Kreisklasse 3: Abbruch nach Tätlichkeit und Tritt


Am Sonntag wurde die Partie des sechsten Spieltages der Kreisklasse 3 zwischen dem ESV Einigkeit Wilhelmsburg II und SV Rönneburg II beim Stand von 1:3 für die Gäste nach 65 Minuten abgebrochen. Der Grund dafür: Ein Akteur der Einigkeit-Reserve soll seinen Gegenspieler mit einem Schlag ins Gesicht attackiert haben.

SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Reserve-Teams über die Geschehnisse ...


... Marco Hellmig, Liga-Obmann bei Einigkeit, erklärte:

„Ich war zwar selbst nicht unmittelbar bei den Geschehnissen sondern weilte bereits auf dem nebenan liegenden Rasenplatz, wo letzte Vorbereitungen für das Derby der Liga-Mannschaft gegen den SV Wilhelmsburg zu treffen waren, habe aber am Rande mitbekommen, was passiert ist, und mir von Augenzeugen ausführlich berichten lassen. Fakt ist: Die Rönneburger waren ganz klar stärker und führten mit 3:1. Dann gab es in der 65. Minute ein Foul, für das unser Spieler die Rote Karte sah. Dann ist der betreffende Spieler auf einmal ausgetickt und hat eine Tätlichkeit an einem Gegenspieler begangen. Der Schiedsrichter und die Rönneburger wollten trotzdem weiterspielen.

Weil unser eigentlicher Reserve-Trainer Dieter Ehler beruflich momentan nicht in Hamburg weilt, stand sein Sohn Daniel Ehler an der Seitenlinie – und er als Trainer hat entschieden, dass wir nicht mehr weiterspielen wollen, und den Referee um einen Abbruch gebeten. Wir von der Vereinsführung stehen auf jeden Fall hinter dieser Entscheidung denn wir waren da in eine Situation gekommen, die wir so nicht kennen und natürlich auch nicht haben wollen. Ich habe es allerdings so gesehen, dass es nicht zwingend zum Abbruch kommen musste, denn der Spieler war ja bereits mit der Roten Karte des Feldes verwiesen worden ...

Vor dieser unschönen Szene war es wohl ein faires Spiel – umso ärgerlicher ist es natürlich, dass das Ganze dann so eskaliert ist. Wie wir nun mit dem Spieler, der die Tätlichkeit begangen hat, verfahren, ist noch offen. Natürlich sprachen die meisten in ihrer ersten Reaktion davon, ihn aus dem Verein herauszuwerfen – aber ich halte nichts von derartigen Kurzschluss-Redaktionen sondern denke, dass alle Beteiligten nun zunächst einmal zwei, drei Tage zur Ruhe kommen sollten, und wir den Spieler dann noch einmal fragen, was aus seiner Sicht vorgefallen ist. Und wir sind nun einmal in einem sozialen Brennpunkt beheimatet, so dass es einige Probleme gibt ...“


... Werner Preuß, Trainer der Rönneburger Reserve, berichtete:

„Zunächst gab es ein ganz, ganz brutales Foul von einem Einigkeit-Akteur an einem Spieler unserer Mannschaft. Dafür bekam der Wilhelmsburger die Rote Karte und ging zunächst vom Platz herunter. Dann kam er aber auf einmal wieder zurückgelaufen und hat einem unserer Spieler eine richtig schöne ‚Rechte‘ gezogen. Unser Spieler hat durch diesen heftigen Schlag ein paar Zähle verloren. Dann ist die Situation eskaliert und es wurde hektisch, nachdem zuvor gar nichts los war ... Daraufhin bat der Einigkeit-Trainer beim Stand von 1:3 für Rönneburg um einen Spielabbruch, weil seine Mannschaft und er nicht mehr weiterspielen wollten.

Ich möchte betonen, dass das Einigkeit-Team sich absolut fair und sportlich verhalten hat – nur der eine Spieler war leider eine sehr negative Ausnahme. Unser Spieler, der gefoult wurde, wurde zwar wirklich brutal niedergestreckt, hat sich aber zum Glück nicht verletzt. Der Spieler, der durch die Tätlichkeit verletzt wurde, hat wie erwähnt mehrere Zähne verloren, war aber noch nicht im Krankenhaus. Am Montag wird er zum Zahnarzt gehen und dann müssen wir sehen, wie es für ihn weitergeht. Klar ist: Der HFV wird das Spiel mit 3:0 für uns werten – aber so etwas will natürlich niemand beim Fu0ball erleben!“


(JSp)

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