
Trainingseinheiten gibt es beim TV Haseldorf II momentan gar nicht: Stattdessen trifft sich sonntags ein „zusammengewürfelter Haufen“ zum Kicken in der Kreisklasse. Auf diese Art und Weise feierte die TVH-Reserve am Sonntag sportlich ihren dritten Sieg in Folge gegen einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte der Kreisklasse 1 – und nach dem 2:0 gegen den Heidgrabener TV II freute sich Heiner Koch, Spieler und Pressewart der TVH-Reserve: „Wir haben definitiv verdient gewonnen!“ Dagegen haderte HSV-Coach Benjamin Köhnke: „Wir hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, haben daraus aber viel zu wenig gemacht und unter dem Strich schlecht gespielt!“
Die Haseldorfer legten einen Start nach Maß hin: Nach einem langen Pass setzte Heiner Koch gut nach, erreichte den Ball soeben noch auf der Torauslinie und spitzelte ihn an Gäste-Keeper Malte Holthusen vorbei in die Mitte, wo Torben Rudnick aus einem halben Meter zum 1:0 vollendete (3.). „Ich weiß selbst nicht, wie ich den Ball noch bekommen habe“, lachte der Vorlagengeber nach dem Abpfiff. An einem eigenen Treffer schnupperte Heiner Koch, als er nach einem Heidgrabener Ballverlust den Pfosten traf; seinen Nachschuss klärte ein HSV-Akteur für den bereits geschlagenen Holthusen (8.). Klare Gäste-Chancen gab es zunächst nicht: „Die Haseldorfer haben tief gestanden und Beton angerührt, da hatten wir es sehr schwer“, berichtete Köhnke. Die Hausherren haderten derweil mit Schiedsrichter Lennard Salveter (SV Lieth), der ihnen gleich zwei mögliche Handelfmeter verweigerte. „Mindestens in der zweiten Szene, kurz vor der Pause, hätten wir einen Strafstoß bekommen müssen“, klagte Heiner Koch.
Doch auch ohne Elfmeter bauten die Haseldorfer ihre Führung noch aus: Als sich Winter-Neuzugang Arthur Reichert (kam vom Moorreger SV II) schön rechts durchgesetzt und in die Mitte gespielt hatte, traf ein Heidgrabener den Ball per Grätsche nicht richtig und Heiner Koch schob zum 2:0 ein. Im zweiten Durchgang ließen die Kräfte bei der TVH-Reserve nach. Angetrieben vom Ex-Haseldorfer Mark Simon machten die Heidgrabener das Spiel. Andre Herzig besaß spät eine gute Chance, scheiterte aber am überragend reagierenden TVH-Torwart Florian Schuldt (85.). Auf der Gegenseite traf der enorm laufstarke Fabian Jacobsen nach einem Rudnick-Pass, das Tor wurde aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannt – wohl eine Fehlentscheidung (80.). Köhnke ärgerte sich: „Die Haseldorfer waren nicht besser als wir, schon gar nicht zwei Tore ...“
(JSp)