Kreisliga 8: Slapstick-Einlagen an der Raa


Der SC Pinneberg hat mit einem 4:2-Sieg im Topspiel gegen den Heidgrabener SV seine Tabellenführung in der Kreisliga 8 für zumindest eine weitre Woche verteidigt. Dagegen verabschiedeten sich die Heidgrabener mit ihrer zweiten Niederlage in Folge endgültig aus dem Aufstiegsrennen. „Ab jetzt beginnt die Vorbereitung auf die kommende Saison“, sagte HSV-Trainer Ove Hinrichsen mit Blick auf die elf Punkte Rückstand, die sein Team bei nur noch fünf ausstehenden Partien auf den SCP und den 1. FC Quickborn, die das Führungsduo der Kreisliga 8 bilden, hat. An der Raa gab es, speziell nach der Pause, einige kuriose Szenen mit Schiedsrichter Ulrich Barth, den Hinrichsen nach dem Abpfiff deutlich kritisierte.

„In der zweiten Halbzeit hat die tatsächliche Spielzeit nur ungefähr 15 Minuten betragen, weil der Schiedsrichter gefühlt bei jeder zweiten Entscheidung zu seinen Assistenten gelaufen ist, um sich mit ihnen zu besprechen“, klagte Hinrichsen. Komödienhafte Züge habe Barths Verhalten zudem dadurch bekommen, „dass er sich nach jeder der von ihm verhängten persönlichen Strafen umständlich seine Brille aufsetzte, das Vergehen notierte und sich das wallende Haar ordnete“, wie Hinrichsen es ausdrückte. Kurios: Ohne, dass Barth zuvor wieder angepfiffen hatte, spielten die Pinneberger in einigen dieser Situationen schon weiter ‒ was der Referee durchgehen ließ. „Ich hoffe, du kannst heute Abend vor Lachen überhaupt einschlafen“, sagte Hinrichsen deshalb nach dem Abpfiff zu SCP-Coach Stephan Roesler, und ergänzte: „Wenn es nicht so traurig wäre, könnten auch wir über den Auftritt, den dieser Schiedsrichter vor allem in der zweiten Halbzeit hingelegt hat, nur lachen ...“

Zunächst kamen die Heidgrabener, die etwas defensiver als zuletzt agierten, gut ins Spiel: Chris Redmer gewann einen Offensivzweikampf und schickte Philippe Schümann steil, der freistehend an SCP-Keeper Manuel-Stefano Marx vorbei zum 0:1 einschob (10.). Nachdem Lasse Leowald eine gute Chance zum 0:2 vergeben hatte, kamen die Pinneberger zum Ausgleich ‒ Fabian Doell versuchte vergeblich, den Ball zu klären (41.). Nach dem folgenden Anstoß jagte Schümann den Ball aus dem Mittelkreis an die Latte. Kurz vor der Pause gingen die Gäste aber wieder in Führung: Ein Freistoß, den Alexander Martin aus dem rechten Halbfeld mit viel Effet auf den langen Pfosten geschlagen hatte, zappelte zum 1:2 im Netz, ohne dass ihn Maik Siebels noch berührt hätte (45.).

Im zweiten Durchgang schlief die Gäste-Abwehr nach einem Pinneberger Einwurf, was Okan Yumut das 2:2 ermöglichte (48.). „Das ist der einzige Fehler, den ich meiner Mannschaft vorwerfe ‒ den Rest hat der Schiedsrichter erledigt“, so Hinrichsen. Zwei Elfmeter führten zum SCP-Sieg: Den ersten, den Doell mit einem Trikothalten verwirkt haben soll, verwandelte Nico Krüger zum 3:2 (53.). Den zweiten, der laut Hinrichsen „ein Witz war“ (Dennis Malysz war mit einem Pinneberger zusammengeprallt), nutzte Aleksandar Lesniak zum 4:2-Endstand (73.). Jan Hansen (zurecht wegen wiederholten Foulspiels/79.) und Doell, weil er dem Schiedsrichter nicht zuhören, sondern einen Freistoß ausführen wollte (93.), sahen jeweils noch „Gelb-Rot“.

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