
In der Kreisliga 8 gab es am zehnten Spieltag einen Führungswechsel: Gencler Birligi Elmshorn übernahm den Platz an der Sonne vom Heidgrabener SV. Die Krückaustädter weisen, nachdem sie das weiterhin sieglose Schlusslicht TV Haseldorf mit 4:1 schlugen, nun eine um einen Treffer bessere Tordifferenz auf als der punktgleiche Heidgrabener SV, der seinerseits „nur“ mit 3:2 gegen den SSV Rantzau II gewann. HSV-Coach Ove Hinrichsen nahm den Verlust der Tabellenführung aber gelassen: „Ich habe meinen Spielern noch mit auf den Weg gegeben, dass sie sich darüber auf gar keinen Fall ärgern sollen – und ich bin mir ganz sicher, dass am Saisonende nicht die Tordifferenz über die Meisterschaft entscheiden wird!“
Hinrichsen musste sein Team im Vergleich zum vorherigen 3:1-Sieg beim SV Rugenbergen III auf gleich sieben (!) Positionen umbauen. Trotzdem spielten die Heidgrabener 33 Minuten lang „ganz starken Fußball“, so Hinrichsen, der in dieser Phase „kaum Fehlpässe oder Ballverluste“ seiner Elf sah, die den Ball „hervorragend laufen ließ“. Dennis Malysz sorgte für die frühe Führung: Nachdem ihn Erkan Karakas auf der linken Seite bedient hatte, lief Malysz parallel zum SSV-Strafraum, ließ zwei Verteidiger aussteigen und schoss mit links maßgenau ins lange Eck ein (10.). Ein perfekter Angriff führte sieben Minuten später zum 2:0, als Jan-Philip Bätz ebenfalls links Manuel Maresch steil schickte, der bis zur Grundlinie durchlief und querspielte – am langen Pfosten musste Leon Hoyer nur noch seinen Fuß hinhalten, um sein erstes Tor im Herren-Bereich bejubeln zu können. Als Lasse Leowald nach einem von den Barmstedtern zu kurz abgewehrten Eckstoß den Ball wieder in die Mitte flankte und Jesse Jacobsen einköpfte, hieß es sogar 3:0 (32.). Den ersten Heidgrabener Fehler nutzten die Gäste allerdings sofort zum postwendenden 3:1 (Lennart Krabiell/34.). Nach dem 3:2 von Nils Schulz (60.) ließ die Heim-Elf zwar nichts mehr anbrennen, musste aber bis zum Ende zittern, weil Jacobsen, Steven Krüger und Malysz gute Chancen vergaben. Hinrichsen war nach der Erkenntnis, dass auch sein zweiter Anzug passt, aber „sehr zufrieden“.
Genau gegensätzlich verlief die Partie von Gencler Birligi gegen Haseldorf: Der Titelanwärter tat sich eine halbe Stunde lang sehr schwer gegen das Kellerkind, das sogar zweimal die Chance besaß, im Krückaustadion in Führung zu gehen. Zunächst ließ sich der Haseldorfer Timo Schwarz aber zu weit nach außen abdrängen (25.) und beim besten Spielzug der Gäste kam abermals Schwarz nach einer Flanke von Daniel von Glahn einen Schritt zu spät, um den Ball ins Tor köpfen zu können (31.). „Da fehlte ihm ein halber Meter“, haderte TVH-Trainer Ralf Huckfeldt, der beobachtete: „Wir hatten die Gencler-Spieler schon dazu gebracht, dass sie sich gegenseitig beschimpft haben ...“ Im direkten Gegenzug nach der zweiten Schwarz-Chance ging der Favorit aber in Führung: Genclers Torjäger Sercan Meric gelang das 1:0 (32.) und nur zwei Minuten später nutzte Eugen Shvaychenko den nächsten Angriff der Elmshorner zum 2:0. „Da musste man kurzzeitig fürchten, dass wir abgeschossen werden“, so Huckfeldt, dessen Team sich aber wieder fing – und kurz vor der Pause sogar zum Anschlusstreffer kam. Das Mittel, alle Freistöße hoch und weit nach vorne zu schlagen, zahlte sich dabei aus: Zum wiederholten Male ließ der extrem unsichere Gencler-Keeper Manuel Orhan einen Ball fallen und aus dem folgenden Getümmel schoss Schwarz zum 2:1 ein (44.). Im zweiten Durchgang nahm der Druck der Hausherren aber immer mehr zu und Shvaychenko (64.) sowie Mesut Yildiz (69.) legten zwei weitere Tore nach. Wenn die Gencler-Akteure vor dem TVH-Tor nicht wiederholt zu verspielt gewesen wären, hätten sie noch deutlich höher gewinnen können.