Kreisliga 8: Genclers Nihat Meric schwer verletzt


Weil Gencler Birligi Elmshorn um einen Heimrecht-Tausch gebeten hatte, genoss der Heidgrabener SV am Sonntag in der Partie des dritten Spieltages der Kreisliga 8 Heimrecht. Als die Partie 27 Minuten alt war, kam es auf dem neuen Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße zu einer schrecklichen Szene: Der Heidgrabener Jesse Jacobsen wollte einen Ball wegschlagen, holte aus und zog voll durch ‒ im letzten Moment ging aber plötzlich Gencler-Stürmer Nihat Meric dazwischen und wurde am Knie getroffen. „Es war zwar ein Foul, für das man Jacobsen aber keinen Vorwurf machen kann ‒ er konnte sein Bein nicht mehr wegziehen“, urteilte HSV-Coach Ove Hinrichsen.

Nihat Meric blieb mit einer schweren Knieverletzung am Boden liegen und verlor in der Folge mehrmals das Bewusstsein. Der Heidgrabener Ersatzspieler Jan-Philip Bätz, der bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, fungierte als Ersthelfer. Nach einem Rettungswagen musste aber auch noch ein Notarzt gerufen werden, ehe Nihat Meric ins Krankenhaus gefahren werden konnte. Am Dienstag war immer noch unklar, ob er einen Kreuzbandriss erlitten hat: „Er ist in Behandlung, weitere Untersuchungen folgen noch“, so Gencler-Manager Mehmet Karakavak. Hinrichsen sagte: „Diese Verletzung rückt alles in den Hintergrund ‒ wir als Erste Herren-Mannschaft des Heidgrabener SV, aber auch unser gesamter Verein wünschen Nihat Meric hiermit Gute Besserung und hoffen, dass er schnell auf den Fußballplatz zurückkehren kann!“ Wenn die Gencler-Verantwortlichen einen Spielabbruch gewollt hätten, hätten die Heidgrabener dem „selbstverständlich zugestimmt“, versicherte Hinrichsen. Nachdem Nihat Meric abtransportiert worden war, baten die Krückaustädter um eine kurze Bedenkzeit und entschieden dann, weiterspielen zu wollen. So wurde die Partie nach einer halbstündigen Unterbrechung beim Stand von 0:1 (als HSV-Keeper Krystof Barth einen Ball schlecht klärte, schoss Baris Öztürk ihn von der Mittellinie aus unter die Latte/21.) fortgesetzt. „Wir haben etwas Zeit benötigt, um die Geschehnisse wegzustecken“, gab Hinrichsen zu. Die Gäste hatten klare Vorteile und erhöhten auf 0:2 (Christian Pätzel/35.), ehe auch die Heim-Elf wieder am Spiel teilnahm.

Kurz vor der Pause scheiterte Alexander Martin zunächst mit einem Handelfmeter an Gencler-Keeper Sven Schulz (42.). Kurz darauf sprach Schiedsrichter Axel Kahl (vom HSV Barmbek-Uhlenhorst) den Heidgrabenern einen zweiten Handelfmeter zu. Die Gencler-Spieler protestierten vehement und selbst Hinrichsen räumte ein, dass diese Entscheidung „sehr umstritten“ gewesen sei. Fakt ist: Diesen Strafstoß verwandelte Julian Hansen zum 1:2-Paussenstand (45.). „In der Kabine haben wir die Köpfe freibekommen und uns fortan nur noch auf den Fußball konzentriert“, sagte Hinrichsen. Martin egalisierte nach Julian Hansens Pass zum 2:2 (58.) und bei den Elmshornern ließen fortan die Kräfte nach. Nach einem Freistoß von Julian Hansen, den Jacobsen vom langen Pfosten in die Mitte stocherte, drückte Mark Zipp den Ball zum 3:2 über die Linie (70.). Die Gäste erhöhten daraufhin noch einmal den Druck und schnupperten am Ausgleich, konnten aber auch einen indirekten Freistoß aus 15 Metern, den Barth ihnen „geschenkt“ hatte, indem er eine Rückgabe aufnahm, nicht zum 3:3-Ausgleich nutzen. Als Dennis Malysz nach einem Pass von Tim Siebels von der Mittellinie aus freie Bahn hatte, machte er mit seinem 4:2 alles klar. „Wir haben zwar nicht unseren besten Fußball gespielt ‒ aber dass wir nach einem 0:2 so zurückgekommen sind, nötigt mir Respekt ab“, sagte Hinrichsen, dessen Team mit der Optimal-Ausbeute von neun Punkten weiterhin Tabellenführer ist. Dagegen stagniert Gencler bei einem Zähler und muss aller Voraussicht nach in den nächsten Monaten auch noch auf Stürmer Nihat Meric verzichten.

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