
Nach zuvor vier Partien ohne Niederlage hatte die FTSV Komet Blankenese am Sonntag im Derby beim Rissener SV mit 3:4 das Nachsehen. „Wir haben verdient verloren, weil wir in der ersten Halbzeit komplett nicht auf dem Platz standen“, gab Alexander Born anschließend zu. Der Komet-Coach haderte allerdings auch mit Schiedsrichter Thorsten Kunkel (vom FC Voran Ohe): „Wir haben relativ früh relativ früh den 3:2-Anschlusstreffer geschossen, der uns aber leider zu Unrecht wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannt wurde“, so Born, der vermutete: „Wenn dieses Tor gezählt hätte, hätten wir gute Chancen gehabt, das Spiel noch zu gewinnen!“
Dass sein Team am Iserbarg große Anlaufprobleme hatte, führte Born auch auf den dortigen Grandplatz zurück: „Wir haben eine Halbzeit benötigt, um uns an die Gegebenheiten zu gewöhnen“, so Born. Diese Probleme wären den Blankenesern möglicherweise erspart geblieben, wenn sie, wie es Born geplant hatte, am vorherigen Freitag am Blomkamp auf Grand trainiert hätten. „Ich hatte mit Cemil Yavas, dem Manager des TuS Osdorf, schon alles abgesprochen ‒ aber dann war der Platz leider unbespielbar“, so Born. Speziell das Defensivverhalten der Blankeneser war in Rissen miserabel: Mabrouk Hassani, der für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich sorgte, konnte als einziger Komet-Verteidiger überzeugen. Im zweiten Durchgang sorgten Schohaib Sediqi und Hüseyin Aydin Sahin noch zweimal für den Anschlusstreffer. Der Ausgleich gelang aber nicht mehr: „In der Schlussphase hatten wir zwar noch einige Eckstöße, doch das 4:4 wollte leider nicht mehr fallen“, so Born.
Nach einem Drittel der Saison liegt Komet Blankenese nun mit 15 Punkten auf dem siebten Rang. „Die Platzierung zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht wichtig ‒ entscheidend ist, dass wir in Schlagdistanz zur Spitze sind“, sagte Born mit Verweis darauf, dass sein Team in der enorm engen und spannenden Kreisliga 7 nur sechs Zähler Rückstand auf den zweitplatzierten SV Eidelstedt II hat. „Die Entwicklung unserer Mannschaft stimmt“, sagte Born angesichts der Tatsache, dass die Komet-Kicker vor dem Spiel in Rissen sogar Tabellen-Vierter waren: „Und das ist für diesen Verein die beste Platzierung seit vielen Jahren“, sagte Born, der im Januar das Traineramt an der Simrockstraße übernommen hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Und Born, der in der Nähe von Lüneburg lebt, fühlt sich in Blankenese sehr wohl: „Unser Fußball-Abteilungsleiter Volker Tausend leistet, zusammen mit seinen zahlreichen Mitstreitern in der Abteilungsleitung, hervorragende Arbeit“, lobte der Trainer.
Das „Wohlfühl-Klima“ (Born) wirkt sich auch auf die Trainingsbeteiligung sehr positiv aus: „Im Schnitt kommen 19 Spieler zum Training ‒ bei uns wird schon gejammert, wenn es mal nur 15 Mann sind“, so Born, der auch schon 22 Akteure zu einer Übungseinheit begrüßen konnte. „Die Jungs kommen und nehmen das, was wir uns erarbeiten wollen, gut an ‒ da gibt es nichts zu meckern“, sagte Born zufrieden. In zwei Wochen werden die Komet-Spieler neue Trainingsanzüge bekommen: „Den Jungs wurde und wird viel Gutes getan ‒ jetzt müssen wir die Konstanz, die wir im September schon an den Tag gelegt haben, nur einmal über sieben oder acht Spiele zeigen“, wünscht sich Born noch mehr Beständigkeit. Sollte dies gelingen, hat Born auch den zurzeit um satte elf Zähler enteilten Spitzenreiter HEBC II noch nicht aus den Augen verloren: „Die HEBC-Reserve hatte in der letzten Saison auch einen sehr guten Start und verfügt über richtig gute Fußballer ‒ aber ob sie bis zum Ende ganz oben bleibt, bleibt abzuwarten“, sagte der Coach.
Der nach Borns Ansicht bisher stärkste Gegner in der Kreisliga 7 war der SC Teutonia 10 II. „Diese junge Mannschaft spielt einen richtig guten Fußball und wird spätestens in der nächsten Saison ein ernstzunehmender Kandidat für den Aufstieg sein, wenn sie in ihrer jetzigen Besetzung zusammenbleibt“, lobte Born die Teutonia-Reserve. Im eigenen Team, das laut Born „sehr selbstkritisch“ ist, erhielten neben Keeper Adnan Aslan („Er ist für mich der beste Torwart in der Kreisliga 7!“) auch Kevin Mixdorf und Nando Ehlert ein Sonderlob: „Sie haben in den letzten Spielen konstant gute Leistungen abgerufen!“ In den bis zur Winterpause noch anstehenden acht Punktspielen hofft Born, dass der positive Zuschauer-Zuspruch aus den letzten Wochen anhält. „Außerdem wollen wir so viele Punkte wie möglich sammeln, um bis zur Winterpause auf Tuchfühlung bleiben und dann im Frühjahr 2016 in der Restrunde noch alles in der eigenen Hand zu haben“, betonte Born abschließend.