Landesliga Hammonia: Topspiel endet als Nullnummer


Das Topspiel der Landesliga Hammonia zwischen dem TSV Uetersen und dem TSV Sasel entpuppte sich am Sonntagnachmittag als Nullnummer. Schiedsrichter Markus von Glischinski (vom SC Eilbek), der auch in der Oberliga Hamburg Spiele leitet, sagte nach dem Abpfiff im Gespräch mit dem Uetersener Trainer Peter Ehlers, dass, um in der höchsten Hamburger Spielklasse mithalten zu können, eine niedrigere Fehlpass-Quote vonnöten sei. „Und damit hat er absolut Recht“, pflichtete Peter Ehlers dem Referee bei. Um einen Heimsieg zu feiern, hätten die Uetersener ein etwas größeres Tor benötigt – ein höheres, um genau zu sein: Weil sie in einer guten ersten Halbzeit gleich zweimal nur die Latte des Gäste-Gehäuses trafen, verpassten sie die Chance, im Klassement bis auf einen Punkt an den Tabellen-Zweiten aus Sasel heranzurücken.

Im Rosenstadion hatten die Uetersener im ersten Durchgang klare Vorteile. Als Florian Blaedtke aus 13 Metern abzog, wurde der Ball noch abgefälscht und ging am Ziel vorbei (13.). Nach dem darauf folgenden Eckstoß war Phillip Niclas Kuschka dann der erste Uetersener, der über „Aluminium-Pech“ klagen musste, als sein Kopfball an die Latte ging (14.). Die Saseler hatten ihre erste Chance in der 21. Minute, als nach einer Freistoßflannke von Nico Zankl der eingewechselte Marco Schiavone (kam früh für den verletzten Michael Meyer ins Spiel) am Ziel vorbei köpfte. Die Heim-Elf hatte das Zepter jedoch weiter fest in der Hand und spielte couragiert nach vorne. Nach einer Rechtsflanke von Parvis Sadat-Azizi zielte Philipp Ehlers aber knapp vorbei (31.). Dann verhinderte Gäste-Verteidiger Dario Warlich die mögliche Uetersener Führung: Parvis Sadat-Azizi hätte aus guter Position selbst schießen müssen, wollte aber noch einmal quer spielen zum mitgelaufenen Yannik Kouassi – doch Warlich klärte drei Meter vor dem eigenen Tor. Das 1:0 lag vor der Pause noch zwei weitere Male in der Luft. Zunächst kam Kirill Shmakov nach Blaedtkes Freistoßflanke am langen Pfosten aus Nahdistanz ungedeckt zum Kopfball, setzte diesen aber deutlich am Ziel vorbei (36.). Zwei Minuten später köpfte dann auch Kouassi den Ball an die Latte. Allerdings hatten auch die Gäste noch eine gute Gelegenheit: Einen 16-Meter-Schuss von Sirlord Conteh parierte der Uetersener Keeper Timo Herrmann aber sicher.

Im zweiten Durchgang gestalteten die Saseler die Partie ausgeglichener. Beide Teams bekämpften sich nun vornehmlich im Mittelfeld. Die Gäste schnupperten am Führungstreffer, als ein Schuss von Sebastian Zinselmeyer nur knapp am Ziel vorbei ging (58.). Auch danach musste Herrmann nach hohen Flanken sowie Eck- und Freistößen mehrmals zupacken. Nach einer dieser Saseler Ecken konterten die Hausherren blitzschnell: Der frisch eingewechselte Maik Stahnke bediente Kevin Koyro, der von links in der Mitte Kouassi suchte, doch der zurück geeilte Nico Behrends klärte in höchster Not (73.). Die Rosenstädter hatten noch zwei wetere Gelegenheiten: Nach einer interessanten Freistoß-Variante bediente Kuschka den links lauernden Koyro, der aus spitzem Winkel aber an Gäste-Keeper Bernd Kruschewski scheiterte (81.). Zwei Minuten später entschärfte Kruschewski, den die Saseler erst in der letzten Woche verpflichtet hatten (SportNord berichtete), auch einen satten 25-Meter-Schuss von Frank Saaba. Im Gegenzug tauchte Conteh bei einem Saseler Konter nach einem Behrends-Pass plötzlich alleine vor Herrmann auf, scheiterte aber, den möglichen Auswärtssieg vor Augen, von halblinks aus am stark reagierenden Keeper (85.).

Unschön: In der Schlussphase lieferte sich der Saseler Coach Daniel Zankl mehrere verbale Scharmützel mit einigen Zuschauern. Dabei entglitt ihm auch eine Beleidigung: „Einfach mal zuhause bleiben oder die Fresse halten!“ Peter Ehlers hatte „ein intensives, kräfteraubendes Spiel“ gesehen und sprach sowohl seiner Elf („Von der zu hohen Fehlpass-Quote abgesehen, hat sie eine gute Leistung gezeigt!“) als auch dem Gegner ein Lob aus: „Die Saseler haben eine gute Mannschaft!“

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