
Personell pfeift der Escheburger SV immer noch aus dem letzten Loch: Am Sonntag fehlten dem Neuling in der Kreisliga 4 in seinem Heimspiel gegen den Hamm United FC, der als Spitzenreiter am Stubbenberg antrat, neben Patrick Detschades auch noch Markus Baumann, Benjamin Dreyer, Max Gatza und Corvin Puttfarken. „Jeder dieser Spieler ist eigentlich nicht zu ersetzen, doch das Team fängt die Ausfälle zurzeit auf“, so ESV-Coach Carsten Puttfarken.
Die Escheburger begannen mutig und forsch und wären beinahe schon nach 13 Minuten in Führung gegangen. „Dass dies nicht gelang, lag an einem sogenannten ‚Tomatenanfall‘ des Schiedsrichtergespanns“, haderte Puttfarken mit Referee Mehmet Remzi Delireisoglu (vom SC Concordia) und dessen Assistenten. Was war geschehen? ESV-Stürmer Knut Spohnholtz wurde laut Puttfarken im HUFC-Strafraum „ausgehebelt, doch der Elfmeterpfiff blieb aus“. Die Escheburger steckten den verweigerten Strafstoß jedoch gut weg und Spohnholtz traf in der 25. Minute zum „hoch verdienten“ (Puttfarken) 1:0. Die Gäste waren spielerisch überlegen, konnten daraus aber kaum einmal einen Nutzen ziehen. Dennoch wären se in der 34. Minute beinahe zum Ausgleich gekommen: ESV-Keeper Mischa Sund war bereits geschlagen, aber der HUFC-Schuss wurde von Marco Graudenz soeben noch von der eigenen Torlinie geköpft. „Da haben wir Glück gehabt“, gab Puttfarken zu.
Kurz nach der Pause reklamierten die Hausherren erneut vergeblich auf Elfmeter: „Spohnholtz war alleine durchgebrochen und hatte den Ball am Gäste-Keeper vorbei gelegt, der dann zu spät kam und ihn von den Beinen holte“, berichtete Puttfarken. Doch Spohnholtz haderte nicht lange wegen dem abermals verweigerten Strafstoß, sondern krönte seine starke Leistung in der 57. Minute mit dem 2:0. Zwar gelang dem Tabellenführer in der 66. Minute der Anschlusstreffer, doch war er nicht dazu in der Lage, nachzulegen. So konnte Sönke Michalk, den Puttfarken in der Halbzeitpause eingewechselt hatte, mit seinem 3:1 den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen (75.). „Damit war der Drops gelutscht“, so Puttfarken, dessen Team seinen dritten Sieg in Folge feierte. „Dass dies gegen Hamm United II gelingen würde, war vor dem Spiel nicht unbedingt zu erwarten – aber das beste war dann, dass der Sieg über 90 Minuten mehr als verdient war“, jubelte Puttfarken.
In der Kreisliga 4 ist tabellarisch alles enorm eng beisammen: Als Rang-Zehnter liegt Escheburg nur noch drei Punkte hinter der HUFC-Reserve, die trotz ihrer ersten Niederlage Platz eins behauptete. „Viel wichtiger ist, dass wir sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben“, so Puttfarken, der weiß: „Unser Team zeigt zurzeit, was Mannschaftsgeist ist: Obwohl immer noch einige Stammkräfte fehlen, können wir als richtige Einheit auch Spiele gewinnen, die eigentlich nicht zu gewinnen sind. Fakt ist einfach: Wenn unsere Mannschaft es wirklich will, kann sie in der Kreisliga gegen jeden Gegner bestehen!“ Für großartige Stimmung am Stubbenberg sorgte die Escheburger „Westkurve“: „Das waren Stimmung und Gänsehaut pur“, so Puttfarken, „jeder Escheburger Zuschauer und alle Spieler unserer Zweiten Mannschaft gaben während des Spiels richtig Gas und feierten nach dem Abpfiff unseren Sieg, als wenn Deutschland gerade Weltmeister geworden wäre!“
(JSp)