
Im Rahmen einer Saison gleiche sich vieles aus, besagt eine Fußball-Weisheit. Beim TSV Heist trifft dies, zumindest was das Verspielen von Vorsprüngen auf der einen und Aufholjagden auf der anderen Seite betrifft, schon nach drei Spieltagen zu. Zur Erinnerung: Am 2. August hatten die „Heistmer Jungs“ sich nach einer 4:1-Führung gegen den FC Eintracht Rellingen am Ende mit einem 4:4-Unentschieden begnügen müssen. Zwei Wochen später drehten sie nun am Sonntag den Spieß um und erreichten nach einem 0:2-Rückstand durch zwei späte Tore zumindest noch ein 2:2-Remis beim Tangstedter SV, einem weiteren diesjährigen Mitabsteiger aus der Kreisliga. „Das war ein Punkt der Moral“, freute sich der Heistmer Coach Ingo Jopp.
Am Hasloher Weg hätten die Gäste früh in Führung gehen können: Nach einer Balleroberung bediente Rafael Vazquez den auf der linken Seite startenden Martin Brügmann, der aber zu hoch zielte (3. Minute). Die Tangstedter, die ebenfalls auf schnelle Gegenstöße setzten, agierten effizienter: Nach einem langen Pass nahm Julian Schacht den Ball aus der Bewegung heraus mit und versenkte ihn zum 1:0 (12.). „Das war nicht zu verteidigen“, lobte Jopp den Torschützen und stellte fest: „Fortan war es bis zur Pause ein Spiel ohne große Chancen!“ Während sich die „Heistmer Jungs“ nach dem Gegentreffer erst einmal schütteln mussten, hatten sie das Geschehen gegen Ende der ersten Halbzeit wieder absolut im Griff. Die Pause tat ihnen allerdings nicht gut: „Nach dem Seitenwechsel waren wir zehn Minuten lang unaufmerksam“, gab Jopp zu. Dies nutzte Jens Beckmann, um nach einem Eckstoß für die Hausherren auf 2:0 zu erhöhen (54.).
Danach schwanden bei den Tangstedtern aber zusehends die Kräfte und nachdem Matthias Helm wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (62.), übernahmen die „Heistmer Jungs“ in Überzahl endgültig das Kommando. Nach mehreren vergebenen Chancen dauerte es allerdings bis zur 80. Minute, ehe der 2:1-Anschlusstreffer gelang: Marcel Bastide setzte außen stark nach, eroberte den Ball und spielte ihn scharf nach innen, wo Heiko Jedamski per Direktabnahme in die lange Ecke erfolgreich war (80.). Sechs Minuten später köpfte Jan-Luca Bruckmann eine Rechtsflanke von Jedamski zum 2:2 ein. „Wäre das Spiel fünf Minuten länger gegangen, hätten wir sogar noch gewonnen“, vermutete Jopp, der Marcel Mähl ein Sonderlob aussprach („So stark habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen!“) und auch insgesamt nicht unzufrieden war: „Wir hatten eine junge Mannschaft auf dem Platz, die sich voll reingehängt hat!“