Kreisliga 8: Lieth II gewinnt wie Wolfsburg


Fast noch verrückter als am Sonnabend das Bundesliga-Spiel zwischen dem TSV Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Wolfsburg am Sonnabend (zur Pause 0:3, dann 2:3, 2:4, 4:4 und am Ende 4:5) verlief am Sonntag in der Kreisliga 8 das Derby zwischen dem TSV Heist und der SV Lieth II. „In den ersten zehn Minuten sah alles nach einem Debakel aus“, gab TSV-Trainer Ingo Jopp zu. Die Klein Nordender fingen viele Bälle ab und setzten ihre schnellen Spitze Marvin Böttcher gut in Szene. Böttchers 0:1 (2.) ließ Dennis Sniehotta bereits in der achten Minute das 0:2 folgen.

Die Gäste hätten noch deutlich höher in Führung gehen können, wenn TSV-Torwart Mike Imbeck nicht wiederholt prächtig gerettet hatte. Als der Heistmer Kapitän Andre von Glahn für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Torlinie rettete und das sichere 0:3 verhinderte (31.), führte dies allerdings zu einem Knacks im Liether Spiel. Die Heistmer kämpften sich nun in die Partie hinein und Marc Richert glich per Doppelpack zum 2:2 aus (34., 45.). „Auch nach der Pause haben wir das, was wir uns vorgenommen hatten, gut umgesetzt“, lobte Jopp. Die Partie schien endgültig zu Gunsten der Hausherren zu kippen, als nach einem Eckstoß von Richert ein Abpraller vor die Füße von Simon Reinecke sprang und der A-Jugendliche zum 3:2 abstaubte (54.). Kurz darauf hätte Adrian Prieto die Heistmer Führung ausbauen können: Obwohl ihn ein Liether attackierte, ließ sich Prieto im Gäste-Strafraum nicht fallen, sondern suchte den Abschluss, zielte aber hauchdünn am langen Pfosten vorbei.

Im Gegenzug verwirkte TSV-Verteidiger Jannik Ossenbrüggen einen Elfmeter für Lieth, den man laut Jopp „geben kann, aber nicht geben muss“. Benjamin Bargmann verwandelte zum 3:3 (64.), was nun wiederum für die „Heistmer Jungs“ ein Nackenschlag war. „Wir haben danach kopflos und viel zu offen agiert“, tadelte Jopp. Die Gäste waren nun spielerisch und läuferisch wieder im Vorteil und Jan Röhrig (71.) sowie Böttcher (77.) schlossen zwei Konter zum 3:5 ab. Die Heistmer kamen noch einmal zurück, als sich Richert nach einem Prieto-Pass schön durchsetzte, zum 4:5 verkürzte (81.) und damit wie der Leverkusener Heung-Min Son zum dritten Mal traf. „Danach waren wir am Drücker, aber der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen“, so Jopp, der urteilte: „In der Schlussphase waren wir am Drücker, aber der 5:5-Ausgleich wollte nicht mehr gelingen“, so Jopp, der urteilte: „Die Moral in unserer Mannschaft stimmt – umso bitterer ist es, dass wir trotzdem mit leeren Händen dastehen!“

Während das Team von Jopp, der einst die Erste Liether Mannschaft in der Landesliga trainierte, nun als Drittletzter weiterhin sechs Punkte Rückstand auf den rettenden 13. Rang aufweist, vergrößerte die Reserve der Klein Nordender ihren Vorsprung auf die Abstiegszone auf beruhigende 14 (!) Zähler. Dies ist umso bemerkenswerter, da Nils Hammermann, Coach der SVL-Zweiten, in der Winterpause seine besten Spieler an die Erste Liether Mannschaft abgeben musste, die in der Bezirksliga West um den Klassenerhalt kämpft.

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