
Unglaublich: Bevor der Schiedsrichter am Sonntag die Partie des zehnten Spieltages der Kreisklasse 5 zwischen dem SV Osdorfer Born II und dem 1. FC Eimsbüttel beim Stand von 0:1 nach rund 55 Minuten abbrach, soll er einen Eimsbütteler Spieler gewürgt und unter Anwendung körperlicher Gewalt vom Platz gebracht haben – das berichteten auf Nachfrage von SportNord jedenfalls Verantwortliche beider Teams unabhängig voneinander ...
... Michael Bade, Erster Vorsitzender des 1. FC Eimsbüttel, sagte:
„Für diesen Spielabbruch kann ich leider keinen Grund nennen. Es gab eine Szene, wo einer unserer Spieler in einen Osdorfer Akteur hinein geschubst worden ist, woraufhin beide Spieler mit ihren Köpfen zusammengeprallt sind. Deshalb entwickelte sich eine Rudelbildung. Dann ist der Schiedsrichter aus uns unbekannten Gründen auf einmal auf einen unserer Spieler zugegangen, der etwas abseits stand, und hat ihn von hinten gewürgt und heruntergedrückt. Unser Spieler klagte nach dieser Attacke über Schmerzen im Nacken und Schulterbereich. Der Osdorfer Spielertrainer Michael Hadler ist daraufhin zu mir gekommen und hat gesagt, dass er diesen Vorfall genau beobachtet hat und dies auch gerne bezeugen wird. Der Schiedsrichter sagte uns, dass wir das ‚gerne vor dem Sportgericht klären können‘.
Dann gab der Schiedsrichter, der zuvor noch nie ein Spiel von uns gepfiffen hatte, zwei Spielern von uns die Rote Karte. Auch einem Osdorfer Ersatzspieler, der bei der Rudelbildung mit auf den Platz gelaufen war, zeigte er ‚Rot‘ und hat dann gesagt: ‚Ich breche das Spiel jetzt ab!‘ Diese Entscheidung war zu diesem Zeitpunkt nicht nachvollziehbar, weil nach den Roten Karten alle für eine Spielfortsetzung bereitgewesen wären. Insofern war es verständlich, dass der Osdorfer Spielertrainer den Referee gefragt hat: ‚Warum soll das Spiel abgebrochen werden?‘ Auch für diese Äußerung zeigte der Schiedsrichter dem Spielertrainer die Rote Karte und drohte dann noch: ‚Wenn jetzt auf meinem Weg zur Kabine noch irgendetwas passiert, sorge ich dafür, dass beide Mannschaften kein einziges Spiel mehr bestreiten!‘
Der Osdorfer Trainer schlug noch vor, dass wir die Partie ohne Schiedsrichter fortsetzen – aber wir haben uns, auch um eine weitere Eskalation mit dem Referee zu verhindern, dagegen ausgesprochen. Die Osdorfer haben dann die Polizei gerufen und unser Spieler hat Anzeige gegen den Schiedsrichter erstattet. Da er noch immer über Schmerzen klagte, haben die Polizisten ihm empfohlen, zum Arzt zu gehen. Ich habe seither nicht mehr mit dem Spieler gesprochen und weiß deshalb nicht, ob er beim Arzt war und ob es ihm nun besser geht. Aber ich habe am Montag beim Hamburger Fußball-Verband schriftlich einen Antrag auf eine Verhandlung gegen den Schiedsrichter gestellt. Denn das Sportgericht kann nur etwas verhandeln, was vorab beantragt worden ist – und der Referee wird in seinem Bericht wohl kaum seine eigenen Vergehen erwähnen ...“
... Marc Puschzian, Zweiter Vorsitzender der Fußball-Abteilung des SV Osdorfer Born, erklärte:
„Keinem von uns war klar, warum das Spiel abgebrochen wurde. Es gab zwar ein paar kleine Nickeligkeiten, aber zwischen den Mannschaften war eigentlich alles in Ordnung. Allerdings hatte der Schiedsrichter ein sehr aggressives Auftreten. Als ein Eimsbütteler dann in einem Zweikampf unseren Spieler mit seinem Ellenbogen an der Nase traf – ob absichtlich oder unabsichtlich, kann ich nicht beurteilen –, bekam er dafür die Rote Karte. Der Bruder unseres Spielers, der an der Nase getroffen wurde und zu Boden ging, ist daraufhin als Ersatzspieler auf den Platz gelaufen, weil er sich um die Gesundheit seines Bruders gesorgt hat. Dafür hat der Schiedsrichter ihm ebenfalls die Rote Karte gegeben. Es gab eine Rudelbildung, aber die Gemüter hatten sich schon wieder beruhigt und unser Kapitän hat gesagt: ‚Jetzt lasst uns zusammenreißen und wieder Fußball spielen!‘
Im Getümmel soll der Schiedsrichter dann aber einem Eimsbütteler Spieler an den Hals gegriffen, ihn mit beiden Armen am Hals gewürgt und unter Anwendung von Gewalt vom Platz getragen haben. Das haben mehrere Spieler von uns gesehen und mir erzählt. Die Eimsbütteler haben deshalb darauf bestanden, dass wir die Polizei rufen, was wir auch gemacht haben. Der Eimsbütteler Spieler, der gewürgt worden war, hat dann eine Anzeige gegen den Schiedsrichter erstattet. Warum die Situation so eskaliert ist, weiß keiner. Weder die Borner noch die Eimsbütteler haben das heraufbeschworen ...“