
Die Verantwortlichen des SC Schwarzenbek haben ihre Dritte Herren-Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb der Kreisliga 4 zurückgezogen. „Spieler waren eigentlich genügend vorhanden ‒ aber leider war nur eine geringe Anzahl an Spielern bereit, auch zu trainieren“, erklärte Frank Flatau, Sportlicher Leiter des SCS, am Mittwochvormittag auf Nachfrage von SportNord. Die SCS-Dritte war in der Kreisliga 4, in die sie im Sommer 2015 aufgestiegen war, zuletzt mit 18 Punkten und 45:47-Toren Tabellen-Zehnter.
Chefcoach Anton Zupic und der spielende Co-Trainer Sven Bürger hatten sich mit dem Beginn der Winterpause zurückgezogen. „Sie haben die Mannschaft mit sehr großem Ehrgeiz betreut und unglaublich viel Leidenschaft und Akribie investiert“, so Flatau, der präzisierte: „Zupic hat sich über drei Jahre richtig reingehängt und sein Co-Trainer hat ihn in den letzten anderthalb Jahren mustergültig unterstützt. Sie haben immer wieder versucht, die Spieler zu motivieren, zum Training zu kommen ‒ aber es sind meistens nur sechs bis acht Akteure erschienen, was natürlich auf die Dauer keinen Spaß macht. Deshalb konnte ich ihren Rücktritt absolut nachvollziehen!“ Die SCS-Verantwortlichen sprachen daraufhin Klartext mit den Spielern der Dritten Mannschaft: „Wir haben das Team dann vor die Wahl gestellt, ob es sich selbst berappeln und trainieren will. Wenn eine entsprechende Reaktion gekommen wäre, hätten wir uns auch nach einem neuen Coach umgesehen ...“
Doch bei den meisten Spielern der Dritten Herren setzte laut Flatau „leider kein Umdenken“ ein. „Es kam, wie es kommen musste“, so der Sportliche Leiter, der berichtete: „Die Spieler, die zuvor schon trainingsfaul waren, sind weiterhin nicht gekommen ‒ und die sechs bis acht guten, zuverlässigen Spieler haben sich daraufhin nach einem anderen Verein umgeschaut, was ich auch verstehen konnte!“ So kehrten mehrere Akteure der Schwarzenbeker Schützenallee im Winter den Rücken zu; die meisten von ihnen schlossen sich der benachbarten S.I.G. Elmenhorst, die in Schleswig-Holsteins A-Kreisklasse Herzogtum Lauenburg um Punkte kämpft, an. „Vor der Winterpause hatte unsere Dritte Mannschaft noch einen 20-Mann-Kader und absolut das Potential, die Klasse zu halten“, so Flatau, der aber feststellen musste: „Nach dem Abgang der zuverlässigsten Spieler sind nur noch zwölf oder 13 Akteure übrig geblieben, und so konnte das Team natürlich nicht in die Restrunde gehen.“
Der Sportliche Leiter des SCS machte keinen Hehl daraus, dass er den Rückzug sehr bedauert: „Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Team am Ende einen sicheren Mittelfeldplatz belegt hätte!“ Bei einem Sieben-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegszone ist dies eine realistische Einschätzung ‒ und, wenn es tatsächlich so gekommen wäre, hätten die Schwarzenbeker, einen sportlichen Aufstieg ihrer Zweiten Herren (zurzeit Spitzenreiter in der Kreisliga 3) vorausgesetzt, die kommende Saison mit einem Landesliga-, einem Bezirksliga- und einem Kreisliga-Team angehen können. Dass diese Chance leichtfertig vertan wurde, ärgerte Flatau sehr: „In der Kreisliga wird nun einmal kein Kneipen-Fußball gespielt, da ist mehr nötig als sich einmal am Wochenende zu treffen und zusammen zu kicken ... Das ist gefordert, aber leider nicht umgesetzt worden.“ Selbst die Kreisklassen-Meisterschaft im Mai 2015, über die sich Flatau „sehr freute, führte leider zu keinem Umdenken bei den Spielern“, wie er bedauerte.
Zu dem Umstand, dass die Schwarzenbeker in der Winterpause auch schon ihre A-Jugend vom Spielbetrieb abmeldeten, sagte Flatau: „Das war schon länger so geplant, weil wir nicht genügend A-Jugendliche hatten und die Spieler, die für die A-Junioren spielten, nun auf die beiden Liga-Mannschaften verteilt werden sollten. Einige Spieler sind erst im Herbst 18 geworden, weshalb für sie ein Wechsel in den Herren-Bereich im Sommer noch nicht möglich war.“ Einige der bisherigen A-Junioren-Spieler verabschiedeten sich im Winter auch, weil sie sich nun auf ihre Ausbildung konzentrieren wollen. „Deshalb sieht es so aus, dass wir für die kommende Saison keine neue Dritte Herren-Mannschaft melden werden“, so Flatau. Ein A-Jugend-Team werden die Schwarzenbeker aber auf jeden Fall melden, weil aus der jetzigen B-Jugend im Sommer mehrere Talente in den A-Junioren-Bereich wechseln. Für den Sommer 2017 oder spätestens 2018 könnte dann auch wieder eine Dritte Herren-Mannschaft ein Thema werden. „Bis dahin ist es aber noch lange hin“, sagte Flatau abschließend.
Traurig, aber wahr: Im noch jungen Jahr 2016 hatte sich mit dem SV Rugenbergen III schon eine Dritte Herren-Mannschaft aus der Kreisliga zurückgezogen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Ein Umstand, der zu denken gibt ...