Kreisliga 7: SVE II gewinnt packendes Derby mit 2:2


Vier Tore, drei Platzverweise und jede Menge Spannung: Das waren die Zutaten für einen Fußball-Thriller der Marke „Blockbuster“ am Redingskamp in Eidelstedt. Am Ende strahlten nur die Spieler des Gastgebers SV Eidelstedt II nach dem 2:2-Unentschieden im Derby gegen Inter Eidelstedt. „Wir dürfen uns als 2:2-Gewinner fühlen“, sagte SVE-Coach Christian Pletz und bedankte sich bei jedem seiner Spieler per Handschlag für „eine physische und moralische Leistung der Extraklasse". Das Spiel im Zeitraffer: Inter-Torjäger Gökhan Ariduru nutzte die erste Unachtsamkeit der Abwehr der Hausherren gleich aus und markierte die frühe Führung für die Gäste (6.). Kurz darauf ging SVE-Stürmer Yasar Bastürk im Inter-Strafraum zu Boden, den fälligen Strafstoß verwandelte Fabian Engel souverän zum Ausgleich (15.). Doch Inter blieb hellwach, besonders Stürmer Ariduru. Als SVE-Innenverteidiger Dominik Evert auf der Strafraumgrenze ins Dribbling ging, schnappte sich der Angreifer abgeklärt den Ball und vollendete ihn ins lange Eck – 1:2 aus Sicht der Gastgeber (32.). Pletz reagierte: Für den überforderten Evert kam Tobias Hinz auf den Platz (40.). Nach seinem ersten Foulspiel an der Seitenlinie schickte Schiedsrichter Thomas Sieg (vom SC Urania) den Neuzugang des SVE aber gleich mit „Rot" vom Platz (44.). „Das war aus meiner Sicht vollkommen überzogen. Es war ein normales Foulspiel, keine böse Absicht oder Fahrlässigkeit“, haderte Pletz mit dieser Entscheidung.

Für die Gastgeber kam es aber noch deftiger. Zur Pause musste ihr Torwart Simon Newiger wegen einer schmerzhaften Nacken- und Schulterverletzung, die er sich in der Anfangsphase zugezogen hatte, mit Schmerzen und Schwindelgefühlen in der Kabine bleiben. Für ihn kam Ersatzmann Sascha Pump. In Hälfte zwei folgten dann die nächsten Tiefschläge für den SVE im Minutenrhythmus. Bastürk knickte ohne Fremdeinwirkung an der Seitenlinie um und musste mit einem Bänderriss ausgewechselt werden (47.). Zwei Minuten später sackte Mittelstürmer Feliciano Helena nach einem Sprintduell zusammen: Muskelfaserriss. Die SVE-Reserve musste nun zu neunt weiter spielen, weil das Wechselkontingent bereits erschöpft war. „Wir haben daraufhin im 3-3-2-System gespielt", berichtete Pletz. Die Gäste rannten pausenlos an, die Hausherren stemmten sich abgeklärt und physisch stark gegen den K.-o.-Schlag und setzten sogar selbst einige offensive Akzente. Der Lohn folgte in Form eines zweiten Elfmeters. Inter-Torwart Can Demirtas holte Oliver Schröder von den Beinen, Engel schoss erneut vom Punkt ein – das 2:2 (62.).

In der Folgezeit verteidigte der SVE bravourös, während Inter-Angreifer Ariduru lautstark mit seinen Teamkollegen schimpfte: „Die sind zwei weniger, wir müssen es doch nur geduldig ausspielen!“ Das gelang Inter allerdings nicht: Sämtliche Angriffsbemühungen der Mannen im roten Trikot endeten im Abseits, in den Füßen der von SVE-Kapitän Mario Schacht gut postierten Hintermannschaft oder in den Armen von Torwart Pump. Ganz am Ende wurde es dann noch einmal hektisch. Ariduru setzte zum Dribbling im SVE-Strafraum an und legte den Ball an Torwart Pump vorbei, der das Leder mit einem Hechtsprung ins Aus lenkte und bei dieser Aktion auch den Inter-Torjäger berührte. Nach Aridurus Sturz und Schrei pfiff Schiedsrichter Sieg, was einen Jubelsturm der Inter-Bank auslöste. Während alle Spieler und Verantwortlichen der Gäste mit einem Strafstoß rechneten, zeigte Sieg dem Angreifer „Gelb-Rot" wegen einer angeblichen Schwalbe (87.). Eine Minute vor dem Abpfiff sah dann auch noch SVE-Mittelfeldspieler Paul Völker wegen eines taktischen Fouls die Gelb-Rote Karte (90.). Dies war dann aber der Schlusspunkt. „So eine Partie habe ich noch nicht erlebt“, gestand SVE-Betreuer Tobias Pohl, „das war an Dramatik und Verletzungspech kaum zu überbieten. Aber die Jungs haben sich ihren Punkt wirklich mehr als verdient. Das wird uns hoffentlich Auftrieb geben.“

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