Wochenlang stellte sich der Westen die Frage: Kriegt Türk-Birlikspor, letzte Saison Vierter, eine Mannschaft zusammen? Zwei Tage vor Saisonbeginn die Antwort: Nein! Erfolglos die Bemühungen der Verantwortlichen um Präsident Caref Karakol und Obmann Yasar Koparan, ehemalige Spieler zu reaktivieren und einen neuen Trainer an Land zu ziehen.
Die Folge, wie vom Präsidenten Anfang letzter Woche bereits befürchtet: Abmeldung vom Spielbetrieb - und zwar, wie versprochen, noch vor der Saison. Musste schon das Oddset-Pokalspiel bei Gencler Birligi mangels Spielermasse abgesagt werden (offiziell hieß es aus Urlaubsgründen), kam nun auch das Aus für die am Wochenende beginnende Punktsspielrunde.
Da sich die beiden Funktionäre derzeit im Urlaub in der Türkei aufhalten, sprach SportNord mit Matthias Funk, einem Insider, der aufgrund seines Torwart-Engagements bei den Pinnebergern vor zwei Jahren noch gute Kontakte zu seinem Ex-Klub pflegt: "Schade, aber damit habe ich gerechnet", so Funks erste Reaktion auf den Rückzug des 1995 gegründeten Vereins. Worauf der jetzige Trainer des Kummerfelder SV II mit dieser Aussage hinaus will, liegt auf der Hand: Viele, viele Trainerwechsel (im vergangenen Herbst übernahm zum wiederholten Mal Obmann Koparan das Training) und eine noch größere Fluktuation bei den Spielern. Über Jahre gaben sich die Kicker, darunter Sansin Sahin, Bülent Dobrucali oder Ümit Kalebas, an der Müssentwiete die Klinke in die Hand - ein einziges Kommen und Gehen. "Alles gute Fußballer und nette Jungs", sagt Funk. Und trotzdem: "Irgendwann musste das da mal kollabieren."
Ein Zusammenbruch, der dazu führt, dass die Kreisliga 8 nur noch mit 15 Mannschaften an den Start geht und der TV Haseldorf noch ein paar Tage länger "spielfrei" hat.
