Kreisklasse 9: Schiedsrichter brach zusammen


Am Sonntag kam es in der Kreisklasse 9 im Rahmen des 14. Spieltages zum mit Spannung erwarteten Topspiel zwischen dem zweitplatzierten FTSV Lorbeer Rothenburgsort II (27 Punkte aus zehn Partien) und dem Spitzenreiter Hamburger SV IV (31 Zähler aus elf Spielen). Doch in der 55. Minute brach Schiedsrichter Dirk Richard Gerhard Danilowski beim Stand von 4:0 zusammen und musste mit Verdacht auf einen Infarkt mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Elf von HSV-Coach Antonio Venturini wollte anschließend nicht mehr weiter spielen.

Jan-Norbert Wendt, Obmann der Vierten Mannschaft des HSV, erklärte auf Nachfrage von SportNord: „Nachdem der Referee einen Infarkt erlitten hatte, mochte unser Team unter diesen Umständen nicht mehr weiterspielen, was ja auch verständlich ist: Wenn man so etwas erlebt hat, möchte man nicht weiter Sport treiben!“ Und wie soll nach Ansicht der HSV-Verantwortlichen die Partie gewertet werden? Wollen sie vor dem Hamburger Fußball-Verband vielleicht sogar eine Neuansetzung erreichen? „Darüber haben wir noch gar nicht nachgedacht – wir waren alle zu schockiert“, so Wendt, der ergänzte: „Ich weiß gar nicht, was die Regeln in so einem Fall besagen, und es war ja kein Ersatz-Schiedsrichter vor Ort ... Aber ich denke, es war richtig, auch aus Anstand gegenüber dem Referee nicht weiter zu spielen!“

Lorbeer-Obmann Jaime Navarro Borrego berichtete gegenüber SportNord: „Leider war es so, dass der Schiedsrichter etwa zehn Minuten nach der Pause einen Kreislauf-Kollaps hatte: Er ist zusammengebrochen und lag am Boden, so dass wir sogar schon befürchteten, er könnte einen Herzinfarkt erlitten haben. Alle haben sich wirklich rührend um den Unparteiischen gekümmert, und wir haben dann einen Krankenwagen gerufen, der ihn ins Krankenhaus gefahren hat.“ Laut Navarro wollte Schiedsrichter-Beobachter Michael Schäfer (vom TSV Glinde) die Partie danach weiter leiten: „Das wäre ja auch sein gutes Recht gewesen“, so Navarro, „aber die HSV-Offiziellen waren der Meinung, dass sie nicht weiter spielen wollten, und haben den Schiedsrichter-Beobachter sogar noch beleidigt, was wirklich sehr unschön war“.

Navarro erhob schwere Vorwürfe gegen die „Rothosen“: „Es ist meiner Meinung nach total unverständlich, dass die HSV-Spieler, ohne Angabe von Gründen, einfach die Sportanlage verlassen haben! Mir als Obmann kommt es so vor, als würden die HSV-Verantwortlichen nun darauf hoffen, dass sie vor dem HFV-Sportgericht eine Neuansetzung erreichen können – denn beim Stand von 0:4 hatten sie ja sportlich keine Chance mehr, ihre erste Saison-Niederlage noch zu verhindern!“ Abschließend hatte Navarro noch etwas Positives zu berichten: „Der Vater des Schiedsrichters kam während des Kreisliga-Spiels unserer Ersten Mannschaft noch einmal zu uns an die Marckmannstraße und sagte, dass es seinem Sohn wieder besser gehen würde und er schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden sei!“

(JSp)

 Redaktion
Redaktion Artikel