Kreisklasse 4: Schlägerei nach dem Abpfiff – Rückzug!


Am Sonntag kassierte Gencler Birligi Elmshorn II im Rahmen des fünften Spieltages der Kreisklasse 4 beim TSV Seestermüher Marsch II eine 0:2-Niederlage. Während die Seestermüher Reserve durch ihren zweiten Saisonsieg vom zwölften auf den achten Rang kletterte, bleibt die Zweite Mannschaft des türkischen Klubs nach ihrer vierten Niederlage im fünften Spiel mit nur einem Punkt auf dem vorletzten Platz.


Kay Hübner, Trainer der Seestermüher Reserve, erklärte gegenüber SportNord:

„Während des Spiels ging es größtenteils ruhig und human zu; es gab nur zwei Spieler bei Gencler, die sich äußerlich etwas schlecht verhalten haben. In der 87. Minute hat dann ein Gencler-Spieler etwas am Spielfeldrand getrunken und ist dann, anstatt die Flasche wieder an den Rand zu stellen, mit der Flasche auf den Platz gelaufen. Einer unserer Zuschauer machte den Schiedsrichter darauf aufmerksam, woraufhin der Referee das Spiel unterbrach und dem besagten Spieler die Gelbe Karte zeigte. Dann hat der Gencler-Spieler unserem Zuschauer eine Beleidigung an den Kopf geworfen, der Zuschauer antwortete mit ‚Du Knackwurst‘ ... Dann ging der Schiedsrichter dazwischen, schickte den Zuschauer hinter die Bande und setzte das Spiel fort.

Nach dem kurze Zeit später folgenden Abpfiff lief der besagte Akteur dann auf den Zuschauer zu, aber seine Mitspieler haben zunächst beruhigend auf ihn eingewirkt. Dann sind aber auf einmal drei Gencler-Spieler auf den Zuschauer zugelaufen, einer hat ihn auch mit der Faust im Gesicht getroffen. Alle von uns und Gencler sind dann dorthin gelaufen, einige Zuschauer wurden noch geschubst und einige unserer Spieler bekamen Tritte ab, ehe sich die Lage wieder normalisierte und die Gencler-Spieler in ihre Kabine gingen. Die drei Akteure, die den Tumult verursacht hatten, blieben dort auch; die anderen haben sich entschuldigt und der Torwart von Gencler, der zugleich Zweiter Vorsitzender seines Klubs ist, kündigte an, dass die Zweite Mannschaft nun zurückgezogen werden soll.

Wir haben die Polizei und einen Krankenwagen gerufen, und zwei unserer Spieler, an deren Köpfen man die Abdrücke von den Stollenschuhen der Gencler-Spieler sehen konnte, sind auch mit ins Krankenhaus gefahren. Der Zuschauer erlitt eine Schürfwunde am Ellenbogen, weil er bei der Attacke hinfiel, und klagte auch über Kopfschmerzen, weil er eine Faust ins Gesicht bekommen hatte. Ob unsere betroffenen Spieler bei der Polizei eine Anzeige gemacht haben, weiß ich nicht. Ich möchte noch einmal betonen, dass sich wirklich nur drei Spieler von Gencler daneben benommen haben; allen anderen tat es total leid und sie haben sich sofort entschuldigt und von dem Verhalten distanziert; sogar zwei der drei Prügel-Spieler haben ganz zum Schluss noch versucht, sich zu entschuldigen!“


Bei Gencler Birligi war man sehr unglücklich über die Geschehnisse: „Mit Erschrecken haben wir die Tumulte nach dem Spiel in der Kreisklasse wahrgenommen“, so Manuel Orhan, Liga-Obmann und Vorstandsmitglied von Gencler, der SportNord prompt die Pressemitteilung von der Vorstandsversammlung seines Klubs, die noch am Sonntagabend stattfand, zukommen ließ:

„Pressemitteilung des Vereins zur tätlichen Auseinandersetzung am 29. August 2010, Spiel der Zweiten Herren gegen Seestermühe in Seestermühe

Der Verein Gencler Birligi von 1984 e.V., vertreten durch den Vorstand, distanziert sich hiermit in aller Deutlichkeit vom Verhalten einzelner Spieler und Fans seiner Zweiten Herrenmannschaft. Mit großem Entsetzen haben wir zur Kenntnis genommen, dass tätliche und verbale Angriffe seitens der Spieler und eines Fans vorgenommen wurden und Seestermüher Spieler zu Schaden gekommen sind. Wir bedauern dies zutiefst und bitten vielmals um Entschuldigung!

Die Aggressivität und Gewalt, die von diesen Personen ausging, ist nicht tolerierbar, extrem unsportlich und mit den Grundsätzen des Vereins gänzlich unvereinbar. Der Vorstand hat sich daher in seiner eigens einberufenen Sondersitzung noch am Sonntag einstimmig dazu entschieden, die gewaltbereiten Spieler und einen Fan vom Verein mit sofortiger Wirkung auszuschließen.

Um ein Signal zu setzen hat der Vorstand weiterhin einstimmig beschlossen, den Spielbetrieb der Zweiten Herrenmannschaft sofort einzustellen. Den betroffenen Seestermüher Spielern wünschen wir schnelle Genesung! Verbinden möchten wir diesen Wunsch mit der Hoffnung, dass aufgrund des furchtbaren Verhaltens Einzelner nicht der gesamte Verein verurteilt wird.

Der Vorstand
Elmshorn, den 29.August 2010
Mehmet Karakavak (Geschäftsführer)“

Orhan fügte noch einmal hinzu: „Wir distanzieren uns von jeglicher Gewalt, haben unsere Konsequenzen gezogen und uns bei den Opfern und Beteiligten Entschuldigt!“


(JSp)

 Redaktion
Redaktion Artikel