
Unglaublich, aber wahr: Am 3. Oktober 2006 hatte Juventude das Spiel der Kreisliga 4 bei Rot-Weiß Wilhelmsburg mit 3:1 gewonnen. Schiedsrichter Andreas König (TuS Berne) trug jedoch einen 3:1-Erfolg für die Wilhelmsburger im Spielberichtsbogen ein! Nach langem Kampf konnte Juventude den Sachverhalt klären und doch noch den Klassenerhalt feiern.
Der MSV Hamburg II, der nun einen Punkt weniger als Juventude aufweist, muss dagegen neben dem SV Altengamme II und dem FC St. Georg-Horn II, der sich vom Spielbetrieb zurückzog, in die Kreisklasse absteigen. "Dazu kann ich nichts sagen, denn davon weiß ich noch gar nichts", zeigte sich MSV-Manager Torsten Strohmeyer überrascht, und ergänzte: "Nachdem das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes die abgebrochene Partie zwischen unserer Zweiten Mannschaft und Juventude für beide Teams als 0:3-Niederlage gewertet hatte, hatten wir eigentlich schon den Klassenerhalt gefeiert!" (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link)
Doch wer zuletzt lacht, lacht am Besten - und das ist in diesem Fall wohl Juventude. Auf Nachfrage von SportNord schilderte Juventudes Fußball-Abteilungsleiter Hauke Wohld, wie es zu der Verwirrung um das Ergebnis der Partien in Wilhelmsburg kam:
"Als wir nach unserem 3:1-Erfolg bei Rot-Weiß Wilhelmsburg einen Durchschlag vom Spielberichtbogen bekamen, sahen wir, dass der Schiedsrichter einen 3:1-Sieg für Wilhelmsburg notiert hatte. Ich habe daraufhin mit dem Schiedsrichter, Herrn König, gesprochen, und er versprach mir, die Angelegenheit richtig zu stellen. Der Wilhelmsburger Erich Schulz hat das Ergebnis auch richtig an den Verband gemeldet, und so wurden wir auch in mehreren Zeitungen sowie im Internet als 3:1-Sieger genannt. Monatelang war die Tabelle richtig - doch Ende April fehlten uns dann plötzlich drei Punkte ...
Wir haben die Tabelle studiert und uns gewundert, bis wir bemerkten, dass nun plötzlich ein 3:1-Sieg für Wilhelmsburg vermerkt worden war. Ich vermute, die HFV-Verantwortlichen haben, kurz vor dem Saisonende, noch einmal alle Spielberichtsbögen kontrolliert und besagtes Ergebnis dann abgeändert - und ganz offensichtlich hatte Schiedsrichter König das falsche Ergebnis im Spielberichtsbogen nicht mehr abgeändert! Die Wilhelmsburger haben daraufhin eine E-Mail an den Verband geschickt und gebeten, aus dem 3:1 wieder ein 1:3 zu machen - doch darauf reagierte der Verband nicht.
Auch auf ein Telefax, das ich daraufhin an den HFV schickte, gab es keine Reaktion. Dann habe ich bei Herrn Torsten Picker angerufen, der beim Verband für den Herren-Spielbetrieb und die Spielansetzungen verantwortlich ist; als ich Herrn Picker nach mehreren vergeblichen Versuchen endlich erreichte, reagierte er sehr unwirsch. Auf meine Frage, ob er mein Fax erhalten habe, antwortete er mit der Gegenfrage, ob ich eine Bestätigung für das abgesendete Fax bekommen habe ... Nach langem Suchen fand er mein Fax aber dann doch auf seinem Schreibtisch!
Ich bat Herrn Picker, nun endlich etwas zu unternehmen und ergänzte, dass wir andernfalls andere Schritte einleiten müssten. Daraufhin hat er sich dann wohl mit seinen Kollegen Jörg Timmermann und Heiko Arlt besprochen, die Herrschaften haben sich bequemt die E-Mail von Rot-Weiß Wilhelmsburg zu lesen, und das Ergebnis wurde wieder berichtigt. Es tut uns leid für den MSV, der sich bereits auf der sicheren Seite wähnte, und nun doch noch absteigen muss - aber wir freuen uns umso mehr über den Verbleib in der Kreisliga!"