
Schon zwei Tage bevor am Dienstagabend der Zweitligist FC St. Pauli in Schwarzenbek ein Testspiel gegen den Regionalligisten Lüneburger SK Hansa bestritt, gab es an der Schützenallee eine interessante Partie: Am Sonntagnachmittag empfing der SC Schwarzenbek III (Spitzenreiter mit 46 Punkten) zum Topspiel der Kreisklasse 11 den Tabellen-Fünften SV Bergedorf-West (34 Zähler).
„Schwarzenbek machte zu Beginn direkt Druck, konnte sich allerdings auch keine hochkarätige Torchance herausspielen“, hieß es auf der facebook-Seite der Bergedorfer, die die gegnerischen Torschüsse entweder noch abblockten oder davon profitierten, dass die SCS-Dritte ihre Angriffe nicht bis zum Ende sauber ausspielte. Mit zunehmender Spielzeit befreiten sich die „Westler“ dann aber vom Schwarzenbeker Druck und trugen ebenfalls ansehnliche Angriffe vor. Nach einem Pass von Oliver Hinsch hätte Marc Wiens die Gäste bereits in Führung bringen können, gab aber freistehend keinen Torschuss ab, sondern leitete den Ball weiter zu Steven Helmchen, dem der Versuch einer Direktabnahme vollkommen misslang, weshalb der Ball im Seiten-Aus landete. Kurz darauf gingen stattdessen die Hausherren in Führung: Ein Freistoß aus dem Halbfeld wurde noch abgefälscht und zappelte zum 1:0 im Netz (30.) ‒ SCS-Coach Anton Zupic gab auf Nachfrage von SportNord Florian Leibold als Torschützen an. Für die Bergedorfer war dies ein gewohntes Gefühl, waren sie doch auch in ihren vorherigen Spielen jeweils in Rückstand geraten. Der Ausgleich vor der Pause wäre möglich gewesen, doch nach einem Pass von Robert Okon zögerte Wiens einen Tick zu lange, so dass die Schwarzenbeker noch entscheidend dazwischen gehen konnten.
Im zweiten Durchgang rissen die Gäste das Geschehen noch mehr an sich: „Schwarzenbek kam in der zweiten Hälfte so gut wie gar nicht ins Spiel“, stand auf der facebook-Seite der Bergedorfer, auf der es zudem hieß: „West jetzt aggressiv und besser in den Zweikämpfen.“ In der 56. Minute wurde dies mit dem Ausgleich belohnt: Sascha Kufeke spielte einen Ball genau in den Lauf von Helmchen, der nach mehreren Körpertäuschungen zum 1:1 einschoss. Das Team von „BeWe“ hatte weiterhin klare Vorteile und nur fünf Minuten später die große Chance, die Partie komplett zu seinen Gunsten zu drehen, als der Schubser eines Schwarzenbekers gegen Okon von Schiedsrichter Lahcen Rast (vom FSV Geesthacht 07) mit einem Elfmeter geahndet wurde. Den Strafstoß schoss Sebastian Schulz jedoch viel zu mittig, so dass Jan Wolbert, Keeper und Kapitän der SCS-Dritten, den Ball parieren konnte (61.). Bergedorf-West rannte weiter an und „kam zu weiteren hochkarätigen Möglichkeiten“, wie es auf der facebook-Seite hieß. Die wohl größte Chance besaß Kufeke, der nach einem von Wiens schnell ausgeführten Freistoß und Helmchens Querpass aber das Pech hatte, dass der Ball durch einen Platzfehler genau in dem Moment, in dem er zum Torschuss ausholte, noch einmal tückisch aufsprang. Deshalb erwischte Kufeke das Spielgerät nur mit seine Schienbein und drückte es aus sechs Metern über die Latte.
Dann kam die 88. Minute: Die Schwarzenbeker eroberten tief in der eigenen Spielfeldhälfte den Ball und trugen dann einen Bilderbuch-Gegenangriff vor: Ohne, dass ein Gäste-Akteur davor einmal entschlossen dazwischen gegangen wäre, konnte Benjamin Schulz zum 2:1 einschießen. Dies war der Endstand, wodurch die Zupic-Elf ihren neunten Heimsieg in Folge feierte (nur am ersten Spieltag verlor Schwarzenbek III daheim mit einem 2:4 gegen den Barsbütteler SV II) und weiterhin fünf Punkte vor dem ambitionierten Tabellen-Zweiten ASV Bergedorf 85 liegt. Dagegen herrschte am Ladenbeker Furtweg Frust: „Das war ein Ergebnis, das absolut nicht dem Spiel der zweiten Hälfte gerecht wird“, hieß es auf der facebook-Seite von Bergedorf-West. Das Team von Trainer Waldemar Meya verlor durch die bereits vierte Niederlage in den letzten sechs Spielen im Kampf um den Aufstieg in die Kreisliga weiter an Boden: Der Rückstand auf den Rang-Dritten Atlantik 97, der allerdings auch schon zwei Partien mehr absolviert hat, beträgt jetzt acht Punkte.