Kreisklasse 5: Höchst umstrittene Umwertung


In der Kreisklasse 5 kam es zu einer Spielumwertung, die am Ende im Kampf um den (Direkt-)Aufstieg entscheidend sein könnte: Der TuS Osdorf II erreichte die Umwertung seiner 0:2-Niederlage, die er am 2. März im Rahmen des 21. Spieltages beim SV Lohkamp kassiert hatte, in einen 3:0-Sieg. Aber: Setzte Lohkamp wirklich einen Akteur unter dem Namen und mit dem Spielerpass eines anderen Spielers ein?

„Die Verantwortlichen vom TuS Osdorf haben behauptet, dass wir einen Spieler unter falschem Namen eingesetzt haben“, so SVL-Betreuer Okram Ekcirf, der auf Nachfrage von SportNord am Ostermontag ausführlich Stellung nahm. „Es gab eine erste Verhandlung, zu der wir eine schriftliche Aussage von unserem Spieler, den wir eingesetzt haben, sowie eine Kopie von seinem Personalausweise und seiner Unterschrift mitgebracht haben. Der Spieler selbst konnte aus beruflichen Gründen leider nicht zu der Verhandlung erscheinen: Er ist LKW-Fahrer und oft im Ausland unterwegs. Bei dieser ersten Verhandlung hatten wir das Gefühl, dass das Urteil zu unseren Gunsten ausfallen würde – doch der Vorsitzende hatte Zweifel an der Echtheit der Unterschrift, weshalb die Entscheidung auf einen zweiten Verhandlungstag vertagt wurde ...“

Zu diesem brachten die Offiziellen des SV Lohkamp erneut ein Schreiben des besagten Spielers, mit erkennbarer Unterschrift, mit. „Ebenfalls war ein Zeuge vor Ort, der anstelle unseres Spieler gespielt haben soll – leider wurde er aber gar nicht befragt oder beachtet, obwohl er vom Verband geladen worden war“, so Ekcirf. Ebenfalls bei der zweiten Verhandlung anwesend war ein Verantwortlicher des TSV Eppendorf/Groß-Borstel 08 II, der beim Spiel zwischen Lohkamp und dem TuS Osdorf II unter den Zuschauern weilte. „Die Aussage des Eppendorfer Trainers, der behauptete, dass Marco F. anstelle von Elmar L.gespielt haben soll, war entscheidend für die Umwertung“, so Ekcirf, der klagte: „Dies was für uns absolut unverständlich, weil der Eppendorfer Trainer weder Marco F. noch Elmar K. persönlich kennt oder jemals zuvor gesehen hat ...“

Ekcirf empfand es zudem als „unglücklich“, dass „ausgerechnet der Trainer eines der größten Aufstiegsrivalen“ vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes aussagte, und kam zu dem Schluss: „Hier wollen zwei Vereine, nämlich der TuS Osdorf und Eppendorf/Groß-Borstel, offenbar nicht, dass wir aufsteigen – dabei haben wir die Liga in der Rückrunde absolut dominiert!“ Nach Aussage von Ekcirf hatte Schiedsrichter Uwe Meyer (vom SC Cosmos Wedel) „vor dem Spiel alle unsere Pässe überprüft und alles für einwandfrei befunden“. Dass es trotzdem zur Umwertung kam, kommentierte Ekcirf wie folgt: „Unser Verein ist eben beim Verband nicht sonderlich beliebt, weshalb wir uns über dieses Urteil nicht wundern ...“ Fast schon trotzig ergänzte Ekcirf: „Dieses Urteil wirft uns nicht zurück, sondern wir werden weiter Gas geben und die letzten fünf Spiele allesamt gewonnen!“

Fakt ist aber, dass der TuS Osdorf II dem sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga durch die Umwertung einen großen Schritt näher gekommen ist: Die TuS-Reserve liegt als Tabellen-Zweiter (mit 100:23-Toren und 61 Punkten) nun nur noch zwei Zähler hinter Eppendorf/Groß Borstel II sowie ganze sechs Punkte vor dem Rang-Dritten SV Lurup III. Lohkamp dagegen rutschte mit nun 88:48-Treffern und 51 Zählern vom vierten auf den fünften Platz ab. Zwar hat Lohkamp noch ein Spiel mehr zu absolvieren als Lurup III, kann aber nicht mehr aus eigener Kraft Dritter werden: Um noch in die Aufstiegsrunde zur Kreisliga einzuziehen, ist Lohkamp auf einen Patzer von Lurup III angewiesen. Dazu sagte Ekcirf abschließend: „Spätestens in einem Jahr werden wir aufsteigen, da unser Team komplett zusammenbleibt – Abwerbungsversuchen schieben wir einen klaren Riegel vor!“

(JSp)

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