
Weil am dritten Februar-Wochenende in Borstel ein Dorffest stattfand, war die Partie des 19. Spieltages der Kreisklasse 8 zwischen dem TuS Borstel und den Sportfreunden Uetersen frühzeitig auf den 3. April verlegt worden (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Am Dienstagabend wurde die Begenung nun nachgeholt und die frühe Anstoßzeit von 18 Uhr (auf dem Gemeindesportplatz an der Quickborner Straße gibt es kein Flutlicht) brachte für beide Teams Personalprobleme mit sich. Bei den Rosenstädtern fehlte unter anderem Orcun Aladag, was Sportfreunde-Betreuer Ayhan Simsek sehr bedauerte: „Mit seiner Schnelligkeit wäre er gegen einen Gegner, der tief in der eigenen Abwehr stand, sehr wertvoll gewesen!“ Die Uetersener bestimmten zwar von Beginn an das Geschehen, spielten aber zunächst nicht schnell und variabel genug.
In der 13. Minute gingen sie dennoch in Führung: TuS-Aushilfstorwart Christian Hernando spielte den Ball nach einem Rückpass direkt in die Füße von Mustafa Capan, der dieses „Geschenk“ dankbar annahm und den Ball von halblinks aus volley versenkte; Hernando versuchte zwar noch, seinen Fehler wieder gutzumachen, konnte den Ball aber nicht mehr erreichen. Die Sportfreunde führten zwar verdient, passten sich aber zu oft dem schwachen Niveau ihres Gegners an: So landeten gleich mehrere Eckstöße im Tor-Aus und ein 22-Meter-Freistoß von Ümit Dogan flog in hohem Bogen über das Ziel hinweg (25.). Als sich Ersin Tekgöz schön gegen fünf TuS-Verteidiger durchgesetzt hatte, klatschte sein 14-Meter-Drehschuss an die Latte; den Abpraller lenkte Hernando ins Tor-Aus. Nach dem fälligen Eckstoß von Firat Sari klärten Hernando und einer seiner Verteidiger den Tekgöz-Kopfball soeben noch auf der Torlinie (27.). In der 36. Minute sah der Borsteler Benjamin Lawerenz für ein Foul an Deniz Eker die Gelb-Rote Karte; beim Verlassen des Spielfeldes soll Lawerenz dann den Schiedsrichter Reiner Röschke (vom TSV Seestermüher Marsch) noch beleidigt haben. Die ersten Halbzeit endete mit einer Gelben Karte für Keeper Hernando, der zuvor mehrmals lautstark reklamiert hatte. Dabei sagte Röschke laut und deutlich hörbar zu Hernando: „Meine Fresse, jetzt ist Schluss damit – beim nächsten Mal gibt es Rot!“ Als der Referee wieder in einigem Abstand war, wunderte sich Hernando: „Meine Güte, der zieht aber schnell ...“
Dann war Halbzeitpause und Simsek richtete deutliche Worte an seine Mannschaft: „Ich habe gesagt, dass wir vorne noch schneller spielen müssen“, so Simsek. Hernando begann die zweite Halbzeit dagegen zuversichtlich: „Ein Tor schießen wir heute“, kündigte der 38-Jährige direkt nach dem Seitenwechsel optimistisch an. In Überzahl waren die Uetersener nun aber natürlich noch überlegener – und in der 65. Minute erzielten sie ihr zweites Tor: Saris Linksflanke nahm Ibrahim Öztürk zwar nicht perfekt an, hatte aber gerade deshalb plötzlich freie Schussbahn und jagte den Ball von halbrechts aus ins kurze Eck. Wenig später wollte Tekgöz nach einem Sololauf eigentlich zu Öztürk passen, doch ein Borsteler grätschte den Ball bei seinem Klärungsversuch direkt zu Ümit Dogan, der freistehend den etwas zu weit vor seinem Tor stehenden Hernando zum 0:3 überlupfte (69.). Als Sari von zwei TuS-Verteidigern in die Zange genommen worden und zu Boden gegangen war, sah er für eine angebliche „Schwalbe“ die Gelbe Karte – wenig später ertönte der Abpfiff und Simsek atmete durch: „Wenn wir in Borstel nicht gewonnen hätten, wäre unser vorheriger 4:1-Sieg beim Tangstedter SV nichts mehr wert gewesen!“
(JSp)