
Als erst dritte Herren-Mannschaft in dieser Saison im Hamburger Amateur-Bereich hat am Sonntag der Hetlinger MTV die 100-Tore-Marke geknackt: Nach Inter Hamburg (Kreisliga 2) und dem SV Lohkamp (Kreisklasse 5) weisen nun auch die Hetlinger eine dreistellige Treffermarke auf, nachdem sie den Nachbarn TSV Heist II mit 8:0 abfertigten. „Wir waren fast durchgängig im Ballbesitz“, schilderte HMTV-Coach Jonas Hübner den Spielverlauf. TSV-Trainer Hans-Jürgen Schulze, der vom August 2008 bis zum Oktober 2011 noch die Hetlinger (und Hübner) betreute, sagte dazu: „Dass der HMTV uns um mehrere Klassen voraussein würde, war uns vor dem Spiel klar!“
Als das Derby im Deichstadion fünf Minuten alt war, lag erstmals das 1:0 in der Luft, doch Marco Bassen jagte den Ball von halblinks aus „nur“ oben rechts an die Latte. Nach einer Viertelstunde ging der Favorit dann aber mit einem Sonntagsschuss in Führung: HMTV-Verteidiger Jesse Plüschau marschierte mit dem Ball nach vorne, hatte viel Platz, nahm aus 25 Metern ganz genau Maß und jagte das Spielgerät zum 1:0 ins linke obere Eck. „Das war ein sehr schönes Tor“, so Hübner, der anschließend bis zur Pause noch einige Kopfball-Gelegenheiten für sein Team sah, das zudem mehrmals wegen angeblicher Abseitsstellungen zurückgepfiffen wurde. Den 2:0-Pausenstand stellte Timo Protz her: Nachdem er sich mit Adnan Kubat und Maximilian Heilborn schön über die rechte Seite behauptet hatte, zog Protz nach einem Doppelpass mit Kubat in den Gäste-Strafraum hinein und schoss zunächst TSV-Torwart Sebastian Münster an. Danach musste Protz den hoch nach oben springenden Ball nur noch mit seiner Stirn aus Nahdistanz über die Linie köpfen ‒ eine kuriose Szene (36.). Auch nach der Pause standen die Heistmer mit einer Vierer- und einer Fünferkette tief und dicht gestaffelt. „Unsere Spieler haben sich taktisch gut verhalten und nach Kräften gewehrt“, lobte Schulze, während Hübner einräumte: „Eine Stunde lang haben wir uns gegen einen sehr disziplinierten Gegner enorm schwer getan!“
Als die Heistmer sich einmal etwas nach vorne trauten und einen Konter vortrugen, fuhren die Hausherren sofort einen schnellen Gegenangriff: Eine Flanke von Finn Lüneburg hechtete Dominik Zink mit einem Flugkopfball, knapp über der Rasennarbe, zum 3:0 ins Netz (58.). Nach dem 4:0 von Marvin Looks (61.) gab es nach einem Foul an Lüneburg einen Foulelfmeter für den HMTV, den Lüneburg selbst zum 5:0 verwandelte und damit das besagte hundertste Saisontor seines Teams erzielte (68.). Nachdem der Heistmer Maximilian Ring, der bis zum Sommer 2014 noch für die Hetlinger kickte, wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (72.), schraubten erneut Lüneburg (73.) und Philipp Drews (82.) das Ergebnis auf 7:0 in die Höhe. Den 8:0-Endstand stellte Drews mit einem weiteren Strafstoß, den er selbst herausgeholt hatte, her (85.). Hübner freute sich, dass sein Team „etwas für das Torverhältnis tun konnte“, während Schulze wusste: „Es hätte schlimmer kommen können!“ Als Spitzenreiter weist Hetlingen nun eine um 17 Treffer bessere Tordifferenz als der punktgleiche Tabellen-Zweite TuS Hemdingen-Bilsen auf. Die Heistmer Reserve ist nun sportliches Schlusslicht.