Kreisliga 3: Spielabbruch nach drei Platzverweisen


Am vergangenen Sonnabend wurde der Keller-Krimi der Kreisliga 3 zwischen dem Drittletzten SC Wentorf und dem Schlusslicht FC Geesthacht II vom Schiedsrichter zwölf Minuten vor dem Ende beim Stand von 3:0 abgebrochen. SportNord sprach nun mit den Verantwortlichen der Wentorfer und der FCG-Reserve, die als Aufsteiger weiterhin auf den ersten Punktgewinn wartet, über die Geschehnisse ...


Wentorf-Trainer Marco Feldhusen berichtete:

"Die Geesthachter haben in der ersten Halbzeit eigentlich sehr gut gespielt. Als sich der gewünschte Erfolg nicht einstellte, wurden sie aber zunehmend unruhig und brachten sich dann selbst in Schwierigkeiten, als sie nach einem absichtlichen Handspiel eine Gelb-Rote Karte hinnehmen mussten. Gegen zehn FCG-Spieler haben wir das Heft in die Hand genommen und uns einen klaren Vorsprung erarbeitet. Als dann ein weiterer Gäste-Akteur wegen einer Notbremse die Rote Karte sah, kam es zu hitzigen Diskussionen. Seine Mitspieler waren mit diesem Platzverweis nicht einverstanden und argumentierten, er sei nicht letzter Mann gewesen.

Bis der ?Sünder' vom Platz gegangen war, redeten sie auf den Schiedsrichter ein. Danach gingen sie sehr unfair zu Werke und nur noch in unsere Spieler rein, so dass der Unparteiische ständig abpfeifen musste. Das missfiel den Geesthachtern natürlich ebenfalls, und mir wurde berichtet, dass einer ihrer Spieler daraufhin einem unserer Akteure auf Türkisch Schläge angedroht haben soll. Dann lief ein FCG-Betreuer aufs Spielfeld, der die eigenen Spieler, ebenfalls auf Türkisch, verbal angriff. Der Schiedsrichter hat daraus, dass die Stimmung immer aggressiver wurde, die Konsequenzen gezogen und die Partie abgebrochen. Meiner Meinung nach war dies auch die richtige Entscheidung!"


Peter Abels, Coach der FCG-Reserve, argumentierte:

"Nachdem wir zwei unnötige Gelb-Rote Karten kassiert hatten, mussten wir auch noch eine Rote Karte hinnehmen. Der Schiedsrichter hatte dabei eine Notbremse gesehen, was aber fragwürdig ist, da sich die Szene fast an der Eckfahne abspielte ... Und auf der anderen Seite stand einer meiner Spieler mit einem Gegner Kopf an Kopf - der Wentorfer hat eine Kopfnuss angedeutet, aber nicht einmal eine Verwarnung dafür bekommen! Dann hat sich einer unserer Akteure undiszipliniert verhalten und seinem Gegenspieler Schläge angedroht. Unser Liga-Obmann Ismail Gök ist daraufhin aufs Spielfeld gelaufen, um ihn vom Platz herunterzuholen, da er wohl ohnehin eine Rote Karte bekommen hätte - doch dann brach der Schiedsrichter die Partie ab, um eine mögliche Schlägerei zu verhindern."


Der Geesthachter Liga-Obmann Ismail Gök erklärte:

"Als wir nach zwei Gelb-Roten Karten noch einen dritten Platzverweis hinnehmen mussten, da einer unserer Spieler eine Notbremse begangen haben soll, haben sich unsere Akteure ein bisschen mit den Wentorfern in den Haaren gestritten. Zwei Minuten nach den Diskussionen hat sich einer unserer Spieler ein Revanchefoul geleistet - das war nicht gerade sportlich, denn er hat seinen Gegner aus vollem Lauf umgehauen. Der Schiedsrichter wollte ihm dafür die Gelbe Karte zeigen, doch dann haben sich die beiden Akteure noch einmal eine verbale Auseinandersetzung geliefert, und als der Wentorfer abdrehte, hat ihn unser Spieler verfolgt.

Dann bin ich als Liga-Obmann auf den Platz gegangen, um ihn vom Spielfeld zu holen. Ich kenne meine Pappenheimer, und sein Verhalten hat mich sehr geärgert! Auf Türkisch habe ich ihm gesagt, dass er den Platz sofort verlassen soll, und die anderen Spieler kamen dann dazu. Es gab zwar in keiner Weise Beleidigungen gegen den Schiedsrichter, aber er brach das Spiel nun ab. Vielleicht, weil er dachte, als ich auf den Platz kam, dass nun richtige Tumulte beginnen und Zuschauer aufs Spielfeld stürmen würden - dabei wollte ich wirklich nur schlichten. Warum der Unparteiische die Partie vorzeitig beendet hat, weiß er nur selbst - aber es war in Ordnung!"

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