewesen als der FC Union Tornesch III, der im selben Zeitraum nur einen Punkt holte. Aufgrund der Gesamt-Tabellensituation empfing die FCU-Dritte die Schlosspark-Kickerr am Sonntagaber als klarer Favorit ‒ und auf dem Kunstrasenplatz im „Sportpark Torneum“ wurde schnell klar, dass es nur um die Höhe des Union-Sieges gehen würde. Bereits in der ersten Minute gingen die Hausherren in Führung: Nach einem Eckstoß von Fynn Laut, der durch den Fünfmeterraum der Gäste sprang, staubte Dominik Dabrowski am langen Pfosten zum 1:0 ab und bejubelte nach langer Verletzungspause im ersten Punktspiel gleich sein erstes Saisontor. Da TVH-Akteur Torben Feldmann den Ball noch berührte, wertete Schiedsrichter Fabian Kruse diesen Treffer jedoch als Eigentor.
Zehn Minuten später war es dann allerdings unstrittig, dass Dabrowski der Torschütze war: Einen Eckstoß von Jannek Kühl hatten die Haseldorfer zunächst noch geklärt, doch Jannek Kühl kam erneut zum Flanken und fand nun Dabrowski, der zum 2:0 einköpfte. Dass die Haseldorfer zum 2:1-Anschlusstreffer kamen, lag dann weniger an ihrer spielerischen Klasse, sondern war vielmehr mit einem Missverständnis zwischen Dabrowski und FCU-Keeper Max Wunderlich zu begründen: TVH-Torjäger Wito Wegner war der lachende Dritte und schoss in seinem erst dritten Saisonspiel sein bereits sechstes Tor (25.). Die Heim-Elf stellte den alten Zwei-Tore-Abstand aber zügig wieder her, as Felix Kühl von rechts flankte und Thomas Koziol in der Mitte aus fünf Metern zum 3:1 einköpfte (29.). Dieses Ergebnis hatte bis zur Pause Bestand, weil es die Tornescher anschließend ruhiger angehen ließen. Im zweiten Durchgang hütete Christopher Nicolai Glißmann das Union-Gehäuse, weil sich Wunderlich an der Wade verletzt hatte. Glißmann rettete einmal stark gegen einen alleine auf ihn zulaufenden Haseldorfer und fing mehrere hohe Bälle sicher ab ‒ mehr hatte er nicht zu tun.
Dagegen konnte sich TVH-Torwart Christian Dücker über fehlende Arbeit nicht beklagen und musste noch viermal hinter sich greifen. Das 4:1 resultierte aus einem Elfmeter, den Thomas Koziol verwandelte, nachdem Jannek Kühl im Gäste-Strafraum gefoult worden war (55.). Neun Minuten später fand Arkadi Rawinski mit einem genialen Lupfer Thomas Koziol, der zum 5:1 abschloss. In der Schlussphase fielen noch zwei weitere Treffer: Zunächst schoss Yannik Mettal den Ball aus 20 Metern exakt links neben den Pfosten ins Netz ‒ so platziert, dass Dücker offenbar dachte, der Ball würde vorbei gehen, und keine Reaktion zeigte (82.). Und nur eine Minute später erlief sich Thomas Koziol einen misslungenen Rückpass der Haseldorfer, zog rechts an Dücker vorbei und schob aus spitzem Winkel zum 7:1-Endstand ins verwaiste Gehäuse ein, was vor den Augen seiner Eltern und Schwester sein viertes Tor des Tages bedeutete. „Eigentlich hätten wir noch deutlicher gewonnen müssen, aber uns haben die letzten 20 Prozent gefehlt“, urteilte FCU-Coach Andreas Popko, der von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“ sprach.