Kreisliga 7: Union 03 siegt spät, aber verdient


Mancherorts war schon so etwas wie Abgesang auf den SC Union 03 eingeläutet worden, als die „Jonier“ am 25. März im Topspiel eine 0:4-Heimpleite gegen den Hetlinger MTV und damit ihre vierte Niederlage in den letzten sechs Partien kassiert hatten (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Doch am Freitagabend schlug das Team von Union-Coach Holger Werner in einer beeindruckenden Art und Weise zurück: Nach einem abgeklärten sowie offensivstarken Auftritt gewann es das Topspiel beim Heidgrabener SV II vollkommen verdient mit 1:0 und verteidigte an der Tabellenspitze der Kreisliga 7 seinen Zwei-Punkte-Vorsprung auf den zweitplatzierten Hetlinger MTV, der allerdings noch eine Partie mehr zu absolvieren hat.

Dass die Spieler der „Jonier“ um 21.17 Uhr ihren Siegerkreis bilden und „Union 03, Union 03“ skandieren konnten, lag an einer Szene, die sich um 21.13 Uhr ‒ anders ausgedrückt in der 87. Spielminute ‒ ereignete: Ihr Kapitän Henrik Lange schlug von der rechten Seite aus die gefühlt hundertste Ecke seines Teams in den Heidgrabener Strafraum, und plötzlich zappelte das Spielgerät im Netz. „Ich habe den Ball nicht mehr berührt“, versicherte der Heidgrabener Dominique Abratis, der zunächst unter „Eigentor-Verdacht“ stand, auf Nachfrage. Schiedsrichter Matiejar Shelamzar Nejad (SV Billstedt-Horn), der jederzeit ein souveräner Spielleiter war, gab im maßgeblichen DFB-Net den Ecken-Schützen auch als Torschützen an.

„Ihr habt alles gegeben und müsst euch nichts vorwerfen“, fand HSV-Co-Trainer Ingo Höhns, der aufgrund der Abwesenheit von Chefcoach Frank Rockel hauptverantwortlich an der Seitenlinie stand, nach dem Abpfiff tröstende Worte für seine Schützlinge. Die Heidgrabener, denen zahlreiche Stammkräfte fehlten, hätten in der ersten Halbzeit in Führung gehen können, ja müssen ‒ doch Björn Deinert scheiterte freistehend am stark reagierenden Union-Torwart Dino Music. Die „Jonier“ besaßen aber ein Chancen-Plus und hatten gleich zweimal Pech bei einem Aluminiumtreffer. Zum dritten Mal visierten sie die Torumrandung an, als Alexander Tietz einen Freistoß an die Oberkante der Latte zirkelte (66. Minute). Zudem gab es zwei strittige Situationen im Heidgrabener Straftraum, in denen der Referee nicht auf Elfmeter für die Hamburger entschied.

„In der zweiten Halbzeit hat Union richtig Druck gemacht und wir kamen kaum noch aus unserer eigenen Spielfeldhälfte raus“, gestand Höhns. Die gefährlichste Offensivszene der Heim-Elf im zweiten Durchgang war ein von Marvin Pilz von der Mittellinie aus abgegebener Befreiungsschlag, bei dem der Ball am zurückeilenden Music, aber auch knapp rechts am Ziel vorbei flog (78.). „Wir haben verdient, aufgrund des Zustandekommens des Gegentreffers aber auch unglücklich verloren“, lautete das Fazit von Höhns, der Yannick Schwadtke und Dennis Malysz ein Sonderlob machte. Die „Jonier“ wollen nun nach ihrem zweiten 1:0-Auswärtssieg in Folge und ihrem insgesamt erst dritten „Dreier“ in der Rückrunde ‒ zur Erinnerung: Die Hinrunde hatte Werners Team mit makellosen 15 Siegen abgeschlossen ‒ am kommenden Sonntag, 15. April auch an der heimischen Waidmannstraße wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, wenn sie um 11 Uhr den FC Roland Wedel II empfangen.

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